Hoch­schu­le Hof: Spiel­wie­se und Expe­ri­men­tier­feld für Tüft­ler und Gründer

Hochschule Hof
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Die Grün­dungs­för­de­rung ist an der Hoch­schu­le Hof mitt­ler­wei­le eine nicht mehr weg­zu­den­ken­de Säu­le. Das Ange­bot für Stu­die­ren­de, die ein eige­nes Unter­neh­men grün­den oder erste Erfah­rung im Grün­dungs­kon­text sam­meln möch­ten, wächst ste­tig. Neben dem seit drei Jah­ren bestehen­den Digi­ta­len Grün­der­zen­trum Einstein1 am Cam­pus der Hoch­schu­le ergänzt das Star­tu­p­lab mit dem dazu­ge­hö­ri­gen Maker­space seit 2020 ein gut abge­stimm­tes Öko­sy­stem. Die Palet­te des Pro­gramms reicht von der theo­re­ti­schen Entre­pre­neur­ship-Aus­bil­dung in spe­zi­el­len Stu­di­en­gän­gen, über Work­shops zur Ent­wick­lung von inno­va­ti­ven Geschäfts­ideen, dem Maker­space bis hin zur Bera­tung bei der tat­säch­li­chen Grün­dung eines Start­ups. In einem eige­nen Pro­gramm för­dert die Hoch­schu­le Hof Stu­die­ren­de mit inno­va­ti­ven Geschäfts­ideen mit bis zu 7.500 Euro. 

Unter­neh­mens­grün­dun­gen aus Hoch­schu­len för­dern den wirt­schafts­struk­tu­rel­len Wan­del, sie sor­gen für Impul­se und trei­ben Inno­va­ti­ons­pro­zes­se an. Im Ide­al­fall blei­ben die Stu­di­en­ab­sol­ven­ten in der Regi­on, grün­den Start­ups und schaf­fen neue Arbeits­plät­ze in zukunfts­fä­hi­gen Bran­chen. Unter­neh­mens­grün­dun­gen haben für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung einer Regi­on eine hohe Bedeutung.

„Genau aus die­sen Grün­den möch­ten wir die best­mög­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für poten­ti­el­le Grün­de­rin­nen und Grün­der schaf­fen“, sagt Hoch­schul­prä­si­dent Jür­gen Leh­mann. „Eigen­in­itia­ti­ve und Zukunfts­ori­en­tie­rung, Mut und Aus­dau­er, kri­ti­sches Den­ken, Pro­blem­lö­sungs­ori­en­tie­rung und ana­ly­ti­sche Fähig­kei­ten, das sind Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen, die unse­ren Stu­die­ren­den spä­ter in jeder Lebens­si­tua­ti­on hel­fen, ob im Pri­vat­le­ben, im Ange­stell­ten­ver­hält­nis oder eben im eige­nen Unter­neh­men. Es ist unse­re Auf­ga­be als Hoch­schu­le, die jun­gen Men­schen in der Ent­wick­lung die­ser wich­ti­gen Fähig­kei­ten zu för­dern. Mit dem Pro­jekt Star­tu­p­lab und dem Maker­space set­zen wir ein wei­te­res Zei­chen und kom­plet­tie­ren die bestehen­den Ange­bo­te für Grün­dungs­wil­li­ge, von der Ideen­fin­dung über den Pro­to­ty­pen­bau bis zur Gründung.“

Ermu­ti­gen, inspi­rie­ren und fördern

René Göhring (links) und Jörg Raithel im Makerspace der Hochschule Hof

René Göh­ring (links) und Jörg Rai­thel im Maker­space der Hoch­schu­le Hof

Machen, machen, machen, das ist die Devi­se von Star­tu­p­lab-Pro­jekt­ko­or­di­na­tor Jörg Rai­thel und sei­nem Kol­le­gen René Göh­ring, der den Maker­space lei­tet. „Wir bie­ten hier pro­fes­sio­nel­les Equip­ment und einen geschütz­ten Rah­men, in dem die Stu­die­ren­den expe­ri­men­tie­ren kön­nen“, sagt Göh­ring. Der Maker­space ist eine Werk­statt mit High­tech-Maschi­nen, Werk­zeu­gen und Soft­ware und eine offe­ne Anlauf­stel­le für alle Tüft­ler der Hoch­schu­le, um tech­ni­sche Ideen zu rea­li­sie­ren, Pro­to­ty­pen anzu­fer­ti­gen und zu testen. Prunk­stück ist der Big­Rep, ein 3D-Drucker mit einem Druck­vo­lu­men von einem Kubik­me­ter. Dar­über hin­aus ste­hen auch eine Rei­he klei­ne­rer 3D-Drucker für ver­schie­de­ne Kunst­stof­fe, Plot­ter, Laser­cut­ter, 3D-Scan­ner oder spe­zi­el­le CAD-Soft­ware zur Kon­struk­ti­on der Model­le und eine gro­ße Aus­wahl an Mate­ria­li­en zur Verfügung.

