„Digi­ta­le Tür­öff­ner“ für Bam­berg Süd­west gesucht

Ein Pro­jekt in Bam­berg Süd­west will Hil­fe bei digi­ta­len All­tags­pro­ble­men lei­sten. Es wer­den noch digi­tal­af­fi­ne Men­schen gesucht, die Ihr Wis­sen rund um End­ge­rä­te, Apps und Inter­net ehren­amt­lich an Hil­fe­su­chen­de wei­ter­ge­ben. Axel Frit­sch ist bereits an Bord und möch­te sei­ne Hil­fe anbieten.

Für vie­le Men­schen ist die digi­ta­le Welt der Smart­phones und Com­pu­ter immer noch schwer zugäng­lich. Fehlt fami­liä­re Unter­stüt­zung bei der Gerä­te­ein­rich­tung oder der Anmel­dung für ein digi­ta­les Kun­den­kon­to, geht es manch­mal nicht wei­ter. Im Zeit­al­ter zuneh­men­der Digi­ta­li­sie­rung kann man schnell den Anschluss an bestimm­te Lebens­be­rei­che verlieren.

Sprech­stun­de im „frei-Raum“

Anja Münzel

Anja Mün­zel

Genau hier will ein gemein­sa­mes Pro­jekt vom Cari­tas­ver­band für die Stadt Bam­berg und den Land­kreis Forch­heim und dem kirch­li­chen Woh­nungs­un­ter­neh­men Joseph-Stif­tung im Bam­ber­ger Stadt­teil Süd­west anset­zen. Schon seit län­ge­rem hat sich der „frei-Raum“, in dem Anja Mün­zel von der Cari­tas das Stadt­teil­bü­ro betreibt, als Anlauf­stel­le für die Bewoh­ner des Stadt­teils eta­bliert. Näh­ca­fé oder Mal­kur­se für Kin­der fin­den hier statt und dem­nächst eben auch eine regel­mä­ßi­ge Sprech­stun­de unter dem Namen „Digi­ta­le Tür­öff­ner“. „Wir suchen noch Men­schen, die sich in der digi­ta­len Welt aus­ken­nen und ande­re Men­schen ins digi­ta­le Neu­land beglei­ten wol­len. Inter­es­sier­te kön­nen sich ger­ne an mich wen­den“, betont Münzel.

WLAN-Hot­spot und Laptops

Die Joseph-Stif­tung stellt mit dem „frei-Raum“ nicht nur die Räum­lich­kei­ten kosten­los zur Ver­fü­gung, son­dern auch die tech­ni­sche Aus­stat­tung. Zwei Lap­tops, einen Drucker und einen siche­ren WLAN-Hot­spot hat das Unter­neh­men bereit­ge­stellt. Denn auch mit dem eige­nen End­ge­rät kön­nen Hil­fe­su­chen­de vor­bei­kom­men. Im Wesent­li­chen soll das Ange­bot Men­schen mit weni­gen oder kei­nen Kennt­nis­sen in der digi­ta­len Welt befä­hi­gen, bestimm­te Berei­che ihres All­tags (Kom­mu­ni­ka­ti­on, Ein­kauf, Kon­takt zu Behör­den) mit digi­ta­len Werk­zeu­gen zu erle­di­gen. Qua­si neben­bei ent­stün­den zudem nach­bar­schaft­li­che Struk­tu­ren und Ver­net­zun­gen. „Wir wol­len ein- bis zwei­mal pro Woche eine feste Sprech­stun­de rund ums Digi­ta­le anbie­ten, wenn es die Coro­na-Lage zulässt“, sagt Anja Mün­zel, die das Pro­jekt ver­ant­wor­tet und vor Ort betreut.

