Spon­ta­ne Ret­tungs­ak­ti­on in Hall­stadt für vom Aus­ster­ben bedroh­te Fische

5000 Liter Wasser für den austrocknenden Bach. Foto: Stadt Hallstadt
5000 Liter Wasser für den austrocknenden Bach. Foto: Stadt Hallstadt

Dank des raschen Ein­sat­zes unse­res Bau­hof und der Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken konn­ten am Don­ners­tag eini­ge sehr sel­te­ne Neun­stach­li­ge Stich­lin­ge geret­tet wer­den. Der Fisch steht auf der roten Liste und kommt in Bay­ern nur noch in Hall­stadt und Bam­berg vor.

Bürgermeister Thomas Söder und Dr. Thomas Speierl bei der Rettungsaktion. Foto: Stadt Hallstadt

Bür­ger­mei­ster Tho­mas Söder und Dr. Tho­mas Spei­erl bei der Ret­tungs­ak­ti­on. Foto: Stadt Hallstadt

„Es freut uns, wenn wir zum Erhalt die­ser stark bedroh­ten Art betra­gen kön­nen und hel­fen natür­lich sehr ger­ne“, erklär­te Bür­ger­mei­ster Tho­mas Söder. Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm dank­te der Stadt Hall­stadt aus­drück­lich für ihre Unter­stüt­zung. „Die­se schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fe war ein Glücks­fall für unse­re Fisch­welt! Ich hof­fe, dass die Bürger*innen von Hall­stadt die­se Beson­der­heit in ihrem See­bach schät­zen und schützen!“

Der Stu­dent Tim Stet­ter, der der­zeit bei der Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken ein Prak­ti­kum absol­viert, hat die fünf bis sie­ben Zen­ti­me­ter gro­ßen Fische im See­bach (Zulei­tung zum Main, neben der Fir­ma Leicht) ent­deckt. Wit­te­rungs­be­dingt führt der Bach nur noch sehr wenig Was­ser. Umge­hend infor­mier­te Fische­rei­fach­be­ra­ter Dr. Tho­mas Spei­erl Bür­ger­mei­ster Tho­mas Söder. Dann ging alles sehr schnell. Nur weni­ge Minu­ten spä­ter gos­sen die Mit­ar­bei­ter des Bau­hofs rund 5000 Liter Was­ser ins Bach­bett, um die dort in den Algen ver­blie­be­nen Fische zu retten.

Zuvor konn­te Tim Stet­ter bereits eini­ge Drei- und Neun­stach­li­ge Stich­lin­ge fan­gen. Die gebor­ge­nen Fische wur­den zu wei­te­ren Neun­stach­lern gesetzt, die im See­bach im Bereich der Klein­gar­ten­an­la­ge auf der Bam­ber­ger Sei­te in einem rela­tiv gut was­ser­füh­ren­den Abschnitt gefun­den wur­den. Hier waren auch der Drei­st­ach­li­ge Stich­ling und eini­ge Exem­pla­re der Schmer­le anzutreffen.

Dr. Tho­mas Spei­erl freu­te sich, dass der sel­te­ne Fisch nach wochen­lan­ger Suche noch im See­bach gefun­den wer­den konn­ten. „Das sind die letz­ten ihrer Art in ganz Bay­ern, bis­her konn­ten wir kei­ne wei­te­ren Neun­stach­li­gen Stich­lin­ge in Ober­fran­ken nach­wei­sen.“ An allen ande­ren Stel­len, an denen vor 10 Jah­ren für den Fisch­ar­ten­at­las Ober­fran­ken Neun­stach­li­ge Stich­lin­ge nach­ge­wie­sen wur­den, führ­te die Suche zu kei­nem Ergeb­nis. „Wir hat­ten befürch­tet, dass wir die Art als ver­schol­len mel­den müs­sen“, so der Fach­be­ra­ter für Fische­rei. Er dank­te aus­drück­lich Chri­sti­an Strätz vom Büro für öko­lo­gi­sche Stu­di­en, der die Suche nach dem sel­te­nen Fisch ange­sto­ßen und unter­stützt hat.

„Bereits vor ein paar Jah­ren haben wir bei der Rena­tu­rie­rung des Mühl­bachs beson­de­re Vor­keh­run­gen getrof­fen, dass sich der Neu­stach­li­ge Stich­ling in Hall­stadt beson­ders wohl fühlt und vermehrt.“