Neu­es Pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zur Inter­na­tio­na­li­sie­rung nach­hal­ti­ger Wasserstofftechnologien

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Grü­ne Was­ser­stoff- und Brenn­stoff­tech­no­lo­gien bil­den einen neu­en Schwer­punkt der Export­in­itia­ti­ve Umwelt­tech­no­lo­gien (EXI). An die­sem För­der­pro­gramm des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums für Umwelt, Natur­schutz, nuklea­re Sicher­heit und Ver­brau­cher­schutz (BMUV) ist die Uni­ver­si­tät Bay­reuth seit kur­zem mit dem Pro­jekt „ECO-FCGen – Dezen­tra­ler Strom­erzeu­ger auf Brenn­stoff­zel­len­ba­sis“ betei­ligt. Ziel des Vor­ha­bens ist es, in Deutsch­land und Indi­en zwei Pro­to­ty­pen der Strom­erzeu­gung auf der Basis von grü­nem Was­ser­stoff auf­zu­bau­en. For­schungs­part­ner sind die CBC GmbH & Co. KG in Ibben­bü­ren und das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Auto­ma­ti­sie­rung (IPA) in Stuttgart.

„Bei der Deckung des glo­bal stei­gen­den Ener­gie­be­darfs gewinnt die Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gie in wirt­schaft­li­cher und öko­lo­gi­scher Hin­sicht immer stär­ker an Bedeu­tung. Sie ermög­licht neue For­men einer dezen­tra­len, aut­ar­ken und bedarfs­ori­en­tier­ten Strom­ver­sor­gung. Zugleich eröff­net die­se Tech­no­lo­gie neue Chan­cen für einen wirt­schaft­li­chen und sozia­len Auf­schwung in Schwel­len- und Ent­wick­lungs­län­dern“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Frank Döp­per, Inha­ber des am Pro­jekt betei­lig­ten Lehr­stuhls für Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik (LUP) an der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

Als Stan­dard­lö­sung für die dezen­tra­le Strom­ver­sor­gung haben sich welt­weit netz­un­ab­hän­gi­ge Gene­ra­tor Sets – kurz: Gen­sets – durch­ge­setzt. Dar­an wird das Bay­reu­ther Pro­jekt­team gemein­sam mit den bei­den For­schungs­part­nern anknüp­fen. Das Ziel des Pro­jekts ECO-FCGen ist die Ent­wick­lung eines dezen­tral arbei­ten­den Gen­set-Pro­to­typs auf der Basis von PEM-Brenn­stoff­zel­len. Der Pro­to­typ soll fle­xi­bel für ver­schie­de­ne Lei­stungs­klas­sen aus­ge­legt wer­den kön­nen. Par­al­lel hier­zu sol­len die Grund­la­gen einer Kreis­lauf­stra­te­gie für Instand­hal­tung, Ser­vice und Repa­ra­tur der Brenn­stoff­zel­len erar­bei­tet wer­den. Das BMUV för­dert das Vor­ha­ben an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth in den näch­sten drei Jah­ren mit ins­ge­samt rund 470.000 Euro. Beglei­tet wird das Pro­jekt durch die NOW GmbH, die als Pro­gramm­ge­sell­schaft im Auf­trag des BMUV den Schwer­punkt Was­ser­stoff- und Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gien zur dezen­tra­len und netz­fer­nen Strom­ver­sor­gung der EXI verantwortet.

Eine Beson­der­heit des Pro­jekts liegt dar­in, dass die Pro­jekt­part­ner zwei nahe­zu iden­ti­sche Pro­to­ty­pen des Gen­sets ein­rich­ten wol­len. Einer der bei­den Pro­to­ty­pen wird in Indi­en, der ande­re in Deutsch­land instal­liert. Anschlie­ßend wird jedes der bei­den Strom­ag­gre­ga­te einem Dau­er­test und einer Ver­schleiß­ana­ly­se unter­zo­gen, um umfas­sen­de Daten zum lau­fen­den Betrieb unter ver­schie­de­nen Umwelt- und Kli­ma­be­din­gun­gen zu gewinnen.

„Indem wir die­se Erkennt­nis­se mit einer auf Nach­hal­tig­keit zie­len­den Kreis­lauf­stra­te­gie ver­knüp­fen, wer­den wir in der Lage sein, detail­lier­te Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu ent­wickeln, die sowohl die Kon­struk­ti­on als auch die Inbe­trieb­nah­me und die War­tung der Gen­sets betref­fen. ECO-FCGen soll auf die­se Wei­se einen wich­ti­gen Bei­trag zur Nut­zung grü­ner Was­ser­stoff­tech­no­lo­gien für die Strom­ver­sor­gung lei­sten – ins­be­son­de­re auch in Län­dern des Glo­ba­len Südens, in denen die der­zeit exi­stie­ren­den Strom­net­ze bei wei­tem nicht aus­rei­chen, um den wach­sen­den Ener­gie­be­darf in Unter­neh­men und Pri­vat­haus­hal­ten zu decken“, sagt Lin­da Schle­sin­ger, die das Pro­jekt am Lehr­stuhl für Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik (LUP) leitet.