„Aber ich lebe. Den Holo­caust erin­nern“ – Aus­stel­lung im Stadt­mu­se­um Erlan­gen vom 16. Juni bis 28. August 2022

„Aber ich lebe. Den Holo­caust erin­nern“ – Aus­stel­lung von Don­ners­tag, 16. Juni bis Sonn­tag, 28. August 2022

Drei gezeich­ne­te Geschich­ten von Miri­am Libicki, Bar­ba­ra Yelin und Gilad Selik­tar nach Erzäh­lun­gen der Holo­caust­über­le­ben­den Emmie Arbel, David Schaf­fer und Nico und Rolf Kamp.

Stadtmuseum Erlangen Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ 2022

Thir­teen Secrets von Gilad Selik­tar, Rolf und Nico Kamp. Copy­right: Uni­ver­si­ty of Toron­to Press, 2022

Am Don­ners­tag, den 16. Juni 2022 eröff­net das Erlan­ger Stadt­mu­se­um die Aus­stel­lung „Aber ich lebe. Den Holo­caust erin­nern“. Im Rah­men des 20. Inter­na­tio­na­len Comic-Salons Erlan­gen und in Zusam­men­ar­beit mit dem For­schungs­pro­jekt „Nar­ra­ti­ve Art & Visu­al Sto­ry­tel­ling in Holo­caust and Human Right Edu­ca­ti­on“ (2019–2022) wer­den drei gezeich­ne­te Geschich­ten von Miri­am Libicki, Bar­ba­ra Yelin und Gilad Selik­tar nach Erzäh­lun­gen der Holo­caust­über­le­ben­den Emmie Arbel, David Schaf­fer und Nico und Rolf Kamp gezeigt.

Enorm viel­schich­ti­ges Projekt

Nur weni­ge Über­le­ben­de des Holo­caust sind heu­te noch am Leben. Damit kommt der Auf­zeich­nung von Erin­ne­run­gen eine zen­tra­le Rol­le in der Aus­ein­an­der­set­zung und Beschäf­ti­gung mit den Gescheh­nis­sen der Ver­gan­gen­heit zu. Das enorm viel­schich­ti­ge Pro­jekt „Aber ich lebe“, eine Zusam­men­ar­beit von Über­le­ben­den, Comic Künstler*innen, Fach­leu­ten für Holo­caust- und Men­schen­rechts­päd­ago­gik, Historiker*innen sowie Biblio­the­ken und Archi­ven, stellt sich die­ser Auf­ga­be auf unge­wöhn­lich Art und Wei­se: Es lässt gra­fi­sche Geschich­ten ent­ste­hen, für die es nahe­zu kei­ne doku­men­ta­ri­schen Vor­la­gen gibt.

Stadtmuseum Erlangen Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ 2022

„Aber ich lebe“ von Bar­ba­ra Yelin und Emmie Arbel. Copy­riht: Ver­lag C.H.Beck oHG, München

Emmie Arbel über­leb­te als klei­nes Mäd­chen die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ravens­brück und Ber­gen-Bel­sen. David Schaf­fer ent­kam dem Geno­zid in Trans­ni­stri­en, u. a. weil er sich nicht an die Regeln hielt. Die Brü­der Nico und Rolf Kamp, von ihren Eltern getrennt, wur­den vom nie­der­län­di­schen Wider­stand an 13 ver­schie­de­nen Orten vor ihren Mör­dern versteckt.

Im engen Dia­log mit den vier Über­le­ben­den schu­fen die inter­na­tio­nal bekann­ten Zeichner*innen Miri­am Libicki (Van­cou­ver, Kana­da), Gilad Selik­tar (Par­des Han­na Kar­kur, Isra­el) und Bar­ba­ra Yelin (Mün­chen) eine gra­fi­sche Rekon­struk­ti­on der Erin­ne­run­gen. Durch die­se Begeg­nun­gen sind Comics ent­stan­den, die zeich­ne­risch den Fra­gen von Trau­ma, Erin­ne­rung und Über­le­ben nachgehen.

