Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist Part­ner eines neu­ge­grün­de­ten Hum­boldt-Hubs in Afrika

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Die Alex­an­der-von-Hum­boldt-Stif­tung unter­stützt sechs neue For­schungs­hubs in Afri­ka, die hel­fen sol­len, die aktu­el­le Pan­de­mie zu bewäl­ti­gen und neue Stra­te­gien für künf­ti­ge poten­zi­el­le Kri­sen zu ent­wickeln. Prof. Dr. Eva Spies von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird in dem in der Uni­ver­si­tät von Sim­bab­we ange­sie­del­ten Hum­boldt-Hub mitarbeiten.

Ins­ge­samt wird die Alex­an­der-von-Hum­boldt-Stif­tung sechs neue For­schungs­zen­tren in Afri­ka auf­bau­en. Jedes For­schungs­zen­trum wird bis zu 750.000 Euro För­de­rung erhal­ten – aus­ge­zahlt über einen Zeit­raum von fünf Jah­ren. „Mit den neu­en For­schungs­zen­tren in Afri­ka unter­stüt­zen wir den Auf­bau nach­hal­ti­ger Struk­tu­ren, um auf künf­ti­ge glo­ba­le Pan­de­mien bes­ser vor­be­rei­tet zu sein“, erklärt Michel­le Mün­te­fe­ring, Staats­mi­ni­ste­rin für Aus­wär­ti­ge Kul­tur­po­li­tik im Aus­wär­ti­gen Amt.

Die Hubs wur­den an sechs Stand­or­ten in Ben­in, Kame­run, der Repu­blik Kon­go, Nige­ria und Sim­bab­we ein­ge­rich­tet, um die For­schungs­ka­pa­zi­tä­ten in Afri­ka zu stär­ken und die dor­ti­gen Hum­boldt-Alum­ni mit Forscher*innen in Deutsch­land zu vernetzen.

Eines der neu­en Hubs trägt den Titel „Pan­de­mien mit Reli­gi­on bekämp­fen? Wie weib­li­che reli­giö­se Akteu­re in Afri­ka dazu bei­tra­gen (kön­nen), ein gesun­des Leben zu gewähr­lei­sten“ und hat sei­ne Arbeit im Okto­ber 2021 auf­ge­nom­men. Das Hub, das bis Sep­tem­ber 2026 lau­fen wird, wird von Dr. Ezra Chit­an­do, Pro­fes­sor für Reli­gi­ons­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät von Sim­bab­we, gelei­tet und arbei­tet mit zwei Mit­glie­dern des Afri­ca Mul­ti­ple Clu­ster of Excel­lence, Prof. Dr. Eunice Kamaara von der Moi Uni­ver­si­tät in Kenia und Prof. Dr. Eva Spies von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zusammen.

Direk­tor Ezra Chit­an­do erklärt, dass der Hub sowohl auf eine stär­ke­re Ein­bin­dung der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten in den bis­lang von Wirt­schafts- und Natur­wis­sen­schaf­ten domi­nier­ten Bereich der Gesund­heits­ver­sor­gung abzielt, als auch auf grund­le­gen­de Stu­di­en dar­über, wel­che Rol­le reli­gi­ös ori­en­tier­te Frau­en in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Pandemien/​Epidemien spie­len und spiel­ten und was man aus die­sem Enga­ge­ment mit Blick auf Fra­gen von Geschlecht und Reli­gi­on in der Gesund­heits­ver­sor­gung ler­nen kann.

Das For­schungs­hub in Sim­bab­we hat als Ziel, For­schungs­kon­zep­te zu ent­wickeln, For­schun­gen durch­zu­füh­ren und lang­fri­sti­ge Koope­ra­ti­ons­struk­tu­ren auf­zu­bau­en. Dadurch soll die inter­dis­zi­pli­nä­re Grund­la­gen­for­schung auf dem Feld des ‚weib­li­chen reli­giö­sen Akti­vis­mus‘ ins­be­son­de­re im Feld Gesund­heit geför­dert wer­den. Im Rah­men der dor­ti­gen For­schung sol­len auch Vor­schlä­ge erar­bei­tet wer­den, wie reli­giö­se Akteu­rin­nen bei der För­de­rung nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung stär­ker ein­be­zo­gen wer­den können.

Die Arbeit des Hubs geht von der Hypo­the­se aus, dass reli­giö­se Frau­en in Afri­ka über Fähig­kei­ten und Erfah­run­gen ver­fü­gen, die sie bei frü­he­ren Reak­tio­nen auf Pandemien/​Epidemien (wie HIV und Ebo­la) erwor­ben haben und die sie nun nut­zen, um auf die COVID-19-Pan­de­mie zu reagie­ren. Die inter­dis­zi­pli­nä­re und trans­na­tio­na­le Unter­su­chung der Re-/Ak­tio­nen von Frau­en soll dazu bei­tra­gen, wirk­sa­me­re Stra­te­gien zur Bekämp­fung künf­ti­ger Pan­de­mien zu ent­wickeln und die kon­zep­tio­nel­le Arbeit an den Schnitt­stel­len von Reli­gi­on, Gesund­heits- und Pfle­ge­ar­beit von Frau­en und nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung voranzutreiben.

Unter den sechs geför­der­ten For­schungs­zen­tren ist dies das ein­zi­ge aus dem Gebiet der Gei­stes- und Sozialwissenschaften.