Lich­ten­fel­ser MdB Emmi Zeul­ner: „Durch­bruch bei der Ver­gü­tung für Pfle­ge­stu­den­tin­nen und –stu­den­ten“

MdB Emmi Zeulner
MdB Emmi Zeulner. Foto: Hendrik Steffens

In der letz­ten Regie­rungs­be­fra­gung hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ster Prof. Dr. Karl Lau­ter­bach auf Nach­fra­ge der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Emmi Zeul­ner zuge­sagt, eine bun­des­wei­te Ver­gü­tung in der aka­de­mi­schen Pfle­ge­aus­bil­dung ein­zu­füh­ren. „Das ist ein Mei­len­stein. Schon lan­ge for­de­re ich, die Aus­bil­dung für Pfle­ge­fach­kräf­te – ob aka­de­misch oder gene­ra­li­stisch – zurück auf die Tages­ord­nung des Bun­des­ta­ges zu holen, um Ver­bes­se­run­gen zu errei­chen. Unter ande­rem brau­chen wir eine Aus­bil­dungs­ver­gü­tung für aka­de­mi­sche Pfle­ge­aus­zu­bil­den­de. Ich bin froh, dass ich dem Mini­ster zumin­dest die­ses Ver­spre­chen abrin­gen konn­te“, so Zeulner.

„Eine Ver­gü­tung ist wesent­lich, weil wir in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren, in denen Pfle­ge nun berufs­qua­li­fi­zie­rend stu­diert wer­den kann, gemerkt haben, dass es ohne nicht geht“, erklärt Zeul­ner. Mit dem Bache­lor-Abschluss schlie­ßen Pfle­ge­stu­den­tin­nen und –stu­den­ten auch die beruf­li­che Pfle­ge­fach­aus­bil­dung ab. Wäh­rend des Stu­di­ums sind des­halb immer wie­der Pra­xis­ein­sät­ze (ins­ge­samt 2300 Stun­den) vor­ge­se­hen, sodass es ihnen nicht mög­lich ist, einem gere­gel­ten Neben­job nach­zu­ge­hen. Zudem arbei­ten die Pfle­ge­stu­den­tin­nen und ‑stu­den­ten wäh­rend ihrer Pra­xis­ein­sät­ze Hand in Hand mit den beruf­li­chen Pfle­ge­aus­zu­bil­den­den, die regu­lär eine Aus­bil­dungs­ver­gü­tung erhal­ten. Ent­spre­chend berich­ten die Hoch­schu­len von hohen Abbruch­quo­ten und aus­blei­ben­der Nach­fra­ge. Zeul­ner: „Die Ver­gü­tung gibt den Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten mehr Sicher­heit und stei­gert die Attrak­ti­vi­tät des Stu­di­en­gangs. In einem Beruf, in dem Fach­kräf­te­man­gel herrscht, ist sie des­halb drin­gend notwendig.“

War­um hoch­schu­lisch aus­ge­bil­de­te Pfle­ge­fach­kräf­te, emp­foh­len wer­den hier ca. 10 bis 20 Pro­zent, drin­gend gebraucht wer­den, ergibt sich laut Zeul­ner aus dem zukünf­ti­gen Pfle­ge­be­darf: Durch die stei­gen­de Anzahl älte­rer Men­schen und dem Anstieg chro­ni­scher Lei­den, oft­mals auch meh­re­rer Krank­hei­ten gleich­zei­tig, wird die Ver­sor­gung von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen kom­ple­xer und die Nach­fra­ge nach evi­denz­ba­sier­ter, indi­vi­dua­li­sier­ter Pfle­ge steigt. Dies kön­nen aka­de­misch aus­ge­bil­de­te Pfle­ge­kräf­te als Ergän­zung in den mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Teams unter­schied­li­cher Fach­kräf­te und Qua­li­fi­ka­ti­ons­stu­fen lei­sten. Stu­di­en zei­gen dies bereits heu­te. „Des­halb ist es wich­tig, dass die Pfle­ge­aus­bil­dung beruf­lich wie aka­de­misch in Deutsch­land pra­xis­ori­en­tiert aus­ge­rich­tet ist. Die Aus­zu­bil­den­den müs­sen dann aber auch ihren Lebens­un­ter­halt durch eine Aus­bil­dungs­ver­gü­tung bestrei­ten kön­nen. Dass geht im Bereich der aka­de­mi­schen Aus­bil­dung eben nur über eine ent­spre­chen­de Ver­gü­tung wäh­rend des Stu­di­ums“, so Zeulner.

Es darf aber nicht nur bei der Aus­bil­dungs­ver­gü­tung blei­ben. Zeul­ner kün­digt an, dass die CDU/C­SU-Bun­des­tags­frak­ti­on in der näch­sten Sit­zungs­wo­che einen Antrag zur Stär­kung der aka­de­mi­schen Pfle­ge­aus­bil­dung vor­le­gen wird. Mit sei­nem Ver­spre­chen, für eine Ver­gü­tung zu sor­gen, greift Lau­ter­bach einen wesent­li­chen Punkt des geplan­ten Antrags für eine Stär­kung der aka­de­mi­schen Pfle­ge­aus­bil­dung auf. Damit aber nicht genug: „Die Poli­tik hat ver­spro­chen, die Pfle­ge in der Coro­na­pan­de­mie nun end­lich gehört zu haben und, dass es nicht beim Klat­schen bleibt. Das muss sie nun auch drin­gend ein­lö­sen. Zu viel Zeit ist bereits wie­der ver­gan­gen, Lau­ter­bach hät­te die Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung bei­spiels­wei­se viel frü­her ange­hen müs­sen, um kurz­fri­stig Ent­la­stung zu schaf­fen. Des­halb wer­den wir dafür kämp­fen, dass der Pfle­ge end­lich Gehör geschenkt wird, “ so Zeul­ner abschließend.