Per­sön­lich­kei­ten aus dem Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bam­berg erhal­ten Justizmedaille

Symbolbild Justiz

Bay­erns Justiz­mi­ni­ster Eisen­reich: „Sie set­zen Ihre Frei­zeit ein, um ande­ren Men­schen zu hel­fen und groß­ar­ti­ge Pro­jek­te vor­an­zu­brin­gen. Dafür möch­te ich Ihnen im Namen der Justiz herz­lich danken.“

Sie zeigt Justi­tia mit Waa­ge und Schwert auf der Vor­der­sei­te und ist eine Aus­zeich­nung für Men­schen, die sich in Bay­ern gro­ße Ver­dien­ste um die Justiz erwor­ben haben. Der baye­ri­sche Justiz­mi­ni­ster Georg Eisen­reich hat in Bam­berg die Justiz­me­dail­le an beson­de­re Per­sön­lich­kei­ten aus dem Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bam­berg verliehen.

Eisen­reich in sei­ner Lau­da­tio an die Geehr­ten: „Sie alle haben sich – auf ganz unter­schied­li­chen Gebie­ten – aber immer weit über das gewöhn­li­che Maß hin­aus für die Justiz, den Rechts­staat und die Gesell­schaft enga­giert. Sie set­zen Ihre Frei­zeit ein, um ande­ren Men­schen zu hel­fen und groß­ar­ti­ge Pro­jek­te vor­an­zu­brin­gen. Dafür möch­te ich Ihnen im Namen der Justiz herz­lich dan­ken.“ Die Justiz­me­dail­le wur­de an fol­gen­de Per­sön­lich­kei­ten ver­lie­hen: Den Unrechts­auf­klä­rer – Dr. Heinz Pon­nath. Die Todes­ur­tei­le gegen Diet­rich Bon­hoef­fer, Gene­ral Oster und ande­re NS-Opfer, die im KZ Flos­sen­bürg hin­ge­rich­tet wur­den: Seit vie­len Jah­ren beschäf­tigt sich der pen­sio­nier­te Rich­ter mit dem Justiz-Unrecht in der NS-Zeit. Durch zahl­rei­che Vor­trä­ge und Fach­ver­öf­fent­li­chun­gen lei­stet er einen wich­ti­gen Bei­trag zur kri­ti­schen wie wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit der Justiz im Drit­ten Reich und der nach 1945 über lan­ge Zeit feh­len­den Auf­ar­bei­tung von Justiz­Un­recht in der Bun­des­re­pu­blik Deutschland.

Das Betreu­er­vor­bild – Anton Bur­c­zyk. Der Kri­mi­nal­kom­mis­sar im Ruhe­stand enga­giert sich bereits seit 1985 als ehren­amt­li­cher recht­li­cher Betreu­er. Dabei prüft er mit gro­ßem Enga­ge­ment die Hin­ter­grün­de und Fami­li­en­struk­tu­ren jedes ein­zel­nen Men­schen, für den er Ver­ant­wor­tung übernimmt.

Dr. Friedrich Krauß und Staatsminister Georg Eisenreich

Dr. Fried­rich Krauß und Staats­mi­ni­ster Georg Eisenreich

Die Füh­rungs­per­sön­lich­keit – Dr. Fried­rich Krauß. 2015 wur­de Herr Dr. Krauß zum Prä­si­den­ten des Land­ge­richts Bam­berg ernannt. Neben sei­ner haupt­be­ruf­li­chen Arbeit war Herr Dr. Krauß mit gro­ßem Enga­ge­ment Vor­sit­zen­der des Prä­si­di­al­rats der ordent­li­chen Gerichts­bar­keit. Dar­über hin­aus enga­gier­te er sich neben­amt­lich über vie­le Jah­re in der Referandarausbildung.

Seit 2019 war er zusätz­lich ört­li­cher Prü­fungs­lei­ter für die Gerichts­voll­zie­her­prü­fung am Prü­fungs­stand­ort Bamberg.

Die Köchin, die sich im Straf­voll­zug enga­giert – Andrea Luckert. Seit 2002 ist Andrea Luckert ein­mal in der Woche in der JVA in Würz­burg zu Gast.

Sie kocht ehren­amt­lich mit weib­li­chen Gefan­ge­nen und lei­stet damit einen wich­ti­gen Bei­trag zur Reso­zia­li­sie­rung der Gefan­ge­nen nach der Haft.

Dr. Tamas Turi, Dr. Lajos Makai und Staatsminister Georg Eisenreich

Dr. Tamas Turi, Dr. Lajos Makai und Staats­mi­ni­ster Georg Eisenreich

Die Kon­takt­knüp­fer – Dr. Lajos Makai und Dr. Tamás Túri. Der frü­he­re Gerichts­prä­si­dent des unga­ri­schen Tafel­ge­richts Pécs Dr. Lajos Makai und sein ehe­ma­li­ger Stell­ver­tre­ter Dr. Tamás Túri lei­ste­ten einen wesent­li­chen Bei­trag für den Aus­tausch zwi­schen der Justiz in Bay­ern und Ungarn. Am 14. März 2014 wur­de zwi­schen dem Ober­lan­des­ge­richt Bam­berg und dem Tafel­ge­richt Pécs ein Ver­trag geschlos­sen, der eine län­der­über­grei­fen­de Part­ner­schaft bei­der Gerich­te begrün­det. Die­se Part­ner­schaft wird bis heu­te aktiv gelebt.

Die Auf­bau­hel­fe­rin und Opfer­schüt­ze­rin – Dr. Ire­ne Sin­ger. Die ehe­ma­li­ge Prä­si­den­tin des Land­ge­richts Aschaf­fen­burg hat sich gro­ße Ver­dien­ste um die Rechts­pfle­ge erwor­ben – weit über die Gren­zen Bay­erns hin­aus. Im Frei­staat Sach­sen lei­ste­te sie einen maß­geb­li­chen Bei­trag zum Auf­bau einer funk­tio­nie­ren­den rechts­staat­li­chen Justiz nach den Wert­vor­stel­lun­gen des Grund­ge­set­zes. Sie enga­giert sich zudem ehren­amt­lich als Mit­glied des Vor­stands der im Jahr 2012 durch die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung errich­te­ten Stif­tung Opfer­hil­fe Bayern.

Den Lebens­ret­ter – Otto Straub. Er ist seit 2014 ehren­amt­li­cher Schöf­fe am Land­ge­richt Hof. Am 24. April 2018 erlitt dort ein Vor­sit­zen­der Rich­ter im Rah­men einer Straf­ver­hand­lung einen Herz­in­farkt. Gemein­sam mit ande­ren Hel­fern konn­te Herr Straub durch schnel­les und beherz­tes Ein­grei­fen mit­tels Herz­druck­mas­sa­ge das Leben des Rich­ters retten.

Den Nach­wuchs­för­de­rer – Rai­ner Roth­mund. Der Rechts­an­walt enga­gier­te sich mit gro­ßem Ein­satz in der Aus­bil­dung und Prü­fung ange­hen­der Juristen.

Neben sei­ner lang­jäh­ri­gen Prü­fer­tä­tig­keit in der Zwei­ten Juri­sti­schen Staats­prü­fung war er über zehn Jah­re Mit­glied des Prü­fungs­aus­schus­ses für die Zwei­te Juri­sti­sche Staatsprüfung.