Bay­reuth: Der Absol­vent der Bay­reu­ther Afri­ka­stu­di­en Dr. Han­za Diman wur­de mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz geehrt

„Brücken bau­en“: Absol­vent der Bay­reu­ther Afri­ka­stu­di­en erhält Bundesverdienstkreuz

Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er hat Dr. Han­za Diman aus Ben­in, Alum­nus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, zum Tag der Deut­schen Ein­heit 2022 mit dem Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus­ge­zeich­net. Wäh­rend einer fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung unter dem Mot­to „Brücken bau­en“ nahm der Absol­vent der Bay­reuth Inter­na­tio­nal Gra­dua­te School of Afri­can Stu­dies (BIGS­AS) die Aus­zeich­nung heu­te am 30. Sep­tem­ber 2022 im Schloss Bel­le­vue in Ber­lin ent­ge­gen. Gemein­sam mit ihm wur­den 20 wei­te­re Per­sön­lich­kei­ten für ihr öffent­li­ches Enga­ge­ment mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz geehrt.

Bayreuth: Der Absolvent der Bayreuther Afrikastudien Dr. Hanza Diman wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt Oktober 2022

Dr. Han­za Diman aus Ben­in, Alum­nus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, wur­de zum Tag der Deut­schen Ein­heit 2022 mit dem Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus­ge­zeich­net. Foto: Privat.

Dr. Han­za Diman (34) hat von 2007 bis 2011 an der Uni­ver­si­ty of Abo­mey-Cala­vi in Ben­in Ger­ma­ni­stik mit dem Schwer­punkt „Poli­ti­sche Geschich­te und Kul­tur Deutsch­lands“ stu­diert. Nach sei­nem Bache­lor­ab­schluss wech­sel­te er 2012 an die Uni­ver­si­tät Bay­reuth und absol­vier­te bis 2015 den Master­stu­di­en­gang „Kul­tur und Gesell­schaft Afri­kas“. Hier hat er sich ins­be­son­de­re mit Fra­gen sozia­ler Ungleich­heit aus histo­ri­scher und poli­ti­scher Per­spek­ti­ve befasst und in sei­ner Master­ar­beit For­men des Staats­streichs in der Geschich­te Afri­kas unter­sucht. Nach sei­nem Master­ab­schluss trat er in die inter­na­tio­na­le Gra­du­ier­ten­schu­le für Afri­ka­stu­di­en BIGS­AS ein, die heu­te in den Exzel­lenz­clu­ster “Afri­ca Mul­ti­ple” der Uni­ver­si­tät Bay­reuth inte­griert ist. 2020 wur­de er mit einer Stu­die zu einem For­schungs­the­ma pro­mo­viert, das ener­gie­wirt­schaft­li­che, sozia­le und öko­lo­gi­sche Aspek­te ver­bin­det. Am Bei­spiel der togo­le­si­schen Haupt­stadt Lomé ist er der Fra­ge nach­ge­gan­gen, wie und mit wel­chen Fol­gen sich die Nut­zung von Brenn­holz als Ener­gie­quel­le von der Kolo­ni­al­zeit bis zur Gegen­wart ver­än­dert hat.

Seit vie­len Jah­ren hat sich Dr. Han­za Diman in ver­schie­de­nen Pro­jek­ten für kul­tu­rel­le Diver­si­tät, für eine gerech­te­re, von Respekt und Tole­ranz gepräg­te Gesell­schaft und für ein bes­se­res wech­sel­sei­ti­ges Ver­ständ­nis zwi­schen Men­schen aus Deutsch­land und Afri­ka ein­ge­setzt. Ein Bei­spiel ist sein Enga­ge­ment als Mit­ar­bei­ter und spä­ter als Koor­di­na­tor von “BIGSAS@school”. In die­sem Bay­reu­ther Pro­jekt, das mitt­ler­wei­le in “Afrika@School” umbe­nannt wur­de, unter­rich­ten afri­ka­ni­sche Doktorand*innen aus dem Bereich der Afri­ka­stu­di­en an Schu­len in Ober­fran­ken und wir­ken an The­men- und Pro­jekt­ta­gen über Afri­ka mit. Als Mit­grün­der des Ver­eins „Model Afri­can Uni­on“ (MAU) orga­ni­sier­te der ben­i­ni­sche Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler wie­der­holt mehr­tä­gi­ge Kon­fe­ren­zen mit hoch­ran­gi­gen Gästen aus Afri­ka. Stu­die­ren­de erhiel­ten hier die Mög­lich­keit, ihr poli­ti­sches Enga­ge­ment zu erpro­ben und als Dele­gier­te poli­ti­sches Han­deln ver­ste­hen zu lernen.

