Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe Ober­fran­ken infor­miert zum Tag der Organ­spen­de am 4. Juni 2022

Eine ganz beson­de­re Spende

Zum Tag der Organ­spen­de am 4. Juni ermu­ti­gen die Johan­ni­ter zur per­sön­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Thema 

Ja, nein, weiß nicht? Vie­le Men­schen sind beim The­ma Organ­spen­de unschlüs­sig. „Doch eine sol­che Spen­de ist eine zutiefst mit­mensch­li­che Hand­lung“, sagt Hei­ko Rödel, bei den ober­frän­ki­schen Johan­ni­tern ver­ant­wort­lich für den Bereich Organ­trans­port. „Sie kann einem ande­ren Men­schen das Leben ret­ten oder des­sen Lebens­qua­li­tät ent­schei­dend verbessern.

Zum Bei­spiel, wenn eine Horn­haut­spen­de – die häu­fig­ste Gewe­be­trans­plan­ta­ti­on – jeman­den vor dem Erblin­den bewahrt.“ Aber nur rund 20 Pro­zent der Deut­schen haben schrift­lich, etwa in einem Organ­spen­de­aus­weis, fest­ge­legt, dass sie nach ihrem Tod zur Spen­de bereit sind. Das zu tun ist wich­tig, denn in Deutsch­land gilt nach wie vor die Ent­schei­dungs­lö­sung. Eine Organ- oder Gewe­be­ent­nah­me darf nur erfol­gen, wenn

• die ver­stor­be­ne Per­son dem zu Leb­zei­ten zuge­stimmt hat oder

• stell­ver­tre­tend die näch­sten Ange­hö­ri­gen des oder der Ver­stor­be­nen ihre Zustim­mung erteilen.

„Wer sein Ja oder Nein zur Organ­spen­de schrift­lich fest­hält, ent­la­stet dadurch also im Ernst­fall auch die eige­nen Ange­hö­ri­gen“, sagt Rödel.

2021 spen­de­ten 933 Ver­stor­be­ne in Deutsch­land Orga­ne. Deren Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger haben oft ban­ge War­te­zei­ten bis zur Trans­plan­ta­ti­on hin­ter sich: Ende 2021 wies die deut­sche War­te­li­ste 8730 benö­tig­te Orga­ne aus. Das ist etwas mehr als das Drei­fa­che aller 2021 hier­zu­lan­de nach dem Tod gespen­de­ter Organe.

Sich in Ruhe infor­mie­ren, hilft bei der Entscheidung

Jeweils am ersten Sams­tag im Juni fin­det seit 1938 in ganz Deutsch­land der Tag der Organ­spen­de statt. Er macht auf das The­ma auf­merk­sam und erklärt, war­um Organ­spen­den so wich­tig sind. Gedacht ist der Tag aber vor allem auch als Dank an alle bis­he­ri­gen Organ­spen­de­rin­nen und ‑spen­der.

„Ver­mut­lich sind vie­le Men­schen grund­sätz­lich dazu bereit, ande­ren über ihr eige­nes Leben hin­aus zu hel­fen“, sagt Hei­ko Rödel, der selbst einen Organ­spen­de­aus­weis hat. „Sie machen jedoch den ent­schei­den­den Schritt nicht, dies auch schrift­lich fest­zu­hal­ten.“ Man­che schreckt der Gedan­ke an den eige­nen Tod. Ande­re fürch­ten, nicht genug über das The­ma Hirn­tod und die Abläu­fe bei einer Organ­spen­de zu wis­sen. Oder sie glau­ben, längst zu alt dafür zu sein.

Aber: nicht das Alter der Spen­de­rin oder des Spen­ders zählt, son­dern der jewei­li­ge Zustand der Orga­ne. „Es hilft, sich mal in aller Ruhe dazu zu infor­mie­ren“, so Rödel. Infor­ma­tio­nen gibt es zum Bei­spiel hier:

• Auf der Web­site www​.organ​spen​de​-info​.de der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (BZgA). Die Web­site bie­tet umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen eben­so die Mög­lich­keit, den Organ­spen­de­aus­weis her­un­ter­zu­la­den. Die­ser Aus­weis doku­men­tiert offi­zi­ell und recht­lich gül­tig die Ent­schei­dung für oder gegen eine Organ- und Gewe­be­spen­de. Er ermög­licht es auch, bestimmt Orga­ne von der Spen­de aus­zu­schlie­ßen. Wer sei­ne Ent­schei­dung ändern will, kann dies eben­falls jeder­zeit im Organ­spen­de­aus­weis vermerken.

• Das Info­te­le­fon Organ­spen­de wird eben­falls von der BZgA betrie­ben. Das Tele­fon-Team ist unter der Ruf­num­mer 0800 9040400 Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 18 Uhr für per­sön­li­che Fra­gen erreich­bar. Anru­fe aus dem deut­schen Fest- und Mobil­funk­netz sind kostenfrei.