Coburg/​Kronacher MdB Johan­nes Wag­ner: Kri­sen- und För­der­pro­gram­me für ober­frän­ki­sche Glasindustrie

MdB Johannes Wagner
MdB Johannes Wagner. Foto: Kristoffer Schwetjes

Anläss­lich des heu­ti­gen Besuchs der Glas­in­du­strie in der Renn­steig­re­gi­on durch den par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär Micha­el Kell­ner erklärt Johan­nes Wag­ner, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter für Coburg, Kro­nach und Geroldsgrün:

„Ich freue mich sehr, dass Micha­el Kell­ner mei­ner Ein­la­dung nach Ober­fran­ken gefolgt ist. Wegen dem Krieg und der Früh­warn­stu­fe des Not­fall­plans Gas hat er einen sehr vol­len Ter­min­ka­len­der. Trotz­dem hat er sein Ver­spre­chen ein­ge­löst und sich heu­te die Zeit für einen Besuch der Glas­in­du­strie genom­men. Das zeigt, dass die Bun­des­re­gie­rung sich des Ern­stes der Lage bewusst ist. Der Staats­se­kre­tär und Mit­tel­stands­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung konn­te sich vor Ort bei Heinz Glas in Tet­tau ein bes­se­res Bild von den Her­aus­for­de­run­gen der Glas­in­du­strie machen und sich mit den betrof­fe­nen Unter­neh­men austauschen.

Nach einem Rund­gang durch den Betrieb haben wir uns gemein­sam an einen Tisch gesetzt und über die aktu­el­le Lage dis­ku­tiert. Dabei ist noch ein­mal klar gewor­den, dass die Pro­ble­me am Ener­gie­markt zwar durch den Ukrai­ne­krieg ver­schärft wur­den, aber auch schon vor­her ekla­tant waren.

Die Ener­gie­wen­de wur­de bis­her ver­schla­fen. Das macht das Bei­spiel der Glas­in­du­strie sehr deut­lich. Jetzt sehen wir die Fol­gen der Ener­gie­po­li­tik der letz­ten Jah­re. Es ärgert mich natür­lich sehr, dass dadurch heu­te nicht nur Indu­strien son­dern auch etli­che Arbeits­plät­ze in der Regi­on gefähr­det sind. Doch es hilft nichts, sich über die Ver­säum­nis­se und Feh­ler der vor­ma­li­gen Lan­des- und Bun­des­re­gie­run­gen auf­zu­re­gen. Wir müs­sen jetzt nach vor­ne schau­en und handeln.

Zwei Din­ge sind nun zu tun. Zunächst muss das Über­le­ben der Indu­strie und der Arbeits­plät­ze sicher­ge­stellt wer­den. Es geht nicht um Unter­stüt­zung mit der Gieß­kan­ne, son­dern um kon­kre­te Hil­fen für beson­ders betrof­fe­ne Unter­neh­men. Micha­el Kell­ner hat heu­te noch ein­mal klar gemacht, dass sein Mini­ste­ri­um bereits an Lösun­gen arbei­tet. Unter ande­rem soll ein Kri­sen­pro­gramm umge­setzt wer­den, das den beson­ders ener­gie­in­ten­si­ven Unter­neh­men hilft. Dafür muss der Finanz­mi­ni­ster jetzt auch kurz­fri­stig Hil­fen aus dem Haus­halt bereitstellen.

Gleich­zei­tig müs­sen Maß­nah­men getrof­fen wer­den, damit sich sol­che Sze­na­ri­en nicht wie­der­ho­len. Wir Grü­ne sind ange­tre­ten, um das Wirt­schaf­ten im Sin­ne kom­men­der Gene­ra­tio­nen zu för­dern. Dem wer­den wir nicht gerecht, wenn wir den Ver­brauch fos­si­ler Ener­gie­stof­fe sub­ven­tio­nie­ren. Die Dekar­bo­ni­sie­rung unse­rer Indu­strie muss Vor­rang haben. So schüt­zen wir das Kli­ma und sor­gen für wirt­schaft­li­che Sicher­heit. Auf Bun­des­ebe­ne wer­den wir die­se Trans­for­ma­ti­on jetzt noch stär­ker vor­an­trei­ben. Vor die­sem Hin­ter­grund hat Micha­el Kell­ner heu­te bekräf­tigt, dass die För­der­pro­gram­me des Bun­des zur Dekar­bo­ni­sie­rung und für Ener­gie- und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz ange­passt wur­den, sodass sie auch die Glas­in­du­strie in Anspruch neh­men kann.

Dass es in der Glas­in­du­strie auch ohne Gas geht, hat uns die Fir­ma Heinz Glas gezeigt. Sie haben hier Pio­nier­ar­beit gelei­stet und schon vor Jah­ren Schmel­z­wan­nen, also Tei­le der Pro­duk­ti­on auf Strom umge­stellt. Dass ande­re Glas­be­trie­be nun nach­zie­hen wol­len ist groß­ar­tig und wir als Bun­des­re­gie­rung unter­stüt­zen das. Auch die Baye­ri­sche Lan­des­re­gie­rung muss nun ihren Teil bei­tra­gen, damit die Trans­for­ma­ti­on hin zu einer nach­hal­ti­gen Pro­duk­ti­on zu einem Erfolg wird. Beson­ders rele­vant dafür ist auch ein Wind und Was­ser­stoff­park, der in der Regi­on ent­ste­hen könnte.