„Dr. Han­za Diman hat sich als Master­stu­dent und als Dok­to­rand an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth vie­le Jah­re lang für eine Gesell­schaft enga­giert, in der Diver­si­tät gelebt und geschätzt wird. Der offe­ne, kom­mu­ni­ka­ti­ve und ideen­rei­che Aus­tausch zwi­schen Men­schen in Deutsch­land und Afri­ka ist ihm eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Gemein­sam mit allen Mit­glie­dern der BIGS­AS freue ich mich sehr dar­über, dass er heu­te vom Bun­des­prä­si­den­ten mit dem Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land geehrt wur­de”, sagt Prof. Dr. Andrea Beh­rends, Lei­te­rin der Bay­reuth Inter­na­tio­nal Gra­dua­te School of Afri­can Stu­dies (BIGS­AS).

„Dr. Han­za Diman hat sei­ne wis­sen­schaft­li­che Arbeit auf vor­bild­li­che Wei­se mit einem all­täg­lich geleb­ten Enga­ge­ment ver­knüpft und damit einen her­aus­ra­gen­den Bei­trag zu Ver­stän­di­gungs­pro­zes­sen in einem von kul­tu­rel­ler und reli­giö­ser Diver­si­tät gepräg­ten Umfeld gelei­stet. Damit steht er bei­spiel­haft für einen Brücken­bau zwi­schen Wis­sen­schaft und Gesell­schaft in den Afri­ka­stu­di­en, wie wir ihn auch im Exzel­lenz­clu­ster ‚Afri­ca Mul­ti­ple‘ anstre­ben“, erklärt Prof. Dr. Rüdi­ger See­se­mann, Spre­cher des Exzel­lenz­clu­sters „Afri­ca Mul­ti­ple” an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Beson­ders wich­tig, so See­se­mann, sei die Ver­bin­dung wis­sen­schaft­li­chen und prak­ti­schen Wis­sens durch trans­dis­zi­pli­nä­re For­schung. „Im Clu­ster ver­fol­gen wir die­ses Ziel im stän­di­gen Dia­log mit unse­ren afri­ka­ni­schen Part­ner­ein­rich­tun­gen und unter kla­rer Abgren­zung von allen For­men gesell­schaft­li­cher Diskriminierung.”

Das gro­ße sozia­le und poli­ti­sche Enga­ge­ment, für das Dr. Han­za Diman vom Bun­des­prä­si­den­ten aus­ge­zeich­net wur­de, drückt sich auch in sei­ner Initia­ti­ve zur Grün­dung des Ver­eins ”Afri­ca Poli­ti­cum” aus. Die­ser unab­hän­gi­ge und gemein­nüt­zi­ge “Think-and-Do-Tank” hat sich das Ziel gesetzt, zum Nach­den­ken über poli­ti­sche, sozio­öko­no­mi­sche, kul­tu­rel­le und geo­po­li­ti­sche The­men mit Bezug zu Afri­ka und sei­ner Dia­spo­ra anzu­re­gen und dabei auch die sich wan­deln­den glo­ba­len Rah­men­be­din­gun­gen ein­zu­be­zie­hen. Dr. Han­za Diman orga­ni­siert für “Afri­ca Poli­ti­cum” regel­mä­ßi­ge Tref­fen, um aktu­el­le Ent­wick­lun­gen in Afri­ka zu dis­ku­tie­ren. Mitt­ler­wei­le ist er in Deutsch­land ein viel­ge­frag­ter Refe­rent, wenn es um die Refle­xi­on über afri­ka­ni­sche und euro­päi­sche Sicht­wei­sen auf grund­le­gen­de aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen geht.

Als Mit­ar­bei­ter in deutsch-afri­ka­ni­schen Ein­rich­tun­gen, bei­spiels­wei­se im “Fara­fi­na Insti­tu­te” in Nürn­berg, trägt er dazu bei, Ver­ständ­nis­hür­den und Vor­ur­tei­le zwi­schen den bei­den Nach­bar­kon­ti­nen­ten abzu­bau­en. Seit 2021 ist Dr. Han­za Diman Mit­ar­bei­ter im Zen­tral­rat der afri­ka­ni­schen Gemein­den in Deutsch­land e.V. (ZAGD e.V.). Auch hier arbei­tet er mit Nach­druck dar­auf hin, kon­struk­ti­ve Wege der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Afrikaner*innen und Europäer*innen zu entwickeln.