Uni­ver­si­tät Bay­reuth star­tet neu­es Ver­bund­pro­jekt im Bereich „Künst­li­che Intelligenz“

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KI-Kom­pe­ten­zen für Stu­die­ren­de der Wirtschaftswissenschaften

„Künst­li­che Intel­li­genz“ (KI) als zen­tra­le Schlüs­sel­tech­no­lo­gie für nahe­zu alle Lebens­be­rei­che soll künf­tig auch Stu­die­ren­den der Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten ver­tieft ver­mit­telt wer­den. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird gemein­sam mit Ver­bund­part­nern und geför­dert von Bund und Län­dern ein hoch­schul­über­grei­fen­des, modu­la­res Ange­bot zum Auf­bau von KI-Kom­pe­ten­zen von Wirtschaftswissenschaftler*innen ent­wickeln. Die Pro­jekt­för­de­rung beträgt 4,24 Mio. Euro, die Lauf­zeit des Pro­jekts ist vier Jahre.

„ABBA: AI for Busi­ness | Busi­ness for AI“ ist der Name die­ses inno­va­ti­ven Pro­jekts. „Künst­li­che Intel­li­genz durch­dringt die Wirt­schafts­be­rei­che stär­ker denn je und ermög­licht viel­ver­spre­chen­de Wirt­schafts­po­ten­tia­le. Ins­be­son­de­re Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler und –wis­sen­schaft­le­rin­nen wer­den dabei als Brücken­bau­en­de zuneh­mend zu Gestal­tern und Gestal­te­rin­nen und ent­schei­den­den Erfolgs­fak­to­ren von KI-Inno­va­ti­on“, erläu­tert Prof. Dr. Tor­sten Eymann, Vize­prä­si­dent für Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Aber der Ein­satz Künst­li­cher Intel­li­genz in der Wirt­schaft erfor­dert spe­zi­fi­sche Kom­pe­ten­zen. Neben tech­ni­scher Exper­ti­se benö­tigt die Wirt­schaft ins­be­son­de­re Kennt­nis­se, tech­ni­sche Syste­me zu bewer­ten, in betrieb­li­che Pro­zes­se, Arbeits­um­ge­bun­gen, Pro­duk­te und Dienst­lei­stun­gen ein­zu­bet­ten sowie dau­er­haft zu steuern.

Die Ziel­grup­pe des Ver­bund­vor­ha­bens umfasst des­halb die Betriebs­wirt­schafts­leh­re und ver­wand­te Wirt­schafts­stu­di­en­gän­ge wie Wirt­schafts­in­for­ma­tik, Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen etc., wel­che ins­ge­samt ca. 22 % der Stu­die­ren­den an deut­schen Hoch­schu­len aus­ma­chen. „Der Anspruch kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter, stu­die­ren­den­zen­trier­ter und didak­tisch hoch­wer­ti­ger Leh­re ist im Rah­men die­ses För­der­vor­ha­bens von zen­tra­ler Bedeu­tung. Stu­die­ren­de sol­len durch den Fokus auf ein Ler­nen in authen­ti­schen Anfor­de­rungs­si­tua­tio­nen zum wis­sens­ba­sier­ten und ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit KI befä­higt wer­den“, sagt Eymann.

Kon­kret arbei­tet man jetzt an der Ent­wick­lung und Bereit­stel­lung eines Lehr­mo­dul­bau­ka­stens für Künst­li­che Intel­li­genz, der Wirt­schafts­stu­die­ren­den wis­sen­schaft­lich fun­diert und pra­xis­nah inter­dis­zi­pli­nä­re KI-Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt. Er umfasst drei Säu­len: KI-bezo­ge­ne Lehr­in­hal­te, die sich am fach­li­chen Hin­ter­grund, Fähig­kei­ten und Inter­es­sen der Stu­die­ren­den sowie an berufs­re­le­van­ten Anfor­de­run­gen ori­en­tie­ren. Es wer­den neue didak­tisch hoch­wer­ti­ge Inhal­te erstellt und auch auf eta­blier­te Open Edu­ca­ti­on Resour­ces (OER) zurück­ge­grif­fen. Außer­dem ent­steht eine KI-Lern­fa­brik , wo gemein­sam mit Stu­die­ren­den KI-Inhal­te „zum Anfas­sen“ ent­wickelt wer­den. Schließ­lich soll eine orga­ni­sa­to­ri­sche und tech­ni­sche Aus­tausch­platt­form geschaf­fen wer­den, auf der Hoch­schu­len, Indu­strie­part­ner und Stu­die­ren­de sich ver­net­zen, um Syn­er­gien zu nut­zen und Kom­pe­ten­zen effi­zi­ent und ziel­ge­rich­tet aufzubauen.

Die Pro­fes­su­ren der Uni Bay­reuth wer­den in allen Teil­be­rei­chen mit­wir­ken. So sol­len hoch­wer­ti­ge KI-Lehr­ver­an­stal­tun­gen kon­zi­piert wer­den, ins­be­son­de­re zum Manage­ment von KI und unter Berück­sich­ti­gung von ethi­schen, recht­li­chen und sozia­len Fra­ge­stel­lun­gen. Bei der Kon­zep­ti­on der KI-Lern­fa­brik sol­len den Stu­die­ren­den die KI-Kom­pe­ten­zen anwen­dungs­ori­en­tiert und „hands-on“ ver­mit­teln wer­den. Hier­zu sind offe­ne Hard­ware, Demon­stra­to­ren sowie die Bereit­stel­lung von Daten­sät­zen geplant. Beim Auf­bau von Ver­net­zungs­kom­po­nen­ten sol­len ver­schie­de­ne For­ma­te wie hoch­schul­über­grei­fen­de Hack­athons, Sum­mer Schools oder son­sti­ge Ver­an­stal­tun­gen mit engem Bezug zur Pra­xis stattfinden.

Der Ver­bund wird mit ins­ge­samt 4,24 Mio. Euro geför­dert, wovon 1,25 Mio. Euro auf die Uni Bay­reuth ent­fal­len wer­den. Die För­der­mit­tel wer­den jeweils im Ver­hält­nis 90:10 vom Bund und vom Sitz­land der jewei­li­gen Hoch­schu­le getragen.