Resü­mee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Bun­des­ju­genspie­le, Kon­trol­le, Bier­prei­sen- Mim­i­mi, Rechen­auf­ga­ben und ein Kult­film zur aktu­el­len Lage!

Frank Walter

Senft aus Bamberg!

Natür­lich gibt’s auch die­se Woche wie­der einen „klei­nen“ Rückblick!

Begin­nen möch­te ich bei den „Kin­der­impf­ta­gen“. Das sind wohl die neu­en Bun­des­ju­genspie­le, da Sport bekannt­lich nur noch gesund ist wenn du gedopt bist. Also weg von den Wett­be­wer­ben in den Schu­len, in denen du zwei­mal im Jahr als Beloh­nung für gute Lei­stun­gen Urkun­den bekom­men hast, hin zu den Kin­der­impf­ta­gen. Ganz ohne Lei­stung bekommt hier jedes zur Teil­nah­me gezwun­ge­ne Kind zumin­dest einen Tap­fer­keits­zu­spruch, inklu­si­ve einem Ehren­ur­kun­den­ein­trag im gel­ben Lei­stungs­büch­lein. Für einen kur­zen Lauf quer durch eine Turn­hal­le, bei dem es sich final nur noch das T‑Shirt über den Kopf zie­hen muss, wird dann gelobt! – Erzie­hungs­auf­trag 2.0 check!

Noch nie war Sport ein­fa­cher, noch nie war Sport gefährlicher!

Ich hof­fe das alle gezwun­ge­nen Teil­neh­mer an die­sen Spie­len ohne Lang­zeit­schä­den blei­ben und das mein ich aus­nahms­wei­se mal ohne Sarkasmus!

Apro­pos Sport. Die Fuß­ball­ama­teu­re star­ten wie­der in die Vor­be­rei­tung! Was es hier­für für Auf­la­gen gibt grenzt erneut an rei­ne Will­kür aus dem Tal der Ahnungslosen!

Erst­mal muss jeder sei­nen Impf­sta­tus dar­le­gen um am Trai­nings-und Spiel­be­trieb teil­neh­men zu dür­fen, denn hier gilt 2G für akti­ve Spie­ler. Also darfst du nur Sport machen wenn du gedopt bist. Kommt dann eine Gast­mann­schaft, muss der gast­ge­ben­de Ver­ein auch bei die­sen Spie­lern das sel­be Pro­ce­de­re durch­füh­ren. Der Trai­ner hin­ge­gen ist ja „beruf­lich“ dort, des­halb fällt die­ser in die 3G Regel (auch hier wie­der auf­fäl­lig, dass wenn es ums Arbei­ten geht scheiß egal ist ob du geimpft bist, wäh­rend du bei dei­ner Frei­zeit­ge­stal­tung gegän­gelt wirst bist du die Lust verlierst).

Die Ver­samm­lun­gen am Don­ners­tag, die bei den Ver­ei­nen immer so gegen 21 Uhr nach dem Trai­ning begin­nen fal­len auch ins Was­ser und somit ein Teil der Ein­nah­men, die man als Ver­ein zum Über­le­ben braucht. Gastro­no­mie­re­gel fürs Sport­ler­heim, 22 Uhr Rep­po! Stellst auf Pri­vat um könn­test viel­leicht bei einer B‑Klassenmannschaft auf die maxi­ma­len 10 gedul­de­ten Per­so­nen kom­men die dann noch blei­ben dürften.

Für die 30–50 Zuschau­er auf den im Schnitt 15000 Qua­drat­me­tern Ver­eins­ge­län­de an der fri­schen Luft, gilt hin­ge­gen 2G PLUS!Willst du also dei­nen Dorf­ver­ein beim Kicken anfeu­ern musst du dich testen um an die­ser fri­schen Luft ste­hen zu dürfen.
Abge­wälzt wer­den die Kon­trol­len natür­lich an die Ver­ei­ne, mit Andro­hung horen­der Stra­fen wenn wer an dei­nem nicht ein­ge­zäun­tem Gelän­de durch­rutscht und der Staat zur Kon­trol­le vor­bei spitzt. Auch mit den berech­tigt unein­sich­ti­gen Zuschau­ern, die wohl ohne Test auf­tau­chen, wer­den die Ver­ei­ne allei­ne gelas­sen und zum Denun­zie­ren genö­tigt, wol­len sie kei­ne kom­plet­te für den Kader gespon­sor­te Jah­res­sum­me der orts­an­säs­si­gen Braue­rei an den Staat als Rüge „spen­den“!

