Mul­ti­me­dia-Instal­la­ti­on „To Be King“ in Bay­reuth ab 11. Mai 2022

Mul­ti­me­dia-Instal­la­ti­on „To Be King“ von Chri­sti­ne Dixie im Iwa­le­wa­haus – Aus­stel­lungs­er­öff­nung am 11. Mai 2022

Vom 11. Mai bis zum 9. Juli 2022 zeigt das Iwa­le­wa­haus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth die Mul­ti­me­dia-Instal­la­ti­on „To Be King“ der süd­afri­ka­ni­schen Künst­le­rin Chri­sti­ne Dixie. Zur Eröff­nung der Aus­stel­lung am 11. Mai 2022 um 18.30 Uhr ist die Öffent­lich­keit herz­lich will­kom­men. Die in Johan­nes­burg leben­de Künst­le­rin wird an der Eröff­nung teil­neh­men. Der Exzel­lenz­clu­ster „Afri­ka Mul­ti­pel“ der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat sie ein­ge­la­den, ihre Instal­la­ti­on in Bay­reuth zu präsentieren.

To Be King Ausstellung Bayreuth Mai 2022

Die Skulp­tur „Black Infan­ta“, Gegen­pol zur zen­tra­len Posi­ti­on des Königs in der Mul­ti­me­dia-Instal­la­ti­on „To Be King“. Foto: Chri­sti­ne Dixie

Chri­sti­ne Dixies Instal­la­ti­on „To Be King“ ist inspi­riert von dem 1656 ent­stan­de­nen Gemäl­de Las Meni­nas des spa­ni­schen Malers Die­go Veláz­quez und von dem gleich­na­mi­gen, 1966 ver­öf­fent­lich­ten Essay von Michel Fou­cault. Anknüp­fend an das barocke, von Blick­kon­tak­ten gepräg­te und den Stand­punkt des Betrach­ters ein­be­zie­hen­de Grup­pen­por­trät ver­tritt der fran­zö­si­sche Phi­lo­soph die Ansicht: Die „Ord­nung der Din­ge“ und dar­auf errich­te­te Macht­struk­tu­ren ste­hen nicht objek­tiv fest. Viel­mehr wech­seln sie mit den Per­spek­ti­ven der­je­ni­gen, die auf die­se Struk­tu­ren blicken. Wer durch Blicke herrscht, ist „König“.

Vor die­sem Hin­ter­grund erzählt Chri­sti­ne Dixie in ihrer Instal­la­ti­on „To Be King“ die Geschich­te eines Macht­ver­lusts: Der König wird „ent­thront“. Die Künst­le­rin insze­niert dabei ein Wech­sel­spiel zwi­schen ver­schie­de­nen, durch Blick­rich­tun­gen ver­netz­te Posi­tio­nen im Raum. Den Ort des zen­tra­len Betrach­ters, des Königs, neh­men nun Cha­rak­te­re aus der Peri­phe­rie ein. Damit wer­den die Posi­tio­nen in Fra­ge gestellt, und die Fra­gi­li­tät der eta­blier­ten Ord­nung wird sicht­bar und spürbar.

„Mei­ne wech­seln­den Rol­len als Mut­ter, Künst­le­rin und Aka­de­mi­ke­rin sowie mei­ne Lebens­wirk­lich­keit im post­ko­lo­nia­len Mak­handa, Süd­afri­ka, waren die Lin­sen, durch die ich sowohl Fou­caults Text _​Las Meninas_​als auch Velás­quez‘ Gemäl­de Las Meni­nas betrach­te­te“, erklärt die Künst­le­rin. „Mei­ne Fas­zi­na­ti­on für die­sen Text und die­ses Bild war der Beginn eines Pro­zes­ses, der mich zur Ent­ste­hung von ‚To Be King‘ führte.“

Die renom­mier­te Künst­le­rin Chri­sti­ne Dixie hat regel­mä­ßig in Süd­afri­ka, den USA und Euro­pa aus­ge­stellt. Gründ­li­che Recher­chen, ins­be­son­de­re die Aus­ein­an­der­set­zung mit Archiv­bil­dern, sind cha­rak­te­ri­stisch für ihre Her­an­ge­hens­wei­se an die The­men, die sie künst­le­risch ver­ar­bei­tet. Ihre Wer­ke sind in natio­na­len und inter­na­tio­na­len Samm­lun­gen ver­tre­ten, dar­un­ter die New York Public Libra­ry, das Smit­h­so­ni­an Natio­nal Muse­um, die Stan­dard Bank Gal­lery, die Johan­nes­burg Art Gal­lery, die Dur­ban Art Gal­lery, das Izi­ko Muse­um of South Afri­ca und das Nel­son Man­de­la Metro­po­li­tan Muse­um of Art.

Chri­sti­ne Dixie hin­ter­fragt in ihrer künst­le­ri­schen Arbeit die histo­ri­schen Ein­flüs­se auf schein­bar fest eta­blier­te Geschlech­ter­rol­len. Die Kolo­ni­al­ge­schich­te, die für ihre Hei­mat Mak­handa am Ost­kap – dem frü­he­ren Gra­ham­stown – prä­gend ist, gibt ihr immer wie­der Anre­gun­gen und Impul­se für die Beschäf­ti­gung mit dem euro­päi­schen Erbe in Afri­ka. „To Be King“ wur­de 2014 auf dem Natio­nal Arts Festi­val, dem größ­ten afri­ka­ni­schen Kunst­fe­sti­val, vorgestellt.