Uehl­fel­der MdL Gabi Schmidt: „FREIE WÄH­LER-Frak­ti­on will mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Kosten­dämp­fung durch Biogas“

Gabi Schmidt
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Schmidt: Ange­sichts des Ukrai­ne-Kriegs müs­sen Ener­gie- und Nah­rungs­mit­tel­si­cher­heit ober­ste Prio­ri­tät haben

Die FREI­EN WÄH­LER im Baye­ri­schen Land­tag befas­sen sich mit der dro­hen­den Ver­sor­gungs­ka­ta­stro­phe infol­ge des Ukrai­ne-Kriegs. Im Fokus ste­hen Maß­nah­men, die eine exi­sten­zi­el­le Ener­gie­kri­se sowie Lebens­mit­tel­ver­knap­pung in Deutsch­land abwen­den sol­len. Um die­se Zie­le zu errei­chen, bedür­fe es deut­lich mehr Bio­mas­se. „Hier­für müs­sen schnell­stens die Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen wer­den – sowohl für Bio­gas als auch für Nah­rungs­mit­tel. Durch eine deut­li­che Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­on von Getrei­de, Mais und Bio­mas­se kann einer­seits die Ernäh­rungs­si­cher­heit, ande­rer­seits die Ver­sor­gungs­si­cher­heit gewähr­lei­stet wer­den“, erklärt Schmidt, Abge­ord­ne­te aus Uehlfeld.

Um das Ziel „Mehr Bio­mas­se“ errei­chen zu kön­nen, sei es not­wen­dig und zweck­mä­ßig, die Bio­gas­pro­duk­ti­on unver­züg­lich zu for­cie­ren. Nur so kön­ne der anzu­neh­men­den enor­men Ver­knap­pung von Strom, Wär­me und Erd­gas bei gleich­zei­tig unge­brem­ster Preis­stei­ge­rung ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den, so Schmidt wei­ter. „Zudem müs­sen die Ver­schär­fun­gen der aktu­el­len Dün­ge­ver­ord­nung für min­de­stens zwei Jah­re aus­ge­setzt wer­den, um mehr Erträ­ge auf den Fel­dern erwirt­schaf­ten zu kön­nen als derzeit.“

Bio­gas kön­ne auch zu einer grö­ße­ren Netz­sta­bi­li­tät im Strom­netz bei­tra­gen und so zur Kap­pung der Preis­spit­zen an der Strom- und Gas­bör­se bei­tra­gen, sagt Schmidt. „Bevor mehr Augen­merk auf Atom­kraft gelegt wird, wäre es sinn­voll, das gro­ße Poten­zi­al der Ener­gie­ein­spei­sung mit­tels Bio­gas zu prü­fen.“ Laut Fach­ver­band Bio­gas beträgt die der­zei­ti­ge Strom­ein­spei­sung der bestehen­den 2600 Bio­gas­an­la­gen in Bay­ern ca. neun Tera­watt­stun­den. Nach Schät­zun­gen des Fach­ver­ban­des Bio­gas könn­ten die bestehen­den Bio­gas­an­la­gen kurz­fri­stig ihre Strom­pro­duk­ti­on um rund 30 Pro­zent erhöhen.

Schmidt betont: „Tech­nisch sind die bestehen­den Bio­gas­an­la­gen dazu in der Lage. Sie kön­nen durch Über­bau und Fle­xi­bi­li­sie­rung deut­lich mehr Ener­gie erzeu­gen, als sie heu­te dür­fen. Da dies rela­tiv schnell umge­setzt wer­den kann, ist die Bio­gas­bran­che im Gegen­satz zu ande­ren rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­for­men mit ihren lan­gen Bau­pro­zes­sen am ehe­sten in der Lage, bis zum näch­sten Win­ter die ener­ge­ti­sche Ver­sor­gung zu gewähr­lei­sten“, so Schmidt. In Kri­sen­zei­ten, in denen im Osten Euro­pas Krieg herr­sche, müs­se die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit Lebens­mit­teln und Ener­gie abso­lu­te Prio­ri­tät haben.

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Es wäre fatal, in kopf­lo­ser Panik oder aus küh­ler Berech­nung unter Aus­nut­zung der aktu­el­len Lage die Bemü­hun­gen für eine öko­lo­gisch ver­träg­li­che Land­wirt­schaft aus­zu­he­beln. Sowohl die Über­dün­gung, die neben der Arten­viel­falt auch das Grund- und Trink­was­ser gefähr­det, als auch die groß­räu­mi­ge „Ver­mai­sung“ durch nur der Ener­gie­ge­win­nung die­nen­de Mono­kul­tu­ren kön­nen nicht wei­ter hin­ge­nom­men geschwei­ge denn inten­si­viert werden.

    Hin­ge­gen bie­tet die Ein­däm­mung der der­zei­ti­gen Ver­schwen­dung von Ener­gie und Nah­rungs­mit­teln immense Poten­tia­le, den Ver­brauch zu redu­zie­ren und hier­durch die Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu gewähr­lei­sten. Die Vor­schlä­ge hier­zu lie­gen teils seit Jahr­zehn­ten auf dem Tisch und sind über­wie­gend an lob­by­ge­steu­er­ter Poli­tik gescheitert.

    In einem haben die Frei­en Wäh­ler indes Recht: Eine Renais­sance der Atom­kraft darf es nicht geben. Die Risi­ken von der Roh­stoff­ge­win­nung über Trans­por­te und Betrieb bis zur End­la­ge­rung der Abfäl­le sind nicht zu akzep­tie­ren. Über­dies stellt die­se Form der Strom­erzeu­gung, beach­tet man auch die hor­ren­den Sub­ven­tio­nen, die mit größ­tem Abstand teu­er­ste und unwirt­schaft­lich­ste Vari­an­te dar. Nicht igno­riert wer­den darf zudem, daß das Spalt­ma­te­ri­al zu gro­ßen Antei­len aus poli­tisch unsi­che­ren Quel­len stammt und in sei­ner Men­ge end­lich ist.