Da dies, wie gesagt, alles kon­trol­liert wer­den muss gilt dann bei den Ehren­amt­li­chen 3G! Haupt­sa­che es kon­trol­liert wer, geimpft oder nicht!

Also wer sich das alles aus­denkt hät­te eine Haupt­rol­le in „Ido­cra­cy“ ver­dient! Mein Film­tip für alle die sehen möch­ten, dass wie­der ein Film mit fik­ti­ver Hand­lung Rea­li­tät gewor­den ist! Oder ein­fach mal bei You­tube die Sze­ne „Das Beste aus Idio­cra­cy – Irr­sinn stirbt nie“ ein­ge­ben und zwei Minu­ten in den Bun­des­tag schauen!

Noch­mal zurück zum Fuß­ball in den Buf­fer­klas­sen, als Steil­vor­la­ge zum näch­sten Thema.

Was gehört da genau­so dazu wie des „Bär­la Wörscht“ Rich­tig! – A Seid­la Bier, oder Drei!

Da liest man die­se Woche mal wie­der in einem Arti­kel über eine Braue­rei im Land­kreis der Tages­pres­se: „Das Bier muss teu­rer wer­den“. Ja wie teu­er denn noch?? 8 Euro pro Seid­la, oder wie? Seid ihr denn noch net alle satt genug wenn nur noch von 17–21.30 Uhr aus­ge­schenkt wird? Da wird dann auf Groß­kon­zer­ne ver­wie­sen, dass eben jene die Kiste für 10 Euro raus­schleu­dern. Trinkt doch bei uns kei­ne Sau! Wenn ich mal nen Arbei­ter­cham­pus trink, dann möch­te ich doch das der auch schmeckt! Will ich mich nur besau­fen kauf ich nen Usti­nov-Wod­ka für an Fünfer …

Also kommt mir net mit Groß­kon­zer­nen son­dern beschwert euch bei der Regie­rung die euch die Läden zuge­sperrt hat und über­all sinn­freie Steu­ern drauf knallt, damit sich nie­mand mehr was lei­sten kann! Ihr könnt doch hoch auf 20€ pro Kiste, da beschwert sich doch nie­mand der daheim ein Bier für nen Euro trin­ken kann! Immer noch bes­ser als in so man­cher Braue­rei zwi­schen 3 und 4 Euro für a Bier zu zahlen!

Wenn ich dann noch les: „Wir wis­sen das 15.90 Euro für a Schäu­fer­la oder an Sau­er­bra­ten teu­er sind“ da geht mir echt die Hut­schnur hoch!!! Und 12 km wei­ter kostet der Sau­er­bra­ten 8.80 Euro und die gibt’s auch schon ewig und die jam­merm nicht!

Vor­al­lem wenn man hier in der Regi­on sein gan­zes Leben lang lebt und weiß wie frü­her die Wirts­haus­kul­tur gepflegt wur­de wun­dert mich es nicht das man beim „To go – Geschäft“ sei­ne Ein­bu­ßen rein­ho­len will!

Als Mitt­vier­zi­ger kann ich mich noch ans Seid­la für 1,50 erin­nern, ans Schnit­zel mit Pom­mes und Salat für 6,50 (jetzt musst man­cher­orts schon fürn Salat noch­mal extra 2 Euro zu den 9,60 fürs Schnit­zel berap­pen), an a Por­ti­on Dosen­fleisch vom „Haus­ge­schlach­te­ten“ für 5 Mark wo net bloß 3 Schei­ben Fleisch mit mehr Fett und Schwartn als sonst was aufm Tel­ler waren, wie aktu­ell für 7 Euro und über­all mitm glei­chen Geschmack weils jeder vom Kun­ner holt!

