Geflü­gel­pest in Bay­ern nur gerin­ge Gefahr für Singvögel

Rotkehlchen bei der Winterfütterung © Rittscher Ingo
Rotkehlchen bei der Winterfütterung © Rittscher Ingo

Fut­ter­stel­len im Gar­ten sau­ber hal­ten – tote Was­ser­vö­gel melden

Wie jedes Jahr im Herbst und Win­ter macht die Geflü­gel­pest – land­läu­fig auch als Vogel­grip­pe bezeich­net – wie­der von sich reden. Auch den baye­ri­schen Natur­schutz­ver­band LBV errei­chen ver­mehrt Nach­fra­gen: Darf ich noch Vögel füt­tern? Kön­nen sich mei­ne Haus­tie­re anstecken? Oder sogar ich selbst? „Die Vogel­grip­pe ist gefürch­tet, weil sie hohe Ver­lu­ste bei Nutz­ge­flü­gel ver­ur­sa­chen kann. Aber für Men­schen, Haus­tie­re oder Sing­vö­gel sind die bei uns kur­sie­ren­den Virus­ty­pen meist kei­ne grö­ße­re Gefahr“, sagt LBV-Bio­lo­ge Tor­ben Lan­ger. Den­noch soll­ten Vogel­fut­ter­stel­len im Gar­ten stets sau­ber gehal­ten wer­den. Wer beim Spa­zier­gang tote Was­ser­vö­gel ent­deckt, soll­te die­se bit­te dem Vete­ri­när­amt melden.

„Nicht jede Vogel­art ist gleich anfäl­lig für die Geflü­gel­pest“, erläu­tert Tor­ben Lan­ger. Erkran­kun­gen tre­ten vor allem bei Was­ser­vö­geln, wie Schwä­nen, Gän­sen, Enten und Möwen, sowie bei Hüh­ner­vö­geln auf, ver­ein­zelt auch bei Greif­vö­geln und Eulen. „Die im Umfeld des Men­schen leben­den Sing­vö­gel, das Rot­kehl­chen in der Hecke oder der Spatz am Fut­ter­haus, spie­len in der Virus­ver­brei­tung kei­ne Rol­le“, so der LBV-Exper­te. Falls sich die Erkran­kung in Bay­ern wei­ter aus­brei­ten soll­te, besteht für die Bürger*innen also kaum Gefahr, mit dem Virus in Kon­takt zu kom­men. „Die Aus­brü­che der letz­ten Wochen in den Land­krei­sen Cham und Nürn­ber­ger Land gehen zwar auf den für den Men­schen poten­zi­ell gefähr­li­che­ren Virus­typ H5N1 zurück, das Risi­ko einer Über­tra­gung auf den Men­schen besteht im Nor­mal­fall aber nur bei inten­si­vem Kon­takt mit infi­zier­ten Vögeln“, erklärt Lan­ger. Geflügelhalter*innen soll­ten sich des­halb unbe­dingt an die ange­ord­ne­ten Bio­si­cher­heits­maß­nah­men halten.

Für die mei­sten Men­schen bedeu­tet das also kei­ne Gefahr und auch kei­ne Ein­schrän­kun­gen für die Vogel­füt­te­rung im hei­mi­schen Gar­ten. Der LBV rät trotz­dem dazu, die übli­chen Hygie­ne­rat­schlä­ge zu berück­sich­ti­gen. „Fut­ter­häu­ser soll­ten regel­mä­ßig gerei­nigt wer­den oder noch bes­ser durch Fut­ter­säu­len erset­zen wer­den. So kann man auch die Ver­brei­tung ande­rer Infek­ti­ons­krank­hei­ten, die für Sing­vö­gel gefähr­lich sind, über die Füt­te­rung ver­hin­dern“, rät der LBV-Exper­te. Auch soll­te man den Kon­takt zu Vogel­ka­da­vern ver­mei­den und ent­spre­chen­de Fun­de, vor allem von toten Was­ser­vö­geln, bei den ört­li­chen Vete­ri­när­äm­tern mel­den. Hundehalter*innen ruft der LBV dazu auf, ihre Tie­re ins­be­son­de­re in Was­ser­nä­he an der Lei­ne zu füh­ren, wenn in der Regi­on Fäl­le von Geflü­gel­pest auf­tre­ten. „Das Risi­ko, dass sich Hun­de anstecken, ist gering, konn­te aber in sehr sel­te­nen Fäl­len bereits nach­ge­wie­sen wer­den. Hun­de könn­ten auch tote Wild­vö­gel auf­stö­bern und ver­schlep­pen oder noch leben­de, mög­li­cher­wei­se infi­zier­te Wild­vö­gel auf­scheu­chen. Bei­des wür­de zur Wei­ter­ver­brei­tung des Virus bei­tra­gen“, sagt Tor­ben Langer.

Alle häu­fi­gen Fra­gen und Ant­wor­ten zum The­ma Vogel­grip­pe fin­den Sie auch unter www​.lbv​.de/​v​o​g​e​l​g​r​i​ppe.