Bam­berg: Demon­stra­ti­on unter dem Mot­to „Kul­tur braucht Raum“

Wer Bam­berg sagt, meint Kul­tur: Sym­pho­ni­ker, ETA-Hoff­mann-Thea­ter, Welt­kul­tur­er­be. Aber die Bamberger*innen wis­sen, dass die Stadt neben der Hoch­kul­tur auch eini­ges an klei­ne­rer und alter­na­ti­ver Kunst und Kul­tur zu bie­ten hat, die ein genau­so wich­ti­ger Bestand­teil der Stadt­kul­tur ist.

Die klei­nen Thea­ter­grup­pen, Künstler*innen, Musiker*innen und ande­re Kul­tur­schaf­fen­de kri­ti­sie­ren jedoch seit lan­gem die Ver­hält­nis­se in Bam­berg. Bezahl­ba­re Räu­me für Ver­an­stal­tun­gen, Pro­be­räu­me und Ate­liers mit fai­ren Mie­ten feh­len. Zwi­schen­nut­zung von Leer­stän­den wird vie­len Kul­tur­schaf­fen­den durch Büro­kra­tie ver­un­mög­licht. Ein Spre­cher des Bünd­nis­ses „Kul­tur braucht Raum“ sagt dazu: „Raum­nut­zungs­ver­trä­ge sind teil­wei­se intrans­pa­rent und auf kur­ze Zeit befri­stet – Pla­nungs­si­cher­heit für Kul­tur­schaf­fen­de gibt es nicht. Statt­des­sen muss man sich stän­dig Sor­gen machen, wann man aus den Räum­lich­kei­ten geschmis­sen wird oder ob man die Mie­te näch­stes Jahr noch bezah­len kann.“

Das Bünd­nis for­dert, dass min­de­stens eine hal­be Mil­li­on Euro als Glo­bal­be­trag Kul­tur der Stadt Bam­berg ver­wen­det wird, um Kul­tur­pro­jek­te der frei­en Sze­ne dau­er­haft zu för­dern. Auch die Bürger*innen und gera­de die jun­gen Men­schen der Uni­ver­si­täts­stadt bekom­men zu spü­ren, dass die Poli­tik ihren Fokus auf der Hoch­kul­tur hat. Jeff vom Kul­tur­re­fe­rat der Stu­die­ren­den­ver­tre­tung meint: „Es ist trau­rig, dass in den letz­ten Jah­ren vie­le Kul­tur­or­te schlie­ßen muss­ten oder zu etwas ganz ande­rem gewor­den sind. Als der Stadt­rat dann aber beschlos­sen hat, die unte­re Brücke zur Bewir­tung frei­zu­ge­ben, ist mir klar gewor­den, dass nicht nur die Pan­de­mie, son­dern auch die Stadt­po­li­tik ver­ant­wort­lich ist.“ Das Bünd­nis for­dert des­halb auch: öffent­li­cher Raum muss zugäng­lich für alle sein und ein Ort der Begeg­nung bleiben.

Das Bünd­nis „Kul­tur braucht Raum“ geht des­halb am 10. Dezem­ber 2022 auf die Stra­ße, um den For­de­run­gen der alter­na­ti­ven Bam­ber­ger Kul­tur­sze­ne Aus­druck zu ver­lei­hen. Gefor­dert wird mehr finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, Fair­ness und Trans­pa­renz bei der Ver­ga­be von Gel­dern und Räum­lich­kei­ten sowie gene­rell mehr Raum für Kul­tur in der Stadt und in der Politik.

Die Demon­stra­ti­on star­tet am 10. Dezem­ber 2022 um 14 Uhr am Schönleinsplatz.