Braucht Kun­reuth eine Projektmanagerin?

Kul­tur-Päd­ago­gin Clau­dia Ring­hoff stell­te sich den Gemein­de­rä­ten vor

„Mein Stecken­pferd ist das The­ma Innen­ent­wick­lung und das Leer­stands­ma­nage­ment.“ Dies sag­te Bür­ger­mei­ster Ernst Stri­an (DEM) nach­dem er die frei­be­ruf­li­che Kul­tur-Päd­ago­gin Clau­dia Ring­hoff aus dem Land­kreis Kro­nach wäh­rend der Gemein­de­rats­sit­zung begrüßt hat­te. Die aus Nord­deutsch­land stam­men­de Pro­jekt­ma­na­ge­rin war auf Ein­la­dung von Stri­an nach Kun­reuth gekom­men nach­dem der Kon­takt über den Ver­ein Ober­fran­ken Offen­siv her­ge­stellt war.

Wird Claudia Ringhoff Projektmanagerin in Kunreuth ? Sie stellte sich nun den Gemeinderäten vor. Foto: Thomas Weichert

Wird Clau­dia Ring­hoff Pro­jekt­ma­na­ge­rin in Kun­reuth ? Sie stell­te sich nun den Gemein­de­rä­ten vor. Foto: Tho­mas Weichert

Die Exper­tin, die in Kro­nach ver­schie­de­ne Modell­pro­jek­te mit beglei­tet hat – das wohl bekann­te­ste ist „Kro­nach leuch­tet“ – soll, wenn es nach Stri­an geht, der Gemein­de Kun­reuth in der Innen­ent­wick­lung der Orts­tei­le sowie vor allem beim Erhalt und dem Aus­bau der Infra­struk­tur hilf­reich zur Sei­te ste­hen. Ange­dacht sei zunächst das sich Clau­dia Ring­hoff die mög­li­che Innen­ent­wick­lung von Kun­reuth, Wein­garts, Erm­reus und Regens­berg anschaut. In Regens­berg hat­te mit Gastro­nom und Gemein­de­rat Georg Höt­ze­lein bereits eine erste Ana­ly­se des Ortes statt­ge­fun­den. Mit Regens­berg wol­le man daher auch anfan­gen. Erfolgt ist bereits ein schrift­li­ches Ange­bot zur Pro­zess­be­glei­tung der Innen­ent­wick­lung von Kun­reuth mit ersten Einschätzungen.

Am wich­tig­sten sei jedoch das sich die Bür­ger­schaft an Ent­wick­lungs­pro­zes­sen aktiv betei­ligt und selbst Ideen ent­wickelt wie ein Ort schö­ner und attrak­ti­ver wer­den könn­te, beton­te Ring­hoff, die mit ihren Dienst­lei­tun­gen Unter­stüt­zung zur Eigen­hil­fe bie­tet. Wich­tig sei es vor allem die Demo­gra­fie zu mei­stern. Auch in der Gemein­de Kun­reuth die eine wun­der­schö­ne Land­schaft und schö­ne Dör­fer zu bie­ten habe. Nach der Vor­stel­lung ihres beruf­li­chen Wer­de­gangs resü­mier­te Ring­hoff: „Ich bin die eier­le­gen­de Woll­milch­sau, die sich jeder wünscht.“

Es geht vor allem dar­um, das bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment sinn­voll zu stär­ken und eine Zusam­men­ar­beit der Ver­ei­ne ohne Kon­kur­renz­den­ken aus­zu­bau­en. In Kro­nach sind dadurch in den Ver­ei­nen ganz neue Ideen ent­stan­den aus denen Pro­jek­te ent­wickelt wur­den. Wie Ring­hoff durch ihre Arbeit her­aus­ge­fun­den hat­te, gäbe es in ganz Ober­fran­ken einen Man­gel an Selbst­be­wusst­sein. Die­ses konn­te durch ihre Mit­wir­kung gestärkt wer­den. So wur­de zum Bei­spiel der Bil­der­rah­men­weg in Stein­wie­sen erfun­den oder mit den Bäckern, Metz­gern und Gastro­no­men das Kro­na­cher Genuss­fest auf die Bei­ne gestellt. An den Stän­den gibt es ein Mini­stück für einen Euro und so kann man alle ange­bo­te­nen Spe­zia­li­tä­ten kosten­gün­stig probieren.

Um her­aus­zu­fin­den was für die Gemein­de Kun­reuth gut und wich­tig wäre, könn­te ein Bar­camp ein­ge­rich­tet wer­den. „Ist das so was wie frü­her ein Stamm­tisch“, woll­te Vize­bür­ger­mei­ster Edwin Rank dazu wis­sen. Aus einem Bar­camp, das so was ähn­li­ches wie eine Kon­fe­renz ohne festen Ablauf ist zu dem Red­ner ein­ge­la­den wer­den, kön­nen ein­zel­ne Arbeits­grup­pen ent­ste­hen, die dann gemein­sam in Work­shops etwas ent­wickeln, war in etwa Ring­hoffs Erklä­rung dazu. Wich­tig sei nicht nur die Bür­ger und Ver­ei­ne mit ein­zu­bin­den, son­dern auch die ört­li­chen Unter­neh­men und Dienstleister.

Wie Ring­hoff erklär­te, müs­se der Gemein­de­rat bei ihr auch kein Gesamt­pa­ket beauf­tra­gen. Man kön­ne auch mit ein bis zwei Bei­spie­len ein­stei­gen. Zum Bei­spiel die Bür­ger von Regens­berg moti­vie­ren, die Per­le der höch­sten Lokal­dich­te in der Gemein­de schö­ner gestal­ten und somit dort Akzen­te set­zen. Rank woll­te nun wis­sen, wie Ring­hoff arbei­tet. „Auf Zuruf?“ Frag­te er. „Es braucht immer einen Auf­trag vom Bür­ger­mei­ster und Sie legen fest für wel­chen Aspekt Sie mich beauf­tra­gen“, erklär­te Ring­hoff, die nach Rech­nung bezahlt wird. „Wir müs­sen unse­re Gemein­den so auf­stel­len, das sie in Zukunft für sich selbst sor­gen kön­nen.“ Zur Sta­bi­li­sie­rung der Orts­tei­le brau­che man aber die Mit­wir­kung der Bür­ger. „Sonst blei­ben es ein­zel­ne Häu­ser“, so die Mode­ra­to­rin. Phil­ipp Ochs (JB) ver­wies dar­auf, das man in Kun­reuth bereits ein akti­ves Ver­eins­le­ben habe. „Was bedeu­tet das Gan­ze finan­zi­ell für uns“, woll­te San­dra Schmitt (JB) wis­sen. „Das bespre­chen wir spä­ter, heu­te ist nur die Vor­stel­lung von Frau Ring­hoff“, dazu der Rat­haus­chef, der mein­te, das man in der näch­sten Sit­zung wis­se, wo es hin­ge­he. Bis dahin soll­ten sich die Räte Gedan­ken machen.