Lich­ten­fel­ser Gesund­heits­amt schränkt Kon­takt­per­so­nen­er­mitt­lung ein

Symbolbild Corona Mundschutz

Anpas­sung des Kontaktpersonenmanagements

Seit Ende Sep­tem­ber 2021 zeich­net sich in ganz Deutsch­land und auch in Bay­ern wie­der ein stei­gen­der Trend der 7‑Ta­ges-Inzi­den­zen ab, der in der letz­ten Woche in allen Alters­grup­pen sicht­bar wur­de. Die dies­jäh­ri­gen Fall­zah­len sind deut­lich höher als im ver­gleich­ba­ren Zeit­raum des Vor­jah­res. Zudem ist damit zu rech­nen, dass sich im wei­te­ren Ver­lauf des Herb­stes und Win­ters der Anstieg der Fall­zah­len fort­set­zen wird. Die Gesund­heits­äm­ter sind nicht mehr in der Lage, die Kon­takt­nach­ver­fol­gung zu leisten.

Stra­te­gie­wech­sel im Kon­takt­per­so­nen-Manage­ment notwendig

Das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge (StMGP) teilt daher mit, dass bei hohen Fall­zah­len ein Stra­te­gie­wech­sel mit kon­se­quen­ter Deprio­ri­sie­rung des Kon­takt­per­so­nen­ma­nage­ments erfor­der­lich ist, da die bis­he­ri­ge auf­wän­di­ge Ermitt­lung und Nach­ver­fol­gung der Kon­takt­per­so­nen von den Gesund­heits­äm­tern nicht mehr zu bewäl­ti­gen ist.

Gesund­heits­amt schränkt Kon­takt­per­so­nen­er­mitt­lung ein

Von Sei­ten des Gesund­heits­amts Lich­ten­fels erfolgt nach Vor­ga­ben des StMGP ab sofort eine Anpas­sung des Kontaktpersonenmanagements:

Die Kon­takt­per­so­nen­er­mitt­lung wird auf Haus­halts­an­ge­hö­ri­ge (erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko durch engen Kon­takt) sowie auf bestimm­te Ein­rich­tun­gen mit vul­ner­ablen Per­so­nen ein­ge­schränkt, dar­un­ter die voll- oder teil­sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen zur Betreu­ung und Unter­brin­gung älte­rer, behin­der­ter oder pfle­ge­be­dürf­ti­ger Men­schen, Obdach­lo­sen­un­ter­künf­te, Asyl­un­ter­künf­te, Justiz­voll­zugs­an­stal­ten und ambu­lan­te Pflegedienste.

Unbe­rührt davon bleibt, dass Index­per­so­nen (mit PCR-Test posi­tiv gete­ste­te Per­so­nen), die nicht zu den o.g. Per­so­nen­grup­pen zäh­len, selbst wei­ter­hin ihre engen Kon­takt­per­so­nen infor­mie­ren kön­nen. Wenn sich eine Kon­takt­per­son dar­auf­hin eigen­stän­dig beim Gesund­heits­amt mel­det, muss das Gesund­heits­amt fest­stel­len, ob es sich tat­säch­lich um eine enge Kon­takt­per­son han­delt und dann ggf. eine Qua­ran­tä­ne anordnen.

Das heißt, eine infi­zier­te Per­son kann ihre engen Kon­takt­per­so­nen selbst klas­si­fi­zie­ren und infor­mie­ren und bit­tet nur die­je­ni­gen Kon­takt­per­so­nen, die nicht gene­sen oder geimpft sind, sich beim Gesund­heits­amt zu melden.

Zur Kon­takt­per­so­nen­nach­ver­fol­gung in Schu­len und Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen wird eine geson­der­te Mit­tei­lung erfol­gen. Bis dahin bleibt es bei den bis­he­ri­gen Regularien.

