Escher­lich: Not­fall­sta­ti­on mit einem öffent­lich-zugäng­li­chem Defi­bril­la­tor fei­er­lich in Betrieb genommen

Notfallstation & Defi in Escherlich (Bad Berneck). Foto: BRK
Notfallstation & Defi in Escherlich (Bad Berneck). Foto: BRK

Am Sams­tag, den 14.05.2022, wur­de im Bad Ber­necker Stadt­teil Escher­lich eine Not­fall­sta­ti­on mit einem öffent­lich-zugäng­li­chem Defi­bril­la­tor fei­er­lich in Betrieb genommen.

Für eine erfolg­rei­che Hil­fe im Not­fall zählt jede Minu­te. Im Ver­gleich ist in Deutsch­land die not­fall­me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­la­ge auf einem hohen Niveau und pro­fes­sio­nel­le Hel­fer des Ret­tungs­dien­stes sind schnell vor Ort. Doch ins­be­son­de­re im länd­li­chen Raum kön­nen lan­ge Anfahrts­we­ge das Ein­tref­fen der Ret­tungs­kräf­te und damit
auch die ver­ge­hen­de Zeit bis zum Ein­set­zen der Behand­lung – das soge­nann­te behand­lungs­lo­se Inter­vall – erhö­hen. Zeit die unter Umstän­den über­le­bens­wich­tig ist. Was man als Bür­ger­schaft selbst tun kann, um die not­fall­me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung zu ver­bes­sern, dar­über haben sich drei Ver­ei­ne im Bad Ber­necker Stadtteil
Escher­lich Gedan­ken gemacht und auf eige­ne Initia­ti­ve die Anschaf­fung und Auf­stel­lung eines öffent­lich-zugäng­li­chen Defi­bril­la­tors unternommen.

Gemein­sam haben der Sport­ver­ein, die Sied­ler­ge­mein­schaft und der Ver­ein der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr in Escher­lich Spon­so­ren für ihr Vor­ha­ben gesucht und fan­den 17 ört­li­chen Fir­men und Gewer­be­trei­ben­de, die das Vor­ha­ben unter­stütz­ten. Für den tech­ni­schen Sup­port und das not­fall­me­di­zi­ni­sche Know-How wand­ten sich die
Initia­to­ren an das Baye­ri­sche Rote Kreuz (BRK) Kreis­ver­band Bay­reuth. Das Rote Kreuz in Bay­reuth setzt sich bereits seit vie­len Jah­ren für die Aus­bil­dung der Bevöl­ke­rung in der Ersten Hil­fe ein und unter­stützt auch Ver­ei­ne, Betrie­be, Fir­men und ande­re Ein­satz­kräf­te und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen bei der Aus- und Fort­bil­dung in der soge­nann­ten Früh­de­fi­bril­la­ti­on und bei der Anschaf­fung und Auf­stel­lung von öffent­lich-zugäng­li­chen Defi­bril­la­to­ren. Dabei setzt der BRK Kreis­ver­band Bayreuth
auf eine enge Zusam­men­ar­beit mit der Inte­grier­ten Leit­stel­le (ILS) Bayreuth/​Kulmbach.

Die­se pflegt den öffent­lich-zugäng­li­chen Defi­bril­la­tor in das Leit­sy­stem der Leit­stel­le ein und macht das Ret­tungs­mit­tel vor Ort, so sicht­bar für die Leit­stel­len­dis­po­nen­ten macht. Bei einem Not­ruf kann dann auf den öffent­lich-zugäng­li­chen Defi auf­merk­sam gemacht wer­den und die­ser von den Hel­fern vor Ort zum Ein­satz gebracht wer­den, noch bevor der Ret­tungs­dienst vor Ort ist. Unter­ge­bracht ist der öffent­lich-zugäng­li­che Defi­bril­la­tor in einer über Mobil­funk direkt mit der Inte­grier­ten Leitstelle
ver­bun­de­nen soge­nann­ten Not­fall­sta­ti­on am Escher­li­cher Feu­er­wehr­haus. Die Not­fall­sta­ti­on dient dem Defi­bril­la­tor als siche­re Unter­brin­gung und kann per Knopf­druck durch die Leit­stel­le geöff­net werden.