„Wir möch­ten Erfin­der- und Grün­der­geist för­dern. Hier geht es dar­um, Din­ge ein­fach mal aus­zu­pro­bie­ren, krea­tiv zu sein, Ideen vor­an­zu­trei­ben. Das Stu­di­um ist dafür die beste Zeit, und das Star­tu­p­lab ist der beste Ort,“ ergänzt Jörg Rai­thel. „Bei uns sind Visio­nen aus­drück­lich will­kom­men und es dür­fen auch Feh­ler gemacht wer­den. Nur wer sich auf Unbe­kann­tes ein­lässt, fin­det neue Wege. Wir unter­stüt­zen dabei.“

Kick­start: Bis zu 7.500 Euro För­de­rung für inno­va­ti­ve Ideen

Damit ange­hen­de Grün­der gute Start­be­din­gun­gen haben, hat die Hoch­schu­le Hof mit Kick­start ein spe­zi­el­les För­der­pro­gramm auf­ge­legt, finan­ziert vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung. Bewer­ben kön­nen sich alle Stu­die­ren­den mit einer inno­va­ti­ven Idee, die im Rah­men des Kick­start-Pro­gram­mes mit bis zu 7.500 Euro geför­dert wer­den kann. Damit kön­nen die Stu­die­ren­den Roh­stof­fe, Bau­tei­le oder zum Bei­spiel spe­zi­el­le Maschi­nen anschaf­fen. „Es geht in die­ser Pha­se vor allem um das Erpro­ben und Wei­ter­ent­wickeln einer Idee zu einem Demon­stra­tor. Das bringt erste wich­ti­ge Erkennt­nis­se, ob eine Idee tech­nisch rea­li­sier­bar ist und ob das Pro­dukt oder die Dienst­lei­stung am Markt eine Chan­ce haben“, sagt Jörg Raithel.

Stu­die­ren­de schät­zen die Rah­men­be­din­gun­gen für Grün­der an der Hoch­schu­le Hof

Tommy Hofmann (links), Dorothea Rosinski und Jonas Othmann vom Gründerteam H2go im Makerspace der Hochschule Hof. Sie haben den Prototyp einer mobilen Brennstoffzelle entwickelt.

Tom­my Hof­mann (links), Doro­thea Rosin­ski und Jonas Oth­mann vom Grün­der­team H2go im Maker­space der Hoch­schu­le Hof. Sie haben den Pro­to­typ einer mobi­len Brenn­stoff­zel­le entwickelt.

Einer, der die­ses Ange­bot genutzt hat, ist Tom­my Hof­mann. Der 31-Jäh­ri­ge stu­diert Elek­tro­tech­nik an der Hoch­schu­le Hof und hat im Rah­men des Kick­start-Pro­gram­mes einen Pro­to­typ für eine mobi­le Brenn­stoff­zel­le ent­wickelt. Sei­ne Idee: mit der Kom­bi­na­ti­on aus einer mit Was­ser­stoff betrie­be­nen Brenn­stoff­zel­le, einem Solar­mo­dul und einem inte­grier­ten Strom­spei­cher las­sen sich her­kömm­li­che Strom­ge­ne­ra­to­ren mit Ver­bren­nungs­mo­tor in vie­len Pra­xis­an­wen­dun­gen erset­zen. Sei­ne Lösung lie­fert umwelt­freund­li­chen Strom und ist viel lei­ser, wodurch sie bei­spiels­wei­se auch bei Nacht betrie­ben wer­den kann.

„Wir haben einen ersten funk­ti­ons­fä­hi­gen Pro­to­typ gebaut, der neben Nie­der­span­nung auch 230 Volt Netz­span­nung lie­fert. Das ist das beson­de­re an unse­rem Pro­dukt“, sagt Hof­mann, der bei sei­ner Ent­wick­lung Unter­stüt­zung von Doro­thea Rosin­ski (Stu­di­en­gang Inter­na­tio­na­les Manage­ment) und Jonas Oth­mann (Master Pro­jekt­ma­nage­ment) bekom­men hat. „Der Pro­to­typ muss jetzt wei­ter opti­miert wer­den. Par­al­lel dazu läuft eine Markt­ana­ly­se. Dann sehen wir, wie unse­re Chan­cen stehen.“

Tom­my Hof­mann lobt das umfang­rei­che För­der­an­ge­bot an der Hoch­schu­le. „Ohne das Star­tu­p­lab hät­te ich die­ses Pro­jekt nicht ange­sto­ßen. Die Mög­lich­kei­ten für Grün­der hier in Hof sind aus­ge­zeich­net. Ich habe von Anfang vol­le Unter­stüt­zung für mei­ne Idee bekommen.“

Das Bei­spiel von Tom­my, Doro­thea und Jonas ist ide­al­ty­pisch“, sagt Star­tu­p­lab-Koor­di­na­tor Jörg Rai­thel. „Drei Stu­die­ren­de tun sich zusam­men und ent­wickeln etwas Neu­es. Das ist der erste und wich­tig­ste Schritt auf dem Weg einer mög­li­chen Unter­neh­mens­grün­dung. Unser Grün­der­öko­sy­stem am Cam­pus funk­tio­niert gut und wir tun alles, um den Grün­dern zu hel­fen. Lau­fen müs­sen sie aber selbst. Ich wün­sche Tom­my, dass er und sein Team sehr weit kommen.“