Unge­impf­te beson­ders gefährdet

Da es sich bei SARS-CoV‑2 um ein hoch­an­stecken­des Virus han­delt und ein Teil der Bevöl­ke­rung noch kei­nen Impf­schutz gegen das Virus besitzt (Unge­impf­te), kön­nen die Fall­zah­len in kur­zer Zeit sehr stark anstei­gen. In die­sem Zusam­men­hang ist mit einer Zunah­me schwe­rer Krank­heits­ver­läu­fe und einer Über­la­stung der Inten­siv­sta­tio­nen und der nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te zu rechnen.

Daher bit­tet das Land­rats­amt Lich­ten­fels die Bevöl­ke­rung, sich rück­sichts­voll zu ver­hal­ten um sich und ihre Mit­men­schen zu schüt­zen, ins­be­son­de­re die Kin­der, für die noch kei­ne Impf­emp­feh­lung besteht.

Jeder Ein­zel­ne kann zur Ein­däm­mung des Infek­ti­ons­ge­sche­hens bei­tra­gen, indem er im All­tag die AHA-L-Regeln anwendet:

  1. Abstand hal­ten
  2. Hygie­ne beach­ten – Hän­de­hy­gie­ne, Husten/​Niesen in die Ellenbeuge
  3. im All­tag Mas­ke tragen
  4. regel­mä­ßi­ges Lüften

Das Land­rats­amt ver­weist an die­ser Stel­le auch auf das Impf­an­ge­bot im Impf­zen­trum Lich­ten­fels (www​.lkr​-lif​.de/​I​m​p​f​z​e​n​t​rum). Auf­grund von aus­rei­chend ver­füg­ba­rem Impf­stoff bie­tet das Impf­zen­trum des Land­krei­ses Lich­ten­fels allen impf­wil­li­gen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern auch eine „Freie Impf­stun­de“ ohne Ter­min an.

Defi­ni­ti­on enger Kontaktpersonen

Nähe­re Infos gibt es unter: https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​K​o​n​t​a​k​t​p​e​r​s​o​n​/​M​a​n​a​g​e​m​e​n​t​.​h​t​m​l​;​j​s​e​s​s​i​o​n​i​d​=​0​1​6​B​2​4​A​0​2​B​2​F​1​1​F​7​9​6​9​1​B​1​5​D​1​B​1​8​B​1​A​C​.​i​n​t​e​r​n​e​t​1​0​2​?​n​n​=​1​3​4​9​0​8​8​8​#​d​o​c​1​3​5​1​6​1​6​2​b​o​d​y​T​e​x​t12

Kon­takt­per­so­nen zu einem bestä­tig­ten COVID-19-Fall wer­den bei Vor­lie­gen min­de­stens einer der fol­gen­den Situa­tio­nen als enge Kon­takt­per­so­nen (mit erhöh­tem Infek­ti­ons­ri­si­ko) definiert:

  • Auf­ent­halt im Nah­feld des Index-Falls (<1,5 m) län­ger als 10 Minu­ten ohne adäqua­ten Schutz# (adäqua­ter Schutz = Fall und Kon­takt­per­son tra­gen durch­ge­hend und kor­rekt MNS [Mund-Nasen-Schutz] oder FFP2-Maske).
  • Gespräch mit dem Index-Fall (Face-to-face-Kon­takt, <1,5 m, unab­hän­gig von der Gesprächs­dau­er) ohne adäqua­ten Schutz oder direk­ter Kon­takt (mit respi­ra­to­ri­schem Sekret).
  • Auf­ent­halt von Kon­takt­per­son (und Index-Fall) im sel­ben Raum mit wahr­schein­lich hoher Kon­zen­tra­ti­on infek­tiö­ser Aero­so­le unab­hän­gig vom Abstand für län­ger als 10 Minu­ten, auch wenn durch­ge­hend und kor­rekt MNS (Mund-Nasen-Schutz) oder FFP2-Mas­ke getra­gen wurde.