Land­rats­amt Wun­sie­del: Anika Schnei­der ist Digitalisierungsbeauftragte

Smar­tes Fich­tel­ge­bir­ge auch in der Verwaltung

Digi­ta­li­sie­rungs­be­auf­trag­te hat im Land­rats­amt die Arbeit aufgenommen

Unzäh­li­ge Ord­ner und Akten­ber­ge – so stel­len sich vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger eine Behör­de immer noch vor. Doch die­ses Kli­schee trifft in vie­len Berei­chen längst nicht mehr zu. Ver­wal­tun­gen wer­den digi­ta­ler und die Coro­na-Pan­de­mie hat die­sem The­ma wei­te­ren Schwung gegeben.

Wunsiedel Anika Schneider Digitalisierungsbeauftragte 2022

Digi­ta­li­sie­rung „ver­än­dert unser Mit­ein­an­der, unser Den­ken und unse­re Arbeits­kul­tur“, sagt Anika Schnei­der (links im Bild). Sie ist Digi­ta­li­sie­rungs­be­auf­trag­te im Land­rats­amt Wun­sie­del, hier im Bild mit Land­rat Peter Berek (rechts). Foto: Land­rats­amt Wun­sie­del i. Fichtelgebirge

Im Land­rats­amt Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge küm­mert sich seit Kur­zem Anika Schnei­der dar­um, dass die­ser Schwung in der Pra­xis zu Ergeb­nis­sen führt. Als Digi­ta­li­sie­rungs­be­auf­trag­te des Hau­ses arbei­tet sie dar­an, die Ver­wal­tung zum Woh­le der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, der Betrie­be und Unter­neh­men, aber auch für ein bes­se­res Arbei­ten der Mit­ar­bei­ten­den im Land­rats­amt weiterzuentwickeln.

„Reiz­vol­le Auf­ga­be im Landratsamt“

„Ich bin weder klas­si­sches Ver­wal­tungs­kind noch IT-lerin, son­dern kom­me eigent­lich aus der Wirt­schaft. Die reiz­vol­le Auf­ga­be im Land­rats­amt hat mich jetzt zurück in mei­ne Hei­mat geführt. Ich möch­te das Team auf dem Weg zur digi­ta­len Ver­wal­tung wei­ter unter­stüt­zen. Es hat sich auf die­sem Feld schon eini­ges getan. Damit der klas­si­sche Behör­den­gang so ein­fach wie Online-Shop­ping wird, gibt es aber noch eini­ges zu tun“, sagt die 28-jährige.

Umset­zung des Onlinezugangsgesetzes

Aktu­ell befasst sie sich mit der Umset­zung des Online­zu­gangs­ge­set­zes (OZG), d.h. der Bereit­stel­lung von online-gestütz­ten Anträ­gen. Ver­wal­tungs­lei­stun­gen sol­len dem­nach zukünf­tig online zugäng­lich, leicht zu fin­den und jeder­zeit ver­füg­bar sein. Nicht nur Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, son­dern auch Unter­neh­men kön­nen von den Onlin­ever­fah­ren pro­fi­tie­ren. So kann schon jetzt bei­spiels­wei­se ein Jagd­schein, eine ver­kehrs­recht­li­che Anord­nung oder eine Mel­dung als Lebens­mit­tel­un­ter­neh­mer über ein Online-For­mu­lar mit weni­gen Klicks digi­tal bean­tragt wer­den. Die der­zeit ver­füg­ba­ren Online Ver­fah­ren sind auf der Land­kreis Home­page zu fin­den und vie­le wei­te­re wer­den in den näch­sten Wochen und Mona­ten noch fol­gen (https://​www​.land​kreis​-wun​sie​del​.de/​b​u​e​r​g​e​r​s​e​r​v​i​c​e​/​o​n​l​i​n​e​-​v​e​r​f​a​h​ren).

Sol­che Onlin­ever­fah­ren gene­rie­ren natür­lich auch digi­ta­le Infor­ma­tio­nen, die inner­halb des Land­rats­amts wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den müs­sen. Hier wird intern gera­de an der Kon­zep­tio­nie­rung und Aus­wei­tung der Ein­füh­rung der E‑Akte gear­bei­tet; einer elek­tro­ni­schen Akte, die als zen­tra­ler Abla­ge­ort für alle rele­van­ten Inhal­te eines Ver­wal­tungs­vor­gangs die­nen wird.

„Digi­ta­li­sie­rung ist kei­ne rei­ne Fra­ge der ein­ge­setz­ten Technologie“

Doch Digi­ta­li­sie­rung braucht auch Zeit, erklärt Anika Schnei­der. Eine Behör­de kön­ne nicht von heu­te auf mor­gen zur digi­ta­len Ver­wal­tung wer­den. „Digi­ta­li­sie­rung ist kei­ne rei­ne Fra­ge der ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gie, son­dern muss ganz­heit­lich gedacht wer­den. Sie ver­än­dert unser Mit­ein­an­der, unser Den­ken und unse­re Arbeits­kul­tur.“ Aus ihrer Sicht gehe es näm­lich nicht dar­um, ein­fach nur Papie­re digi­tal abzu­le­gen, son­dern ein­zel­ne Pro­zes­se dabei auch kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. „Ein schlech­ter Pro­zess wird nicht zu einem guten Pro­zess nur, weil er plötz­lich digi­tal ist. Bei der Umstel­lung muss man auch im Blick haben, wie man es den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen ermög­li­chen kann, unkom­pli­zier­ter, effi­zi­en­ter und vor allem auch orts- und zeit­un­ab­hän­gig zu arbei­ten“, sagt sie.

Land­rat Peter Berek: „Als Smar­tes Fich­tel­ge­bir­ge möch­ten wir nicht nur in zahl­rei­chen Berei­chen des öffent­li­chen Lebens, wie der Mobi­li­tät, der Ener­gie­wen­de oder im Tou­ris­mus digi­ta­le Lösun­gen vor­an­brin­gen. Wir packen natür­lich auch bei uns selbst im Haus kräf­tig an. Unser Ziel ist, mit digi­ta­len Lösun­gen noch bür­ger- und arbeit­neh­mer­freund­li­cher zu werden.“