Stadtmuseum Erlangen Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ 2022

A Kind Of Resi­stance von Miri­am Libicki und David Schaf­fer. Copy­right: Uni­ver­si­ty of Toron­to Press, 2022

Die ent­stan­de­ne Antho­lo­gie „Aber ich lebe“, her­aus­ge­ge­ben von Dr. Char­lot­te Schal­lié (Uni­ver­si­tät von Vic­to­ria, Kana­da), und die ihr gewid­me­te Aus­stel­lung im Erlan­ger Stadt­mu­se­um, bricht Seh­ge­wohn­hei­ten und Bil­der des Holo­caust auf. Die Geschich­ten visua­li­sie­ren unmit­tel­bar und auf ergrei­fen­de Wei­se ein unfass­ba­res Gesche­hen und schaf­fen gleich­zei­tig ein neu­es Erin­ne­rungs-Archiv für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen. Das Medi­um Comic erweist sich dabei als star­kes Mit­tel zur Rekon­struk­ti­on des visu­ell nicht Doku­men­tier­ten, als plau­si­ble, sub­jek­ti­ve und mög­lichst wahr­haf­ti­ge Erzäh­lung jen­seits der foto­rea­li­sti­schen Abbildung.

Anhand von Ori­gi­nal­zeich­nun­gen, Skiz­zen, Archiv­ma­te­ri­al und Inter­views mit Betei­lig­ten beleuch­tet die Aus­stel­lung beson­ders auch den Ent­ste­hungs­pro­zess des Buches. Die per­sön­li­chen Begeg­nun­gen zwi­schen Über­le­ben­den und Künstler*innen und der Aus­tausch unter den Künstler*innen, im Dia­log mit der aktu­el­len histo­ri­schen For­schung, sind dabei Grund­la­ge für die her­aus­for­dern­de zeich­ne­ri­sche Erfor­schung von Erinnerung.

Zur Aus­stel­lung

Eine Aus­stel­lung des 20. Inter­na­tio­na­len Comic-Salons Erlan­gen in Zusam­men­ar­beit mit dem For­schungs­pro­jekt „Nar­ra­ti­ve Art & Visu­al Sto­ry­tel­ling in Holo­caust and Human Right Edu­ca­ti­on“ (2019–2022) und dem Stadt­mu­se­um Erlangen.

Mit freund­li­cher Unter­stüt­zung des Cana­da Coun­cil for the Arts, des Social Sci­en­ces and Huma­ni­ties Rese­arch Coun­cil of Cana­da (SSHRC), der Regie­rung von Kana­da, der Bot­schaft von Kana­da, den Arol­sen Archi­ves und dem Insti­tut für Zeit­ge­schich­te Mün­chen, Zen­trum für Holocauststudien.

Wei­te­re Infos: www​.holo​caust​gra​phic​no​vels​.org

Begleit­pro­gramm

Do, 16.6., 15 Uhr, Stadt­mu­se­um, Mar­tin-Luther-Platz 9 But I Live. Three Sto­ries of Child Sur­vi­vors of the Holo­caust Gespräch in eng­li­scher Spra­che mit Miri­am Libicki, Dr. Char­lot­te Schal­lié, Gilad Selik­tar und Bar­ba­ra Yelin. Mode­ra­ti­on: Jakob Hoff­mann (Kura­tor). Im Anschluss Empfang

Fr, 17.6. bis So, 19.6., jeweils 11 Uhr Füh­run­gen durch die Aus­stel­lung mit der Her­aus­ge­be­rin Dr. Char­lot­te Schal­lié Anmel­dung erfor­der­lich unter 09131 / 86 2972 

Sa, 18.6., 15 Uhr, Kol­le­gi­en­haus, KH 1.011, Uni­ver­si­täts­stra­ße 15 Gezeich­ne­te Erin­ne­run­gen Gilad Selik­tar und „Drei­zehn Geheim­nis­se“. Lars von Tör­ne im Gespräch mit Gilad Selik­tar in eng­li­scher Spra­che.

Sa, 18.6., 18 Uhr, Kol­le­gi­en­haus, KH 1.011, Uni­ver­si­täts­stra­ße 15 Erin­nern mit dem Stift in der Hand Erin­ne­rungs­kul­tur und gra­fi­sche Lite­ra­tur. Gespräch mit Tobi Dah­men, Natha­lie Frank, Rein­hard Kleist und Bar­ba­ra Yelin. Mode­ra­ti­on: Véro­ni­que Sina

Sa, 18.6., 19 Uhr, Kol­le­gi­en­haus, KH 1.011, Uni­ver­si­täts­stra­ße 15 A Kind of Resi­stance Gespräch in eng­li­scher Spra­che mit Miri­am Libicki und David Schaf­fer (digi­tal zuge­schal­tet). Mode­ra­ti­on: Lars von Törne