Bay­reu­ther MdL Tim Par­gent: „Ober­fran­ken erhielt knapp 500.000 Mas­ken aus umstrit­te­nen Maskendeals“

Tim Pargent. Foto: Hans-Jürgen Herrmann
Tim Pargent. Foto: Hans-Jürgen Herrmann

Knapp 500.000 qua­li­ta­tiv frag­wür­di­ge und über­teu­er­te FFP2-Mas­ken sind in ober­frän­ki­schen Kom­mu­nen gelan­det. Dies belegt eine aktu­el­le Land­tags­an­fra­ge des Grü­nen-Abge­ord­ne­ten und Mit­glied des Unter­su­chungs­aus­schus­ses zur Mas­ken­af­fä­re Tim Pargent.

Für die Mas­ken­lie­fe­run­gen nach Ober­fran­ken zu Pan­de­mie-Beginn gibt es pikan­te Details: Ohne qua­li­ta­ti­ve Prü­fung und mit teil­wei­se gefälsch­ten Zer­ti­fi­ka­ten sind Ende März 2020 rund 15.000 Mas­ken aus dem Deal mit der Schwei­zer Han­dels­fir­ma Emix nach Ober­fran­ken gegan­gen. Belie­fert wur­den die Städ­te und Land­krei­se Bam­berg, Coburg, Kro­nach und Kulm­bach. Die Ver­mitt­lung der Mas­ken an den Frei­staat über­nahm die Toch­ter des frü­he­ren baye­ri­schen Finanz­mi­ni­sters Gerold Tand­ler, die ins­ge­samt rund 48 Mil­lio­nen Euro Pro­vi­si­on erhal­ten haben soll.

Auch der Lie­fer­zeit­punkt der Lomo­tex-Mas­ken wirft Fra­gen auf: Die Mas­ken ver­lie­ßen größ­ten­teils erst Ende 2020 bzw. Anfang 2021 das Pan­de­mie­zen­tral­la­ger, aller­dings zum im März 2020 ver­han­del­ten Preis. Zu die­sem Zeit­punkt waren FFP2-Mas­ken im Ein­zel­han­del schon zu deut­lich gün­sti­ge­ren Prei­sen erhält­lich. Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat­te nach Ver­mitt­lung des ehe­ma­li­gen baye­ri­schen Justiz­mi­ni­sters Alfred Sau­ter 3,60 Euro pro Mas­ke im Ein­kauf bezahlt.

In müh­se­li­ger Kleinst­ar­beit arbei­tet der Unter­su­chungs­aus­schuss die Gescheh­nis­se der Mas­ken­be­schaf­fung zu Pan­de­mie-Beginn auf. „Die per­sön­li­che Berei­che­rung wäh­rend einer pan­de­mi­schen Not­la­ge enger CSU-Ver­trau­ter erschüt­tert mich zutiefst. Vie­le der Mas­ken waren man­gel­haft, ande­re wur­den viel zu spät gelie­fert und wie­der ande­re Mas­ken waren zu spät und man­gel­haft. Ein abso­lu­tes Armuts­zeug­nis für die Staats­re­gie­rung. Wir set­zen alles an eine lücken­lo­se Auf­klä­rung.“, so Pargent.