Kulm­ba­cher Freie Wäh­ler-MdL Rai­ner Lud­wig schickt Brand­brief an Bay­ern­werk wegen Ver­zö­ge­run­gen bei pri­va­ten Photovoltaik-Anlagen

MdL Rainer Ludwig
MdL Rainer Ludwig

Her­be Kri­tik an Bay­ern­werk: „Ein­satz von pri­va­ten Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen in Kulm­bach und der Regi­on ver­zö­gert sich oft dramatisch!“

MdL Rai­ner Lud­wig schickt Brand­brief an Unter­neh­mens­spit­ze: „Bay­ern­werk muss schnellst­mög­lich und ver­ant­wor­tungs­be­wusst handeln!“

Immer mehr Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in der ober­frän­ki­schen Regi­on ent­schei­den sich für eine Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge, um sich aktiv an der Ener­gie­wen­de zu betei­li­gen. Dies ist im Sin­ne der Kli­ma­schut­zes zu begrü­ßen. Doch lei­der hakt es momen­tan bei der Bereit­stel­lung vor allem eines wich­ti­gen Ele­ments, dem Zwei­rich­tungs­strom­zäh­ler, um die PV-Anla­gen an das Strom­netz anzu­schlie­ßen. Unmut gibt es auch bei der Ver­ga­be von Terminen.

MdL Rai­ner Lud­wig und sein Büro errei­chen des­halb zahl­rei­che Hil­fe­ru­fe: „Vie­le Bürger*innen haben sich mit gro­ßem Enga­ge­ment und finan­zi­el­lem Ein­satz eine Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge auf ihrem Dach ein­ge­rich­tet. Da aktu­ell zahl­rei­che betrof­fe­ne Haus­hal­te auf den Ein­bau eines für den Betrieb not­wen­di­gen Zwei­rich­tungs­zäh­lers war­ten, kommt es der­zeit lei­der zu wochen­lan­gen oder gar mona­te­lan­gen Ver­zö­ge­run­gen – Zeit, in der die Anla­ge schon längst Strom ins Netz ein­spei­sen könn­te und den Akteu­ren finan­zi­el­le Nach­tei­le beschert.

„Die­ser Zustand ist nicht akzep­ta­bel und muss sich ändern!“, so der FW-Abge­ord­ne­te und ener­gie­po­li­ti­sche Spre­cher sei­ner Frak­ti­on. Lud­wig appel­liert des­halb in einem Brand­brief an das zustän­di­ge Bay­ern­werk: „Mir ist bewusst, dass die Ver­zö­ge­run­gen im Wesent­li­chen mit der aktu­el­len Halb­lei­t­erkri­se zusam­men­hän­gen. Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung aber hat auf den Man­gel an Com­pu­ter­chips bereits mit der Grün­dung des Halb­lei­ter­bünd­nis­ses reagiert. Doch trotz des aktu­el­len Man­gels bit­te ich das Bay­ern­werk die Abläu­fe noch ein­mal akri­bisch zu prü­fen und alle Optio­nen aus­zu­lo­ten, mög­lichst vie­le Haus­hal­te zeit­nah anzu­schlie­ßen. Bei vie­len Pri­vat­leu­ten sto­ße die Situa­ti­on auf gro­ßes Unver­ständ­nis, so Ludwig.

„Nicht nur auf­grund der Ankün­di­gung teils mona­te­lan­ger War­te­zei­ten, son­dern auch auf­grund der Tat­sa­che, dass unse­re Anfra­ge­stel­ler nicht ein­mal einen Ter­min erhal­ten haben, an dem der Ein­bau eines Zwei­rich­tungs­zäh­lers bezie­hungs­wei­se der Anschluss an das Strom­netz vor­aus­sicht­lich erfol­gen könn­te. In Sachen Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kun­den­freund­lich­keit wür­de ich mir hier eben­falls eine Opti­mie­rung wün­schen und for­de­re Sie auf, die­se unbe­frie­di­gen­de Situa­ti­on schnellst­mög­lich abzu­stel­len!“ Bei­spiels­wei­se war­ten laut Lud­wig im Bereich Thur­n­au vier Fami­li­en auf einen Anschluss, die gemein­sam bear­bei­tet und ans Netz gehen könn­ten. „Uns lie­gen aber auch Fäl­le aus Wirsberg, Gut­ten­berg oder Kulm­bach vor.“