In Betrieb ging der öffent­lich-zugäng­li­che Defi­bril­la­tor am Escher­li­cher Feu­er­wehr­haus bereits im März 2020 – eine fei­er­li­che Zere­mo­nie muss­te aber bis­lang auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen auf sich war­ten las­sen. Am Sams­tag, den 14.05.2022, war es dann so weit, end­lich konn­ten die drei Escher­li­cher Ver­ei­ne in einer gemein­sa­men Fei­er ihren öffent­lich-zugäng­li­chen Defi­bril­la­tor und die Not­fall­sta­ti­on fei­er­lich in Betrieb nehmen.

Zur fei­er­li­chen Eröff­nung waren neben den Spit­zen der Ver­ei­ne auch der Bür­ger­mei­ster der Stadt Bad Ber­neck Jür­gen Zin­nert und der Kreis­ge­schäfts­füh­rer des BRK Kreis­ver­ban­des Bay­reuth Mar­kus Ruck­de­schel geladen.

In sei­ner Anspra­che zur Fei­er­lich­keit dank­te Jür­gen Zin­nert den Initia­to­ren und Spon­so­ren des Pro­jek­tes und hob her­vor, dass die Stadt Bad Ber­neck zwar bei den Betriebs­ko­sten des Escher­li­cher Defi­bril­la­tors unter­stüt­ze, aber die Initia­ti­ve für die Anschaf­fung und Errich­tung rein auf bür­ger­schaft­li­chem Enga­ge­ment der Ver­ei­ne beru­he. Wei­ter wies er dar­auf hin, dass die Bestre­bun­gen der drei Escher­li­cher Ver­ei­ne die Wir­kung einer „Initi­al­zün­dung“ für die Stadt Bad Ber­neck gehabt haben.
So habe man fünf wei­te­re Defi­bril­la­to­ren für die Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren der Stadt Bad Ber­neck bestellt, finan­ziert durch die Feu­er­schutz­ab­ga­be und dank der Unter­stüt­zung der Adal­bert-Raps-Stif­tung aus Kulmbach.

Auf die gro­ße Bedeu­tung des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments für Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit Öffent­lich-Zugäng­li­chen Defi­bril­la­to­ren wies auch der Kreis­ge­schäfts­füh­rer des BRK Kreis­ver­ban­des Bay­reuth und ehe­ma­li­ger Lei­ter der ILS Bayreuth/​Kulmbach Mar­kus Ruck­de­schel hin. Die ersten 10 Minu­ten sei­hen bei der not­fall­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung ent­schei­dend. Beson­ders im Fal­le von Herz­still­stän­den sei des­halb eine gro­ße Dich­te an öffent­lich-zugäng­li­chen Defi­bril­la­to­ren über­le­bens­wich­tig für Betrof­fe­ne, so Mar­kus Ruck­de­schel. Dank vie­ler enga­gier­ter Initia­to­ren und groß­zü­gi­gen Spon­so­ren, hat man in der Bay­reu­ther Regi­on mit 280
bei der ILS gemel­de­ten öffent­lich-Zugäng­li­chen Defi­bril­la­to­ren bereits einen guten Schritt hin zu einer flä­chen­decken­den Ver­sor­gung erreicht.

Zu ver­dan­ken ist dies unter ande­rem auch dem ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment von Karl Ber­net, der sich als ehren­amt­li­cher Pro­jekt­lei­ter und AED-Instruk­tor des BRK Kreis­ver­ban­des Bay­reuth seit vie­len Jah­ren für den Aus­bau des Defi­bril­la­to­ren-Netz­wer­kes ein­setzt, so Mar­kus Ruck­de­schel weiter.

Im Rah­men der Fei­er­lich­keit wur­de das System hin­ter der Not­fall­sta­ti­on und die Anwen­dung des Defi­bril­la­tors durch den ehren­amt­li­chen AED-Instruk­tor Karl Ber­net den ver­sam­mel­ten inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern vor­ge­stellt. Ein Schu­lungs­ter­min für Inter­es­sier­te im Umgang mit dem Defi­bril­la­tor ist eben­falls bereits angedacht