Geret­te­te Lebens­mit­tel wur­den in Bay­reuth kosten­los verteilt

Am Sams­tag, den 14.05 um 15:00 Uhr fand in Bay­reuth, in der Max­stra­ße (95448) in der Nähe des Stern­plat­zes eine Essens­ver­teil­ak­ti­on von der Orga­ni­sa­ti­on die letz­te Gene­ra­ti­on statt. Die ver­teil­ten Lebens­mit­tel, dar­un­ter Gebäck, Gemü­se und etwa 500 Scho­ko­la­den­ha­sen und ‑eier, wur­den alle vor­her aus dem Müll von Super­märk­ten geret­tet. Die Akti­on steht im Kon­text mit deutsch­land­wei­ten ande­ren Aktio­nen, die gemein­sam die Kam­pa­gne unter dem Stich­wort fos­si­ler Wahn­sinn erge­ben. Die Grup­pe nennt sich so, da wir vor­aus­sicht­lich die letz­te Gene­ra­ti­on sind, die die Kli­ma­kri­se noch ein­däm­men kann, bevor die Kipp­punk­te erreicht sind. In Bay­reuth posi­tio­nier­ten sie sich am Sams­tag gegen die Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung und gegen die Kri­mi­na­li­sie­rung des Essen-Ret­tens aus Müll­ei­mern, was immer noch als Dieb­stahl geahn­det wird.

Der Akti­vist Luca Tho­mas sagt zu den Hin­ter­grün­den der Akti­on: “Die­se Über­pro­duk­ti­on und das Weg­schmei­ßen noch genieß­ba­rer Lebens­mit­tel ist eine Res­sour­cen­ver­schwen­dung, die inef­fi­zi­ent und unso­zi­al ist und kann somit nicht wei­ter akzep­tiert wer­den. Wäh­rend glo­bal ca. ⅓ aller pro­du­zier­ten Lebens­mit­tel weg­ge­wor­fen wird, ster­ben in ärme­ren Län­dern Mil­lio­nen Men­schen an Hunger.”

Selbst nach den kon­ser­va­ti­ven Schät­zun­gen der Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on, die von einer zu gerin­gen Anzahl an benö­tig­ten Kalo­rien aus­geht, Nähr­stof­fe und Vit­ami­ne nicht berück­sich­tigt und Men­schen die “nur” meh­re­re Mona­te im Jahr hun­gern nicht berück­sich­tigt, lei­den etwa 821 Mil­lio­nen Men­schen an Hun­ger. Wür­de man die­se Fak­to­ren berück­sich­ti­gen wären es eher 1,5–2,5 Mil­li­ar­den Men­schen welt­weit die Hun­gern. Durch den Krieg in den Angriffs­krieg Russ­land hat sich die­se Situa­ti­on noch­mals dra­ma­tisch ver­schlim­mert, da die Ukrai­ne als wich­ti­ger Lebens­mit­tel­lie­fe­rant für ärme­re Län­der weg­fällt. Der Preis für eine Ton­ne Wei­zen auf dem Welt­markt hat sich seit Beginn des Krie­ges fast ver­dop­pelt. Die­ser gestie­ge­ne Lebens­mit­tel­preis zieht stei­gen­de glo­ba­le wie natio­na­le Unge­rech­tig­kei­ten nach sich.

“Wenn Sie jeden Tag mit Hun­ger ins Bett gehen müss­ten, was wür­den sie dann spü­ren, wenn Sie erfah­ren, dass in Deutsch­land jede Minu­te ca. eine LKW-Ladung Essen weg­ge­wor­fen wird? Das gan­ze lie­ße sich durch ein ent­spre­chen­des Gesetz dra­stisch redu­zie­ren, weil allein 60% der Abfäl­le durch Indu­strie, Groß­han­del und Gastro­no­mie ver­ur­sacht wer­den!”, empört sich Niklas Huth, wel­cher eben­falls Teil der Grup­pe ist.

In Frank­reich gibt es schon ein ent­spre­chen­des Gesetz, dass grö­ße­ren Super­märk­ten ver­bie­tet genieß­ba­re Lebens­mit­tel weg­zu­schmei­ßen. Das hat zu einer erheb­li­chen Redu­zie­rung derer geführt. Für Deutsch­land gibt es sogar schon einen kon­kre­ten Geset­zes­vor­schlag von Ger­man Zero, der nur noch in den Bun­des­tag ein­ge­bracht wer­den müss­te. Wenn Sie mit uns für eine lebens­wer­te Zukunft, eine Essen-Ret­ten-Gesetz und einen Stopp der Inve­sti­tio­nen in neue fos­si­le Infra­struk­tur pro­te­stie­ren wol­len, dann kom­men Sie ger­ne zu unse­rem Vor­trag. Die­ser fin­det jeden Mitt­woch im Ple­c­trum (Moritz­hö­fen 29) um 17:45 statt. Wir freu­en uns auf Sie!