7. Forch­hei­mer Ethik­fo­rum und regio­na­les Bildungsgespräch

Schülerinnen und Schüler des HGF zum Ende der Veranstaltung in St. Gereon. Links im Bild Dr. Jens Wimmers, in der Mitte Prof. Eberhard Sandschneider.
Schülerinnen und Schüler des HGF zum Ende der Veranstaltung in St. Gereon. Links im Bild Dr. Jens Wimmers, in der Mitte Prof. Eberhard Sandschneider.

Chi­nas Macht und unse­re Werte

Ein vol­ler Erfolg für das Her­der-Gym­na­si­um, die Uni­ver­si­tät Bam­berg und das Bil­dungs­bü­ro des Land­krei­ses als Ver­an­stal­ter des Ethik­fo­rums war bereits der Abend im Kul­tur­raum St. Gere­on: rund 120 Gäste nah­men an der Ver­an­stal­tung teil.

Chi­na wird zuneh­mend als eine Bedro­hung wahr­ge­nom­men. Dem wirt­schaft­li­chen Expan­si­ons­drang des Lan­des hat der Westen bis jetzt wenig ent­ge­gen­zu­set­zen. Mit dem gro­ßen wirt­schaft­li­chen Erfolg ist zuneh­mend auch poli­ti­scher Ein­fluss ver­bun­den. Poli­ti­sche Hal­tun­gen sind Aus­druck der eige­nen Wer­te­ori­en­tie­rung. Aus unse­rer euro­pä­isch gepräg­ten Sicht sol­len Men­schen­wür­de und Men­schen­rech­te die Richt­li­ne sein. Die chi­ne­si­schen Ver­tre­ter, die mäch­tig genug sind, die Ver­hält­nis­se zu ändern, argu­men­tie­ren aber ganz anders…

Wor­an kön­nen wir fest­hal­ten, inwie­fern müs­sen wir uns wan­deln, um uns auf die Her­aus­for­de­rung mit der glo­ba­len Macht Chi­na ein­zu­stel­len? Die­se Fra­gen stan­den im Zen­trum bei­der Veranstaltungen.

Den musi­ka­li­schen Auf­takt des Bil­dungs­fo­rums im Kul­tur­raum St. Gere­on gestal­te­te Nico­lai Prech­tel am Flü­gel mit dem Stück „Hoch­zeits­tag auf Troldhau­gen“ von Edvard Grieg.

Bei einer Ein­füh­rung in den Abend durch Dr. Jens Wim­mers, Ethik­leh­rer am Her­der-Gym­na­si­um und wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Lehr­stuhl Phi­lo­so­phie II der Uni­ver­si­tät Bam­berg, ver­riet die­ser auch den „Trick“, hoch­ka­rä­ti­ge Refe­ren­ten „anzu­locken“. Schlüs­sel waren dazu die Schü­le­rin­nen und Schü­ler (hier des Ethik­se­mi­nars in der Q 12 am Her­der-Gym­na­si­um), die mit Ihren Fra­ge­stel­lun­gen und Posi­tio­nen in einer Ein­la­dung das Inter­es­se eines der füh­ren­den Chi­na-Exper­ten in Deutsch­land hervorriefen.

Den Abend mit dem pro­mi­nen­ten Chi­na­ex­per­ten Prof. Dr. Eber­hard Sand­schnei­der gestal­te­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dann auch mit ver­schie­de­nen Aspek­ten zur chi­ne­si­schen Ent­wick­lung (Chia­ra Cuz­per und Medu­sa Sari) und ethi­schen Ein­ord­nun­gen (Ire­ne Pilz und Julia Schick). Aber auch zuge­spitz­te Fra­ge­stel­lun­gen wur­den vor­be­rei­tet und und bewusst kon­trä­re Posi­tio­nen zum The­ma ver­tre­ten. In kur­zen State­ments for­mu­lier­ten die Schü­ler ihre Fra­gen und Thesen:

  • Marie Pflaum: „Sind wir die Bösen“?
  • Jakob Schrey­er: „Wan­del durch Vorbildfunktion“
  • Yel­la Gian­noul­opou­los: „Stimmt unse­re (Selbst-)Wahrnehmung?“
  • Anna Kratz: „Ver­nunft gibt es in allen Kulturen“.

Nach­dem Pro­fes­sor Eber­hard Sand­schnei­ders Leben von Kha­led Al Dar­wish kurz dar­ge­stellt wur­de, rief Sand­schnei­der die zen­tra­len Aspek­te der Bei­trä­ge der Schü­le­rin­nen und Schü­ler noch ein­mal ins Gedächt­nis und ord­ne­te die­se in sei­nem Kurz­vor­trag ein. Dies stell­te die opti­ma­le Grund­la­ge für die anschlie­ßen­de Dis­kus­si­ons­run­de zwi­schen den Vor­tra­gen­den und Eber­hard Sand­schnei­der dar, wel­che von Sit­thi Bun­si­ri sou­ve­rän mode­riert wurde.

Nach­dem abschlie­ßend auch eini­ge Fra­gen aus dem Publi­kum geklärt wur­den, ließ man den erfolg­rei­chen Abend in der Cafe­te­ria des Land­rats­amts aus­klin­gen. Dort hat­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler eine klei­ne Bewir­tung vorbereitet.

Dabei bestand auch Gele­gen­heit für Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer, mit dem Gast­re­fe­ren­ten – der für sei­nen offe­nen Dia­log bekannt ist – und unter­ein­an­der ins Gespräch zu kommen.

In klei­ne­rem Rah­men fand am Fol­ge­tag – nach einer Stadt­füh­rung für Prof Sand­schnei­der, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Her­der-Gym­na­si­ums durch­ge­führ­ten – ein Bil­dungs­ge­spräch in der Media­thek des Gym­na­si­ums, mit Ver­tre­tern und Ver­tre­te­rin­nen aus Bil­dung, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Ver­wal­tung aus der Regi­on statt. In die­sen Dia­log flos­sen auch Erfah­run­gen aus wirt­schaft­li­chen und per­sön­li­chen Ver­knüp­fun­gen aus der Regi­on mit dem Land Chi­na ein.