Nach­hal­ti­ge Käl­te­tech­nik: Uni­ver­si­tät Bay­reuth über­gibt neue CO₂-Kli­ma­an­la­ge an Beruf­li­ches Schul­zen­trum Kulmbach

Offizielle Übergabe der Anlage an das BSZ Kulmbach durch das ZET, v.l. Geschäftsführer Dr.-Ing. Florian Heberle und Schulleiter OStD Alexander Battistella. Foto: UBT.

Offi­zi­el­le Über­ga­be der Anla­ge an das BSZ Kulm­bach durch das ZET, v.l. Geschäfts­füh­rer Dr.-Ing. Flo­ri­an Heber­le und Schul­lei­ter OStD Alex­an­der Bat­ti­stel­la. Foto: UBT.

Das Zen­trum für Ener­gie­tech­nik (ZET) der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat heu­te dem Beruf­li­chen Schul­zen­trum Kulm­bach (BSZ) eine mit CO₂ betrie­be­ne Kli­ma­an­la­ge zur wei­te­ren Nut­zung über­ge­ben. Die auf dem Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ent­wickel­te Anla­ge setzt im Ver­gleich mit her­kömm­li­chen Kli­ma­an­la­gen erheb­lich weni­ger Treib­haus­ga­se frei. Sie zeigt bei­spiel­haft das gro­ße öko­lo­gi­sche Poten­zi­al die­ses Anla­gen­typs. Als Demon­stra­tor wird sie der beruf­li­chen Aus­bil­dung auf dem Gebiet der Kli­ma- und Käl­te­tech­nik in Kulm­bach die­nen. Das Pro­jekt wur­de vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz gefördert.

„Die Koope­ra­ti­on zwi­schen dem ZET der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und dem Beruf­li­chen Schul­zen­trum Kulm­bach war durch­weg von einem star­ken Enga­ge­ment aller Betei­lig­ten getra­gen. Durch die heu­te instal­lier­te Kli­ma­an­la­ge erhal­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler am BSZ Zugang zu neue­stem Know-how aus der For­schung. Als künf­ti­ge Fach­kräf­te kön­nen sie anhand die­ser Anla­ge ein Ver­ständ­nis für wich­ti­ge ener­gie­tech­ni­sche Fra­gen ent­wickeln, die es unter Ein­hal­tung hoher öko­lo­gi­scher Anfor­de­run­gen zu lösen gilt“, sagt OStD Alex­an­der Bat­ti­stel­la, Schul­lei­ter des BSZ. Ein erster Test­lauf stieß bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern des BSZ kürz­lich auf gro­ßes Inter­es­se. Im Unter­richt lern­ten sie die öko­lo­gi­schen Vor­tei­le von CO₂ als Käl­te­mit­tel ken­nen und erfuh­ren von aktu­el­len Ände­run­gen im EU-Recht, die auf einen ver­stärk­ten Kli­ma­schutz abzielen.

Der Bau der Anla­ge auf dem Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth war Teil des Pro­jekts „Zukunft­Kli­ma – Ent­wick­lung zukunfts­fä­hi­ger Kli­ma­ti­sie­rungs­kon­zep­te“ am Zen­trum für Ener­gie­tech­nik (ZET) der Uni­ver­si­tät Bay­reuth Das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz för­der­te die­ses Pro­jekt für drei Jah­re mit ins­ge­samt rund 240.000 Euro. Die For­schungs­ar­bei­ten kon­zen­trier­ten sich dabei auf den Ein­satz umwelt­freund­li­cher Käl­te­mit­tel für die Kli­ma­ti­sie­rung von Gebäu­den. Im Fokus stand die Ver­wen­dung von CO₂ als Arbeits­me­di­um in dezen­tra­len Kli­ma­an­la­gen. Im Ver­gleich mit dem her­kömm­li­chen Käl­te­mit­tel R410a fällt die Öko­bi­lanz von CO₂-Kli­ma­an­la­gen über­zeu­gend aus: Setzt man die für Deutsch­land typi­schen Wet­ter- und Kli­ma­ver­hält­nis­se vor­aus, kön­nen die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen von Kli­ma­an­la­gen durch den Ein­satz von CO₂ um rund 26 Pro­zent gesenkt wer­den. Wird der der­zeit pro­gno­sti­zier­te Aus­bau von erneu­er­ba­ren Ener­gien im Strom­sek­tor zugrun­de gelegt, ermög­licht die CO₂-Kli­ma­an­la­ge im Jahr 2050 sogar eine Sen­kung von Treib­haus­gas-Emis­sio­nen um 49 Pro­zent gegen­über dem heu­ti­gen Stand der Tech­nik. Über­dies erga­ben die Unter­su­chun­gen am ZET, dass die beim Betrieb von Kli­ma­an­la­gen ange­wen­de­ten Rege­lungs­stra­te­gien die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen signi­fi­kant beein­flus­sen können.

„Inno­va­ti­ve Ener­gie­tech­ni­ken zu erfor­schen und zu erpro­ben, die in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht hoch­ef­fi­zi­ent sind und zugleich den Kli­ma- und Umwelt­schutz nach­hal­tig för­dern, ist seit vie­len Jah­ren ein zen­tra­les Arbeits­feld am ZET der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. In einer Viel­zahl von Pro­jek­ten arbei­ten wir eng mit Unter­neh­men und öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen in Ober­fran­ken zusam­men, wie auch die heu­ti­ge Inbe­trieb­nah­me der CO₂-Kli­ma­an­la­ge in Kulm­bach zeigt. Es freut mich sehr, dass wir mit die­sem Pilot­pro­jekt einen Bogen von der uni­ver­si­tä­ren For­schung zur pra­xis­na­hen Aus­bil­dung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern schla­gen, die sich für ener­gie­tech­ni­sche Fra­ge­stel­lun­gen begei­stern und hier ihre beruf­li­che Zukunft sehen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Die­ter Brüg­ge­mann, Direk­tor des ZET.