Neu­er „Kli­ma­wald“ im Erlan­ger Was­ser­schutz­ge­biet West

Ullrich Beyer (Stadt Erlangen, Stadtforst), Frank Oneseit (Vorstand ESTW), Thomas Lober und Sigrid Kowol-Wagner (beide ESTW). © ESTW
Ullrich Beyer (Stadt Erlangen, Stadtforst), Frank Oneseit (Vorstand ESTW), Thomas Lober und Sigrid Kowol-Wagner (beide ESTW). © ESTW

Die Erlan­ger Stadt­wer­ke pflan­zen in Zusam­men­ar­beit mit der Stadt­för­ste­rei der Stadt Erlan­gen und dem Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten Fürth-Uffen­heim einen „Kli­ma­wald“ im Was­ser­schutz­ge­biet an. Die rund 4.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Flä­che befin­det sich nörd­lich des Was­ser­werks West, sie ist bis auf ein­zel­ne Jung­kie­fern, Eichen und Eschen bis­her ohne Baum­be­stand und im Eigen­tum der Erlan­ger Stadtwerke.

Gepflanzt wer­den Man­na­eschen, Zerr- und Stiel­ei­chen, Hop­fen­bu­chen, Els­bee­ren und Ess­ka­sta­ni­en. Beglei­tet wird die Anpflan­zung von einer grö­ße­ren Anzahl an Hain­bu­chen sowie Win­ter­lin­den. Die jun­gen Bäu­me wer­den von einer regio­na­len Baum­schu­le bezogen.

Finan­ziert wird der Kli­ma­wald durch die Erlan­ger Stadt­wer­ke, die an die­ser Stel­le ein Ver­spre­chen ein­lö­sen. Sie bedan­ken sich bei allen Kun­din­nen und Kun­den ihres kli­ma­neu­tra­len Erd­gas­pro­duk­tes für deren Enga­ge­ment. Denn neben dem Aus­gleich der bei der Ver­bren­nung von Erd­gas ent­ste­hen­den CO2-Emis­sio­nen über inter­na­tio­nal aner­kann­te Kli­ma­schutz­pro­jek­te wer­den auch Kli­ma­schutz­maß­nah­men direkt in Erlan­gen und der Regi­on zur Umset­zung zugesagt.

Die Flä­che wird in meh­re­ren soge­nann­ten Nel­der­rä­dern bepflanzt. Ein Nel­der­rad ist ein kreis­run­des Pflanz­sche­ma für unter­schied­li­che Baum­ar­ten auf einer Flä­che von etwa 200 Qua­drat­me­tern. Dabei wer­den 33 Pflan­zen opti­miert ange­ord­net, gleich deren spä­te­re Ent­wick­lung berück­sich­tigt und dabei jeder Pflan­ze Funk­ti­on, Stand­raum und Nach­bar­schaft zuge­wie­sen. Das Beson­de­re an der Anord­nung im Nel­der­rad ist, dass der Stand­raum der Bäu­me von innen nach außen stark zunimmt. Gegen­über der her­kömm­li­chen Pflan­zung im Rei­hen­ver­band wird nur ein Drit­tel der Bäu­me benö­tigt. Klas­se statt Mas­se! Damit wer­den Bäu­me, die sonst im Lau­fe der Jah­re ent­nom­men wer­den müss­ten, um den ande­ren gutes Wachs­tum zu ermög­li­chen, gar nicht erst gepflanzt. Das Über­flüs­si­ge weg­zu­las­sen, scha­det dem Erfolg nicht.

Ins­ge­samt wer­den rund 600 jun­ge Bäu­me gepflanzt, der über­wie­gen­de Teil davon für das beschrie­be­ne Pro­jekt. Ein Rest wird für wei­te­re klei­ne­re Flä­chen im Was­ser­schutz­ge­biet ver­wen­det, um die Ent­wick­lung der neu­ar­ti­gen Bäu­me an ver­schie­de­nen Stand­or­ten beob­ach­ten zu können.

Neben der beschrie­be­nen CO2-Min­de­rung durch die Bäu­me schützt der Wald auch effek­tiv unser Grund­was­ser. Wald ist die grund­was­ser­schon­end­ste Land­nut­zung. Die Trink­was­ser­re­ser­ven sind über­all dort sicher, wo die Wäl­der natur­nah und nach­hal­tig bewirt­schaf­tet wer­den. Das Prin­zip der Nach­hal­tig­keit besagt, dass nicht mehr Holz ent­nom­men wer­den darf als nach­wächst, um den Wald lang­fri­stig zu erhal­ten. Natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung bei den ESTW ver­zich­tet außer­dem auf Pflan­zen­schutz­mit­tel und Dün­gung, setzt Maschi­nen spar­sam und umwelt­scho­nend ein. Auch daher freu­en sich die ESTW über den neu­en Kli­ma­wald im Was­ser­schutz­ge­biet Erlan­gen West.