Rekord­be­tei­li­gung beim Trak­tor-Old­ti­mer­tref­fen in Waischenfeld

Waischenfelder Traktorentreffen
Kaum ein Durchkommen auf dem Uferpromenadenweg, Waischenfelder Traktorentreffen ein Magnet. Foto: Thomas Weichert

Wai­schen­feld im Aus­nah­me­zu­stand. Nach zwei­jäh­ri­ger coro­nabe­ding­ter Pau­se fand am Sonn­tag erst­mals wie­der das Gar­ten­fest der Schüt­zen­ge­sell­schaft Wai­schen­feld im Krau­ßen­gar­ten in Ver­bin­dung mit dem seit Jah­ren weit­hin bekann­tem Trak­tor-Old­ti­mer­tref­fen statt.

221 Besit­zer von histo­ri­schen Trak­to­ren und wei­te­ren histo­ri­schen Fahr­zeu­gen nah­men dar­an teil. Die Ver­an­stal­ter der Schüt­zen­ge­sell­schaft Wai­schen­feld schätz­ten etwa 3.000 Schau­lu­sti­ge die die Stra­ßen der Innen­stadt säum­ten als die „Bull­dog­ka­ra­wa­ne“ zur Stadt­rund­fahrt auf­brach. Das war in jeder Hin­sicht Rekord. Hoch­ge­rech­net waren ins­ge­samt rund 10 000 PS am Start. Die stärk­te Teil­neh­men­de Grup­pe war der Bull­dogstamm­tisch Küh­len­fels mit 21 Die­sel­rös­sern, obwohl in Küh­len­fels zeit­gleich Brun­nen­fest war. Die Bull­dog­freun­de aus Engel­mes waren mit 13 Trak­to­ren nach Wai­schen­feld getuckert, die Ahorn­ta­ler mit 12 und aus Alten­plos kamen acht histo­ri­sche Trak­to­ren. Stark ver­tre­ten auch die Lokal­ma­ta­do­ren der Bull­dog­freun­de Wai­schen­feld-Nan­ken­dorf. Man sah Num­mern­schil­der nicht nur aus Bay­reuth, son­dern vie­le mit Forch­hei­mer und Bam­ber­ger Kenn­zei­chen. Ver­tre­ten auch Bull­dog­freun­de aus den Land­krei­sen Neu­stadt an der Wald­na­ab, Coburg oder Kulm­bach. Klaus und Hel­ga Krau­se aus Bad Elster im säch­si­schen Vogt­land waren mit ihren Lanz L25 mit Bau­jahr 1944 am wei­te­sten ange­reist. Sie­ben Stun­den brauch­ten sie mit dem umge­bau­ten frü­he­ren Holz­ver­ga­ser für die etwa 130 Kilo­me­ter auf Land­stra­ßen nach Wai­schen­feld. Hin­ten dran als Anhän­ger ein Wohnwagen.

Die Krau­ses waren bereits am Don­ners­tag ange­reist und den Tipp für das Trak­tor­tref­fen hat­ten sie von Ernst Wirth aus Gerolds­grün bekom­men, der natür­lich auch mit sei­nem Trak­tor dabei war. „Es ist ein wun­der­ba­res Tref­fen“, sagt Klaus Krau­se. Den älte­sten Bull­dog der Schau, ein Lanz mit Bau­jahr 1938 und Ein­zy­lin­der Glüh­kopf hat­te Tho­mas Rogner aus Peg­nitz vor­ge­fah­ren. Einen der älte­sten Por­sche Die­sel­rös­ser mit Bau­jahr 1954 fuhr Harald Heckel aus Wai­schen­feld, nicht feh­len durf­te auch der Auf­se­ßer Alt­bür­ger­mei­ster Lud­wig Bäu­er­lein mit sei­nem Por­sche oder der bekann­te Büchen­ba­cher Imker Anton Her­zing mit sei­nem betag­ten Bull­dog. Die Pfört­ners aus Göß­wein­stein lie­ßen sich in einer glän­zen­den Kut­sche durch Wai­schen­feld zie­hen. Vie­le hat­ten auch Anhän­ger an ihren Trak­to­ren von denen fröh­li­che Men­schen her­un­ter wink­ten. Vor allem auch ein gro­ßer Spaß für die vie­len Kin­der. Der „Guz­zi Geo“ (Georg Steng­lein) aus Brei­ten­le­s­au führ­te mit sei­ner Galet­to mit Bau­jahr 1953 den fast nicht enden wol­len­de Zug Stadt­rund­fahrt an. Er hat­te auch eine eige­ne Haus­bar mit­ge­bracht. Bür­ger­mei­ster Tho­mas Thiem (CSU) war begei­stert und mach­te am Markt­platz selbst vie­le Fotos und grüß­te die Die­sel­ka­pi­tä­ne ein­zeln. Auf der Doo­ser Stra­ße kam es im Begeg­nungs­ver­kehr teil­wei­se zu Stau­un­gen. Men­schen­mas­sen dräng­ten sich auf der Skulp­tu­ren­pro­me­na­de bei der Bull­dog-Schau, wo kaum mehr ein Durch­kom­men war. Da stand doch dann auch glatt ein neu­es Kunst­werk zwi­schen den Skulp­tu­ren. Auf einem Anhän­ger sah man den Stei­ner­nen Beu­tel, das Wahr­zei­chen der Stadt. Lan­ge Schlan­gen auch an den Essens- und Geträn­ke­stän­den im Krau­ßen­gar­ten in dem kaum mehr ein Sitz­platz zu bekom­men war. Schön anzu­se­hen die alten Trak­to­ren, die teil­wei­se wie neu aus der Fabrik aus­sa­hen. Vor der histo­ri­schen Dresch­ma­schi­ne Venus 2 posier­ten Jose­pha Köh­ler aus But­ten­heim und ihre Schwe­ster The­re­sa aus Wai­zen­dorf im feschen Dirndl. Sie sind die ersten Modells für für den geplan­ten Wai­schen­fel­der Bau­ern­ka­len­der, der im näch­sten Jahr raus­kom­men soll. Die Idee dazu hat­te Seli­na Schrü­fer von der Schüt­zen­ge­sell­schaft. „Das wird unser Win­ter­pro­jekt“, sagt Schrü­fer und rief dazu auf, dass sich noch viel mehr Mädels für den Wai­schen­fel­der Bau­ern­ka­len­der bei ihr und den Schüt­zen mel­den können.

Quel­le: Tho­mas Weichert