Dis­kus­si­on um neu­en JVA Stand­ort in Bamberg

Stellt Bam­bergs OB Star­ke bereits beschlos­se­ne Schutz­ge­bie­te im Haupts­moor­wald erneut zur Dis­po­si­ti­on? Die­se Fra­ge stellt sich der Vor­stand des Bam­ber­ger Bund Natur­schutz (BN) nach­dem der OB bei einer Video­kon­fe­renz zur Suche eines Stand­orts für den Neu­bau der Justiz­voll­zugs­an­stalt (JVA) aber­mals den ehe­ma­li­gen Schieß­platz im Haupts­moor­wald als mög­li­che Flä­che ins Gespräch gebracht hat.

Der BN sieht zwar die Not­wen­dig­keit eines Neu­baus der JVA, doch der vom OB vor­ge­schla­ge­ne Stand­ort löst aller­größ­te Ver­wun­de­rung aus. Schließ­lich hat der Stadt­rat bereits Ende 2019 beschlos­sen, die Aus­wei­sung des Schieß­plat­zes als Natur­schutz­ge­biet zu ver­fol­gen. „Die Schutz­wür­dig­keit die­ser Flä­chen steht außer Fra­ge und wur­de bereits in ver­schie­de­nen Gut­ach­ten doku­men­tiert. Der gro­ße Wert wur­de auch im Rah­men des Bebau­ungs­plan­ver­fah­rens zum abge­lehn­ten Gewer­be­ge­biet auf Muna und Schieß­platz deut­lich“, erläu­tert Mar­tin Bücker, Vor­sit­zen­der des BN Bamberg.

Dar­über hin­aus haben sich Stadt­ver­wal­tung und Stadt­rat bereits im Jahr 2018 gegen eine Bebau­ung nörd­lich der Geisfel­der Stra­ße und für ein Natur­schutz­ge­biet Schieß­platz aus­ge­spro­chen. Nun fra­gen sich die Ver­ant­wort­li­chen des BN: Gel­ten für den Ober­bür­ger­mei­ster die Stadt­rats­be­schlüs­se nicht? Die Stadt­ge­sell­schaft hat 2018 im Bür­ger­ent­scheid mit über­wäl­ti­gen­der Mehr­heit von 75% der Stim­men für den Erhalt von Natur und gegen ein gro­ßes Gewer­be- und Indu­strie­ge­biet auf Muna und Schieß­platz gestimmt. So stellt sich wei­ter die Fra­ge: Nimmt Herr Star­ke über­haupt den Wil­len der Bevöl­ke­rung ernst? Irri­tiert ist der BN auch dar­über, dass seit­dem der Stadt­rat Ende 2019 die Aus­wei­sung von Schutz­ge­bie­ten im Bereich des Haupts­moor­wal­des beschlos­sen hat, über­haupt nichts pas­siert ist. Will die Stadt die Beschlüs­se aussitzen?

Skep­tisch sieht der Umwelt­ver­band auch den Stand­ort im gemein­de­frei­en Gebiet, der in dem Gespräch zum Neu­bau der JVA eben­falls vor­ge­schla­gen wur­de. Damit ist ver­mut­lich die Flä­che im Bereich der ehe­ma­li­gen Pan­zer­wasch­an­la­ge öst­lich der Auto­bahn zwi­schen Bam­berg und Pödel­dorf gemeint. Die­se ist jedoch umge­ben vom Natio­na­len Natur­er­be Haupts­moor­wald und damit als Stand­ort für die JVA kaum vorstellbar.

„Wir wer­den die Dis­kus­sio­nen und Ent­wick­lun­gen um den Neu­bau der JVA kri­tisch ver­fol­gen!“ kün­digt Mar­tin Bücker an und erwar­tet, „dass die bereits beschlos­se­nen Schutz­ge­bie­te nun end­lich umge­setzt werden“.