FDP / Bür­ger­fo­rum Eber­mann­stadt besuch­te mit MdL Seba­sti­an Kör­ber die Herbstmühle

FDP_Bürgerforum Ebermannstadt MdL Sebastian Körber Besuch Herbstmühle 2022
Bei einem Besuch informierte sich die FDP / Bürgerforum Fraktion zusammen mit MdL Sebastian Körber in der Herbstmühle in Ebermannstadt über das Thema Wasserkraft. Foto: Privat

Über die aktu­el­le Nut­zung der Was­ser­kraft informiert

FDP / Bür­ger­fo­rum Frak­ti­on war zusam­men mit MdL Seba­sti­an Kör­ber zu Gast in der Herbst­müh­le in Eber­mann­stadt, um sich vor Ort ein Bild über die aktu­el­le Nut­zung der Was­ser­kraft zu machen.

Der Eigen­tü­mer und Kraft­werks­be­trei­ber Hubert Herbst erklär­te, dass die Herbst­müh­le seit 1600 besteht und seit die­ser Zeit die Was­ser­kraft der Wie­sent nutzt. Sie prägt damit, wie vie­le ande­re Müh­len in Bay­ern, auch die baye­ri­sche Fluss­land­schaft. Mit der Jah­res­lei­stung, der aus dem hoch­mo­der­nen Klein­kraft­werk aus Was­ser­kraft gewon­ne­nen Ener­gie, kön­nen ca. 50 Haus­hal­te in Eber­mann­stadt mit elek­tri­schem Strom ver­sorgt werden.

In Bay­ern erzeu­gen ca. 4.250 bestehen­de Was­ser­kraft­wer­ke rund 16 Pro­zent des im Bun­des­land benö­tig­ten Stroms und dies zu jeder Tages – und Nacht­zeit und sind somit grund­last­si­cher. Des­halb sind sie eine bedeu­ten­de Säu­le des Kli­ma­schut­zes, sie lei­sten einen wich­ti­gen Bei­trag zur CO2-Reduk­ti­on und einer ver­sor­gungs­si­che­ren Ener­gie­wen­de in Deutschland.

Für die Was­ser­kraft­bran­che zeich­net jedoch das „Oster­pa­ket“ von Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ster Robert Habeck ( Grü­ne) düste­re Zei­ten. Das Geset­zes­pa­ket zur Ener­gie­wen­de sieht vor, klei­ne Was­ser­kraft­an­la­gen mit einer Lei­stung mit bis zu 500 Kilo­watt (kW) künf­tig nicht mehr zu för­dern, „aus öko­lo­gi­schen Grün­den“, wie es in der Begrün­dung heißt. „Unsin­nig“, meint Herbst, „die Nut­zung der Was­ser­kraft in öko­lo­gisch-öko­no­mi­schen Gleich­ge­wicht ist mög­lich und ein wich­ti­ger Bau­stein, nicht nur für die Ener­gie­wen­de, son­dern auch für den Umwelt- und Arten­schutz.“ Um Fische zu schüt­zen hat bei­spiels­wei­se das Git­ter vor dem Tur­bi­nen­ein­lauf der „Herbst­müh­le einen Stab­ab­stand von 1cm und ver­hin­dert somit, dass Fische in die Tur­bi­ne gelan­gen könnten.

Die For­de­rung der Grü­nen zum Abriss der Was­ser­kraft­an­la­gen ver­gisst jedoch wich­ti­ge Aspek­te wie Was­ser­wirt­schaft, Ener­gie­er­zeu­gung, Gewäs­ser­bau und Gewäs­ser­ent­wick­lung. Ange­sichts der Dür­ren der ver­gan­ge­nen Jah­re muss die Rol­le der Was­ser­kraft­nut­zung auch in einem System der Erhal­tung des Umwelt- und Arten­schut­zes neu gedacht wer­den. Das Jahr­hun­dert­hoch­was­ser in eini­gen Regio­nen Deutsch­lands erfor­dert einen neu­en Blick auf die Stau­hal­tun­gen, da die­se ver­hin­dern, dass das Was­ser bei hef­ti­gen Nie­der­schlä­gen in extre­mer Geschwin­dig­keit her­un­ter­rauscht. Durch einen Rück­bau die­ser Quer­bau­wer­ke wür­de der Grund­was­ser­spie­gel noch wei­ter absin­ken und dadurch nicht nur an Gebäu­den erheb­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen, son­dern auch Hoch­wäs­ser noch ver­schlim­mern. Das Imma­te­ri­el­le Kul­tur­er­be „Wäs­ser­wie­sen in Fran­ken“ wäre eben­falls damit gestorben.

Bei dem Besuch in der Herbst­müh­le konn­te sich die Frak­ti­on ein gutes Bild von einer hoch­mo­der­nen und gleich­zei­tig umwelt­freund­li­chen Nut­zung der Was­ser­en­er­gie machen, die eine momen­tan drin­gend nöti­ge Dezen­tra­li­sie­rung der Ener­gie­er­zeu­gung bereits seit Jahr­hun­der­ten ausübt.

MdL Seba­sti­an Kör­ber ver­sprach die Ein­drücke und Infor­ma­tio­nen mit in den Land­tag zu neh­men und die­se auch an die FDP­-Frak­ti­on des Bun­des­ta­ges zur drin­gen­den Dis­kus­si­on weiterzuleiten.

MdL Kör­ber stell­te fest : „Die Was­ser­kraft in Bay­ern muss im Zei­chen des Kli­ma­wan­dels als wich­ti­ger Bau­stein der Ener­gie­ver­sor­gung “ erhal­ten bleiben.