„Gera­de für poten­zi­el­le pri­va­te Betrei­ber von PV-Anla­gen sind ange­sichts eines der son­nen­reich­sten – und damit gleich­zei­tig auch einer der ertrags­reich­sten – Som­mer der ver­gan­ge­nen Jah­re die­se Ver­zö­ge­run­gen äußerst schmerz­haft. Auch für die deut­sche Strom­ver­sor­gung ist es ein pro­ble­ma­ti­scher Zustand, wenn etli­che Anla­gen still­ste­hen und nicht als Ver­sor­ger ein­sprin­gen kön­nen. Daher herrscht hier auf Sei­ten des Bay­ern­werks drin­gen­der Hand­lungs­be­darf!“, mahnt der ener­gie­po­li­ti­sche Spre­cher der FW-Land­tags­frak­ti­on, Rai­ner Lud­wig, in sei­nem Schrei­ben an Bayernwerk.

Die Trans­for­ma­ti­on des deut­schen Ener­gie­sek­tors gehö­re laut Lud­wig zu den größ­ten Fra­gen unse­rer Zeit – neben den aktu­el­len ener­gie­po­li­ti­schen Kri­sen, die durch den rus­si­schen Angriffs­krieg ver­ur­sacht oder ver­schärft wur­den. „Gera­de in solch unsi­che­ren Kri­sen­zei­ten sind wir auf die Sta­bi­li­sie­rung durch die ver­ant­wort­li­chen Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen wie das Bay­ern­werk angewiesen“

„Die­je­ni­gen, die sich aktiv für rege­ne­ra­ti­ve Strom­quel­len ent­schei­den, dür­fen nicht durch über­mä­ßi­ge büro­kra­ti­sche und admi­ni­stra­ti­ve Hür­den gehin­dert und ent­täuscht wer­den! Wir brau­chen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und deren Akzep­tanz FÜR Erneu­er­ba­re Ener­gien. Jede ein­zel­ne PV-Anla­ge, jede ein­zel­ne klei­ne Was­ser­kraft, die Strom pro­du­zie­ren sind Gewinn und wich­ti­ge Mosa­ik­stei­ne hin zu einer erfolg­rei­chen Ener­gie­wen­de“, so Ludwig.

2 Antworten

  1. Amadeus sagt:

    Die Poli­tik senkt die Netz­ent­gel­te für die Netz­be­trei­ber immer wei­ter. Gleich­zei­tig wer­den den Netz­be­trei­bern die Anmel­dun­gen nur so um die Ohren gehau­en mit För­de­run­gen im PV Bereich und bei Wall­bo­xen im ver­gan­ge­nen Jahr. Hin­zu kom­men der Bau­boom und die vie­len ange­mel­de­ten Lei­stungs­er­hö­hun­gen der Strom­an­schlüs­se wegen der vie­len zusätz­li­chen Wär­me­pum­pen und Wall­bo­xen und die dadurch not­wen­di­gen Aus­bau­ten des Orts­net­zes. Bezah­len will die vie­len dafür not­wen­di­gen Men­schen bei den Netz­be­trei­bern aber nie­mand. Im Gegen­teil wird wie gesagt die Ver­gü­tung dafür immer wei­ter gekürzt. Was tut die Poli­tik, um die Fach­kräf­te zu bekom­men, die für die Ener­gie­wen­de not­wen­dig sind? Was tut die Poli­tik, damit die­se auch ent­spre­chend bezahlt wer­den kön­nen von den Netz­be­trei­bern? Beschwer­den bei Poli­ti­kern wegen der „lang­sa­men“ Netz­be­trei­ber sind ja soo ein­fach und die Poli­ti­ker machen es sich genau­so ein­fach, die­se wei­ter­zu­lei­ten. Dass die Poli­tik aber die eigent­li­che Schuld dar­an trägt, ist den Bür­gern egal und den Poli­ti­kern ist es nur Recht.

  2. Nadja Doppel sagt:

    Vie­len Dank, Herr Ludwig,
    Sie spre­chen uns aus der Seele!
    Wir war­ten seit nun fast 4 Mona­ten auf Bay­ern­werk, 4 Mona­te vol­ler Sonnenschein.
    Wir haben unse­re Anla­ge bezahlt und kau­fen wei­ter­hin Strom (auf Gas-Basis?), obwohl wir uns längst selbst ver­sor­gen könnten.
    Gera­de in den momen­ta­nen Zei­ten eine Riesensauerei!