Aus der Wals­dor­fer Leser­post: „Popu­lis­mus in Walsdorf?“

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Was ich mich grund­le­gend fra­ge: zu wel­chen Mit­teln dür­fen wir Bür­ge­rIn­nen grei­fen, um unse­re Mei­nung durch­zu­set­zen? Sind die Mit­tel in Wals­dorf popu­li­stisch und ist das vertretbar?

(1) „Die-da-oben“ wer­den schlecht gemacht: Hin­ter­zim­mer­po­li­tik, Gefol­ge des Bür­ger­mei­sters, Pro­vinz­po­li­ti­ker, unde­mo­kra­tisch oder wie im aktu­el­len Song: gelenkt von Geld. Kor­rupt also?! Ich fra­ge mich: Ist das für die zumeist ehren­amt­li­chen Gemein­de­rä­tIn­nen in Wals­dorf zumut­bar? Wie könn­te ich selbst oder mei­ne Fami­lie das weg­stecken? Wenn ich die Bür­ger­initia­ti­ve unter­stüt­ze, unter­stüt­ze ich dann auch deren Anfeindungen?

(2) Nicht-öffent­li­che Sit­zun­gen sind unde­mo­kra­tisch! Sind die Gemein­de­rä­te nicht unse­re Ver­tre­ter? Unab­hän­gig davon: Will ich über­all mit­ent­schei­den? Wer sind die, die über­all mit­ent­schei­den wol­len, aber kein Mit­glied des Gemein­de­rats sein wol­len? Möch­te ich, dass eben­die­se Per­so­nen für mich mitbestimmen?

(3) Mir fällt auf, wie häu­fig Äng­ste und Ver­mu­tun­gen als „bewie­se­ne“ Fak­ten dar­ge­stellt wer­den. Glei­ches gilt für Halb­wahr­hei­ten und „Fake News“. Vie­les steht im „hät­te könn­te sein“. Es wur­de gesagt, die Unter­schrift pro Nah­kauf ist auto­ma­tisch gegen Net­to (Bür­ger­initia­ti­ve, 28.10.22, Wie­sent­bo­te). Jetzt heißt es, die Unter­schrift pro Nah­kauf ist nicht gegen das Gewer­be­ge­biet (FT, 28.11.22, S.7). Im Gemein­de-Mit­tei­lungs­blatt steht, das Gewer­be­ge­biet kann nur mit Net­to finan­zi­ell umge­setzt wer­den. Dann ist eine Unter­schrift pro Nah­kauf also doch eine Unter­schrift gegen das Gewer­be­ge­biet? Was denn jetzt? Da sieht man lie­ber noch­mal im Stei­ger­wald­ku­rier nach (03.11.22). Ist doch egal, wenn die Anzei­ge wie ein Zei­tungs­be­richt aus­sieht? Oder man schaut in die viel­ge­nann­te Kaufkraft-„Prognose“ für Wals­dorf. Zah­len kön­nen ja nicht lügen. Wie, geht nicht, gibt’s nur münd­lich? War­um eigent­lich? Naja, aber sicher­lich wur­de da nicht auf­ge­run­det wie im letz­ten Bür­ger­initia­ti­ve-Bericht, damit es sich bes­ser anhört (Wie­sent­bo­te, 28.10.22).

(4) Äng­ste schü­ren: die Nah­ver­sor­gung in Wals­dorf fällt weg. Mei­ne arme Oma wird von der Lebens­mit­tel­ver­sor­gung abge­schnit­ten. Hungertod?

(5) Man könn­te das so über­spitzt noch wei­ter­spin­nen. Ob die Bür­ger­initia­ti­ve sich nun popu­li­sti­scher Mit­tel bedient? Wer bin ich zu rich­ten. Ziel des Leser­brie­fes ist, zum Hin­ter­fra­gen und umfas­sen­den Infor­mie­ren mit ver­schie­den­sten Quel­len anzuregen.

Gruß,
Katha­ri­na Wolf,
Wals­dorf