Lich­ten­fels: Päd­ago­gi­sche Will­kom­mens­kräf­te für Kin­der und Jugend­li­che aus der Ukrai­ne gesucht“

Im Landkreis Lichtenfels und in den Schulen ankommen – dabei sollen die pädagogischen Willkommensgruppen den Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine helfen. Landrat Christian Meißner (2.v.li.) besuchte kürzlich gemeinsam mit Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker (re.) und der Leiterin der Abteilung Soziales, Jugend und Familie, Straßenverkehr und Tiefbau am Landratsamt, Kathrin Bullmann, die Willkommensgruppen am Meranier-Gymnasium in Lichtenfels, in der Bildmitte die Studiendirektoren Hubert Gehrlich und Paul Endres vom Direktorat. Fotos: Landratsamt Lichtenfels/Helmut Kurz

„Die päd­ago­gi­schen Will­kom­mens­grup­pen sind ein enorm wich­ti­ges Ange­bot für die Kin­der und Jugend­li­chen, die aus der Ukrai­ne zu uns gekom­men sind und kom­men“, beton­te Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner anläss­lich sei­nes Besuchs in der Will­kom­mens­grup­pe des Mera­ni­er-Gym­na­si­ums Lich­ten­fels (MGL). „Es ist wich­tig, dass sie nach all dem Schlim­men, was sie erlebt haben, bei uns auch emo­tio­nal erst ein­mal ‚ankom­men‘, Ruhe und Gebor­gen­heit fin­den. Ich bin allen Betei­lig­ten sehr dank­bar, dass sie die Ein­rich­tung der Will­kom­mens­grup­pen an den Schu­len bei uns im Land­kreis so schnell ermög­licht haben und sich so enga­gie­ren. Das ist ein­fach hervorragend.“

Mit Schrei­ben vom 16. März 2022 hat Staats­mi­ni­ster für Unter­richt und Kul­tus, Prof. Dr. Micha­el Pia­zo­lo, ein Rah­men­kon­zept für die Auf­nah­me geflo­he­ner Kin­der und Jugend­li­cher aus der Ukrai­ne an den baye­ri­schen Schu­len über­sandt. Im Zen­trum die­ses Kon­zepts ste­hen dabei die „päd­ago­gi­schen Will­kom­mens­grup­pen“ als schul­art­über­grei­fen­des Angebot.

Gebor­gen­heit und Sicher­heit geben

Gemein­sam mit dem Land­rats­amt Lich­ten­fels ist die Schul­land­schaft im Land­kreis Lich­ten­fels mit gro­ßem Enga­ge­ment dabei, ein flä­chen­decken­des und indi­vi­du­ell abge­stimm­tes Ange­bot für die Beschu­lung von geflüch­te­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus der Ukrai­ne zu schaf­fen. Für die Koor­di­nie­rung der Auf­nah­me von aus der Ukrai­ne geflo­he­nen Kin­dern und Jugend­li­chen an den Schu­len im Land­kreis Lich­ten­fels gibt es bereits seit Anfang März eine Steue­rungs­grup­pe unter Lei­tung von Schul­amts­di­rek­to­rin Ste­fa­nie Mayr-Leidnecker.

Im Vor­der­grund steht bei den päd­ago­gi­schen Will­kom­mens­grup­pen, den geflüch­te­ten Kin­dern und Jugend­li­chen ein gutes Ankom­men an den Schu­len zu ermög­li­chen und durch feste Struk­tu­ren und Ansprech­part­ner ein Stück Gebor­gen­heit und Sicher­heit zu ver­mit­teln. Sie sol­len in indi­vi­du­ell abge­stimm­ten Lern­an­ge­bo­ten das Land Bay­ern und den schu­li­schen All­tag hier ken­nen­ler­nen und zugleich die Ver­bun­den­heit mit der ukrai­ni­schen Hei­mat bewah­ren kön­nen, erläu­tert die Schul­amts­di­rek­to­rin. Deutsch- und Eng­lisch­un­ter­richt sind Schwer­punk­te, zusätz­lich besu­chen die Kin­der und Jugend­li­chen aus der Ukrai­ne nach Mög­lich­keit den Musik‑, Sport und Kunstunterricht.

Die ersten päd­ago­gi­schen Will­kom­mens­grup­pen wur­den an den Stand­or­ten für wei­ter­füh­ren­de Schu­len in Lich­ten­fels und Burg­kunst­adt gebil­det und haben direkt nach den Oster­fe­ri­en den Unter­richt für die geflüch­te­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­ge­nom­men. Inzwi­schen gibt es fünf: zwei am MGL und je eine an Gym­na­si­um und Real­schu­le Burg­kunst­adt sowie an der Staat­li­chen Real­schu­le Bad Staf­fel­stein, infor­miert Schul­amts­di­rek­to­rin Ste­fa­nie Mayr-Leidnecker.

Sprach­kennt­nis­se vermitteln

28 Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Alter zwi­schen sechs und zehn Jah­ren besu­chen aktu­ell die ört­li­chen Grund­schu­len ihrer Wohn­or­te. Wer zwi­schen elf und 16 Jah­ren alt ist, wird je nach Wohn­sitz in den Gym­na­si­en in Lich­ten­fels oder Burg­kunst­adt, in den Real­schu­len Bad Staf­fel­stein oder Burg­kunst­adt und Lich­ten­fels beschult. Ein­zel­ne Schü­le­rin­nen und Schü­ler gehen in die Mit­tel- oder För­der­schu­len. Die Staat­li­che Berufs­schu­le Lich­ten­fels nimmt Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf, die älter als 16 Jah­re alt sind.

Die Will­kom­mens­grup­pen sol­len aber auch hel­fen, dass umfas­sen­de Deutsch­kennt­nis­se ver­mit­telt wer­den kön­nen – denn bereits drei Mona­te nach Zuzug beginnt letzt­lich auch die Schul­pflicht für die Kin­der und Jugendlichen.

„Die Inte­gra­ti­on klappt sehr gut“, stellt Schul­amts­di­rek­to­rin Ste­fa­nie Mayr-Leid­necker fest. „Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus der Ukrai­ne sind extrem moti­viert und haben einen hohen Bil­dungs­wil­len.“ Das bestä­ti­gen auch der Schul­lei­ter Tho­mas Carl und Stu­di­en­di­rek­tor Hubert Gehr­lich vom Mera­ni­er-Gym­na­si­um in Lich­ten­fels, wo aktu­ell 30 Kin­der und Jugend­li­che zwi­schen elf und 17 Jah­ren die Will­kom­mens­grup­pen besu­chen. Es sei gelun­gen, hier ein „äußerst herz­li­ches Ver­hält­nis“ auf­zu­bau­en, freu­en sich die bei­den Gymnasialpädagogen.

Den Unter­richt über­neh­men zur­zeit vier, dem­nächst sie­ben Lehr­kräf­te des Gym­na­si­ums, die auch Deutsch als Fremd­spra­che unter­rich­ten, sowie vier exter­ne Fach­kräf­te, zum Teil Mut­ter­sprach­ler. Bewährt hat es sich hier, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mor­gens und mit­tags gemein­sa­me Mahl­zei­ten ein­neh­men. Auch die SMV bie­tet regel­mä­ßig Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten für die neu­en Schüler/​innen an.

Wer sich selbst als „Will­kom­mens­kraft“ enga­gie­ren möch­te, erfährt mehr unter: Jetzt Will­kom­mens­kraft werden!
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