Äng­ste nehmen

Zwei sol­cher digi­tal­af­fi­nen Hel­fer gibt es bereits. Axel Frit­sch wohnt selbst in Bam­berg Süd­west. Durch sei­ne lang­jäh­ri­ge Arbeit als Sozi­al­päd­ago­ge im För­der­schul­be­reich habe er fest­ge­stellt, dass Eltern und Schü­ler zwar digi­ta­le Medi­en per­ma­nent nut­zen, doch an Gren­zen sto­ßen, wenn es dar­um gehe tech­ni­sche und sicher­heits­re­le­van­te Pro­ble­me zu lösen, erzählt Frit­sch und fügt an: „Als ehren­amt­li­cher Hel­fer der städ­ti­schen Impf-Hot­line habe ich bemerkt, dass es vie­le älte­re Men­schen gibt, die zwar über einen Com­pu­ter ver­fü­gen, doch sich oft schwer­tun, um zu einem gewünsch­ten Ergeb­nis zu kommen.“

Schu­lung für Helfer

Er erhof­fe sich ein nie­der­schwel­li­ges Ange­bot, dass die Bar­rie­ren der digi­ta­len Welt für alle Men­schen, egal ob älte­re oder jün­ge­re, etwas klei­ner zuma­chen. Mit ver­schie­de­nen Gerä­ten und Anwen­dung ken­ne er sich recht gut aus. „Ger­ne hel­fe ich bei der Ein­rich­tung von Pro­gram­men und Apps für Mobil­ge­rä­te oder PCs und erklä­re deren Nut­zung ins­be­son­de­re bei Office-Anwen­dun­gen“, sagt Frit­sch. Damit brin­ge Axel Frit­sch beste Vor­aus­set­zun­gen mit, sagt Mün­zel und ergänzt: „Die Mul­ti­pli­ka­to­ren erhal­ten eine kur­ze Schu­lung zu den The­men Daten- und Ver­si­che­rungs­schutz und schon kann es los­ge­hen“, erklärt Münzel.

Inter­es­sier­te Hel­fer oder Hil­fe­su­chen­de kön­nen sich wen­den an:

Anja Mün­zel


Hin­ter­grund: Joseph-Stiftung

Grün­dung und Stiftungszweck

Die Joseph-Stif­tung als kirch­li­ches Woh­nungs­un­ter­neh­men wur­de 1948 durch den Bam­ber­ger Erz­bi­schof Joseph Otto Kolb gegrün­det. Sie ist christ­li­chen Grund­wer­ten ver­pflich­tet. Stif­tungs­zweck ist die Woh­nungs­ver­sor­gung – ins­be­son­de­re in der Erz­diö­ze­se Bam­berg – für Ziel­grup­pen mit gerin­ge­rem Ein­kom­men zu verbessern.

Kern­ge­schäfts­fel­der und Wirkungsbereich

Das Unter­neh­men ist in den Berei­chen Neu­bau und Bau­trä­ger, Bau­be­treu­ung für Drit­te und in der Immo­bi­li­en­ver­wal­tung tätig. Mit etwa 180 Mit­ar­bei­tern und einer jähr­li­chen Bilanz­sum­me von rund 370 Mil­lio­nen Euro ist die Joseph-Stif­tung eines der größ­ten Woh­nungs­un­ter­neh­men in Nordbayern.

Geschäfts­um­fang

Der eige­ne Woh­nungs­be­stand umfasst rund 3800 Miet­woh­nun­gen und 1550 Stu­den­ten­apart­ments. Er kon­zen­triert sich auf die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, sowie Dres­den und Regens­burg. Im Immo­bi­li­en­ma­nage­ment ver­wal­tet die Stif­tung aktu­ell etwa 6220 Ein­hei­ten. Neben dem Haupt­sitz in Bam­berg betreibt das Unter­neh­men Geschäfts­stel­len und Kun­den­zen­tren in Bay­reuth, Erlan­gen, Nürn­berg, Forch­heim, Ans­bach und Fürth.

Unter­neh­mens­grup­pe

Des Wei­te­ren ist die Joseph-Stif­tung an Unter­neh­men aus den Berei­chen der Woh­nungs­wirt­schaft, der Medi­en- und Frei­zeit­bran­che sowie dem Gewer­be- und Dienst­lei­stungs­seg­ment beteiligt.

Nach­hal­tig­keit und Innovation

Das Unter­neh­men berich­tet seit 2016 zum Deut­schen Nach­hal­tig­keits-Kodex. Als Bau­herr erhielt die Joseph-Stif­tung das Qua­li­täts­sie­gel für Nach­hal­tig­keit im Wohnungsbau.Für inno­va­ti­ve Kon­zep­te und Pro­jekt­ver­wirk­li­chun­gen erhielt die Joseph-Stif­tung bereits drei Mal den DW-Zukunfts­preis der Deut­schen Immo­bi­li­en­wirt­schaft, zuletzt 2019.