Mit­tag aufm Dorf Ende der 90gern, der Rent­ner, der Urlau­ber, der Post­bo­te, der Hand­wer­ker … A Seid­la, dazu an „Stram­ma Max“ oder ein Göt­tin­ger­brot und mit 5 Mark war der Tag dein Freund, dazu noch die Tages­pres­se Gra­tis als Anre­gung zur Dis­kus­si­on am Stamm­tisch. Und jetzt wirst blöd ange­schaut wenn du nur zum Bier­chen gehst und 20 x gefragt was du essen willst, weil du einen Tisch für 4 zu Zweit blockierst und „nur“ 18€ in drei Stun­den da lässt!

Klar will ich, wirt­schaft­lich gese­hen, das Maxi­mum an Gewinn raus­ho­len, klar muss ich alles Außen­rum bezah­len, klar will ich jeden Tisch in den drei Stun­den in der mei­ne Küche auf hat voll haben mit 3x4 Per­so­nen, die mir Brut­to im Schnitt 120 Euro fürs Essen und 50 Euro Geträn­ke brin­gen! Trotz­dem muss ich mir halt über­le­gen ob aufm Dorf ein Wirts­haus dann das Rich­ti­ge ist wo der Heinz mitm Fritz 6 Bier zusam­men trin­ken und nur besag­te 18 Euro dalas­sen, aber DAS TÄG­LICH!! Dafür aber zum Geburts­tag jedes Jahr mit der Fami­lie kom­men, mit der Frau jeden Sams­tag und manch­mal Sonn­tags auf­tau­chen. Kum­pels ihr Leben lang mit­brin­gen und mit­brach­ten, die mich nach dem glei­chen Sche­ma besu­chen! Wäh­rend aber die 12 Leu­te vom Diens­tag erst wie­der in zwei Mona­ten kom­men, wenn überhaupt!
Und dann wird über Bier­prei­se vom Kasten gejammert???

Ver­ein­facht: Eine vier­köp­fi­ge Fami­lie kommt zum Essen. Der Vater Schnit­zel mit Kar­tof­fel­sa­lat 9,60. Mut­ter nen hip­pen Salat mit Puten­strei­fen für 7,50. Das Kind einen Pumuckel, was ledig­lich 80g Schnit­zel und 20 Frit­ten bedeu­tet, für schma­le 6,50 und der Teen­ager ne Cur­ry­wurst mit Pom­mes für 6,80 macht 30,40€! Dazu zwei Bier für 6 Euro, klei­nes Spe­zi 0,2l für 1,80, gro­ßes Spe­zi für 3 Euro (bei­des aus der Sirup­misch­ma­schi­ne zum EK von einem Euro für 5l Fer­tig­ge­tränk) und ein Gut&Günstiges Tafel­was­ser für 2,80! – Macht noch­mal 13,60 Euro­nen … Also so grob 44 Euro, merkt ihr sel­ber war­um kei­ner mehr kommt oder? Und dann wird über die Bier­prei­se gejam­mert?? Ja leck mich doch am Zuckerli!

„Wie sol­len denn die Betrie­be ihre Leu­te bezah­len oder inve­stie­ren, wenn nie­mand was bezah­len will?“ wird im Arti­kel zum Ende hin gefragt. Bestimmt nicht mit einer Erhö­hung der Bier­prei­se für den End­ver­brau­cher, son­dern mit einer ver­nünf­ti­gen Erkennt­nis das sich kein Durch­schnitts­bür­ger mehr regel­mä­ßig, bei den Prei­sen, einen Besuch im Gast­haus lei­sten kann und auch nicht möch­te! – Da sind die Bier­prei­se für die Kiste daheim wohl eher das gering­ste Problem …

Der schlaue Spruch zum Schluss:

„Paa­re tref­fen sich mit ande­ren Paa­ren zum Essen im Soul Food-Restau­rant und spre­chen über Work-Life-Balan­ce. Von die­sen Aben­den wird nie jemand in zehn Jah­ren noch erzäh­len wie von den Knei­pen­zü­gen ver­gan­ge­ner Zei­ten, die von Über­schwang nur so strotzten. “

Diet­mar Wischmeyer