Land­kreis Wun­sie­del: Erneu­er­ba­re Ener­gien und nach­hal­ti­ge Kon­zep­te ste­hen im Mittelpunkt

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Kli­ma­schutz im Land­kreis: Erneu­er­ba­re Ener­gien und nach­hal­ti­ge Kon­zep­te ste­hen im Mittelpunkt

Im Land­kreis Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge geht man in Sachen Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de wei­ter vor­an. Eines der näch­sten Pro­jek­te ist, den Bau einer Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge zu prü­fen, die das Land­rats­amt selbst mit Strom ver­sor­gen könn­te. Ent­ste­hen soll die Anla­ge nach Mög­lich­keit auf dem Dach des ehe­ma­li­gen Comet-Mark­tes in der Horn­schuch­stra­ße in Wun­sie­del; zur Debat­te steht eine 135 kWpeak Anla­ge. Der Land­kreis hat das Gelän­de samt Gebäu­de vor eini­gen Jah­ren erwor­ben und nutzt die Gebäu­de der­zeit als Lager, sowie die Flä­chen als Park­platz für das Per­so­nal aber auch für Besu­che­rin­nen und Besucher.

Auch bei den Schu­len, deren Sach­auf­wands­trä­ger der Land­kreis ist, möch­te man die­sen Weg gehen. So ist für das Dach der Berufs­schu­le in Wun­sie­del ist eine PV-Anla­ge mit 65 kWpeak in Pla­nung. Eine 68 kWpeak Anla­ge wur­de bereits vor kur­zem an der Real­schu­le Markt­red­witz in Betrieb genommen.

„Das The­ma erneu­er­ba­re Ener­gien wird bei uns in allen Facet­ten gedacht“, sag­te dazu Land­rat Peter Berek. „Dabei ent­wickeln wir nicht nur Stra­te­gien für den Land­kreis, sei­ne Unter­neh­men und sei­ne Bevöl­ke­rung. Wir fan­gen natür­lich auch bei uns selbst an und ver­su­chen, unse­re Ener­gie­bi­lanz als Haus zu ver­bes­sern.“ Anlass war die jüng­ste Sit­zung des Kreis­tags, in der Kli­ma­schutz­ma­na­ger Jür­gen Kro­mer einen Aus­blick auf die näch­sten Pro­jek­te im Land­kreis gab.

Im Bereich Was­ser­stoff berei­te man sich nun auf eine Teil­nah­me am För­der­pro­gramm HyPer­for­mer vor. Dort star­ten die Bewer­bungs­mög­lich­kei­ten im Herbst. Die her­vor­ra­gen­de Reso­nanz auf die Wun­sied­ler Was­ser­stoff­ta­ge habe dem The­ma zusätz­li­chen Rücken­wind gege­ben. Man wis­se, dass man auf dem rich­ti­gen Weg sei. Ziel sei es nun, als Teil­neh­mer im Pro­gramm HyPer­for­mer wei­te­re Mil­lio­nen För­der­gel­der in die Regi­on zu holen.

Dar­über hin­aus kommt auch das Pro­jekt Euro­pean Ener­gy Award plan­mä­ßig vor­an. Dabei han­delt es sich um ein Ener­gie­ma­nage­ment­sy­stem für Land­krei­se und Städ­te. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten habe man eine umfang­rei­che Bestands­auf­nah­me im Haus gemacht. Nun wer­den die Ergeb­nis­se unter die Lupe genom­men, um zu sehen, wo der Land­kreis nach­steu­ern muss, wenn er ein exter­nes Audit bestehen möch­te. Etwas still gewor­den ist es in der Coro­na­zeit um das The­ma Fair Trade, resü­mier­te Kro­mer. Die Unter­neh­men hät­ten schlicht­weg ande­re Sor­gen gehabt. Den­noch sei es gelun­gen, über eine Auf­kle­ber­ak­ti­on wei­te­re Inter­es­sen­ten auf das The­ma auf­merk­sam zu machen.

Sehr zufrie­den zeig­te sich Kro­mer mit den Erfol­gen in Sachen Nach­hal­ti­ge Beschaf­fung im Land­rats­amt. Mit einer Quo­te von rund 70 Pro­zent nach­hal­tig beschaff­ter Büro­ma­te­ria­li­en habe der Land­kreis Auf­se­hen in der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg erregt, die den Land­kreis nun als Best Prac­ti­ce Bei­spiel mul­ti­pli­ziert. Dabei geht es dar­um, die ein­zel­nen Abtei­lun­gen des Land­rats­am­tes zu sen­si­bi­li­sie­ren, mög­lichst viel mit nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten und Mate­ria­len zu arbei­ten. In den kom­men­den Mona­ten ste­hen da die Schu­lung für den Bereich EDV und Bau an, wovon sich Kro­mer eine wei­ter stei­gen­de Quo­te erwartet.

„Ein ganz wich­ti­ges The­ma war und ist für mich aber die Trans­for­ma­ti­on in der kera­mi­schen Indu­strie. Unse­re ener­gie­in­ten­si­ven Unter­neh­men benö­ti­gen drin­gend Unter­stüt­zung bei der soge­nann­ten Trans­for­ma­ti­on. Deren Ziel ist, erneu­er­ba­re Ener­gien zu nut­zen und somit nicht nur die De-kar­bo­ni­sie­rung der Kera­mi­schen Indu­strie vor­an­zu­brin­gen, son­dern auch deren Arbeits­plät­ze hier im Land­kreis dau­er­haft zu sichern“, erklärt Kro­mer. Die Bedeu­tung die­ser Ent­wick­lung hat­te auch der Besuch von Staats­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger vor weni­gen Wochen unter­stri­chen, des­sen Mini­ste­ri­um den Pro­zess als bei­spiel­haft aner­kennt und des­halb auch mit För­der­gel­dern in Höhe von 450.000 Euro unterstützt.