Fei­er­li­che Ver­lei­hung: Der Wis­sen­schafts­jour­na­list Dirk Stef­fens ist Ehren­dok­tor der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Steffens erhält hohe Auszeichnung / Foto: Uni

Stef­fens erhält hohe Aus­zeich­nung / Foto: Uni

Ein Jour­na­list, der kom­ple­xe geo­wis­sen­schaft­li­che und bio­lo­gi­sche Sach­ver­hal­te für ein brei­tes Publi­kum in sehr anspre­chen­der Wei­se auf­be­rei­tet und gro­ßen Wert auf die wis­sen­schaft­li­che Soli­di­tät der ver­mit­tel­ten The­men legt: Dirk Stef­fens, seit ver­gan­ge­nem Jahr Ehren­dok­tor der Fakul­tät Bio­lo­gie, Che­mie und Geo­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, wur­de am Don­ners­tag, 21.10.2021, mit einer Fei­er­stun­de im Audi­max der Uni Bay­reuth per­sön­lich gewürdigt.

„Die­se Aus­zeich­nung ist die viel­leicht schön­ste, die ich mir über­haupt vor­stel­len kann, denn sie wird von den Frau­en und Män­nern ver­lie­hen, über deren For­schung ich berich­ten darf.“ Mit die­sen Wor­ten bedank­te sich Dirk Stef­fens, TV-Mode­ra­tor, Wis­sen­schafts­jour­na­list und seit kur­zem Ehren­dok­tor der Uni­ver­si­tät Bay­reuth für die Ehren­pro­mo­ti­on der Fakul­tät für Bio­lo­gie, Che­mie und Geo­wis­sen­schaf­ten. Er füg­te an: „Das ist eine gro­ße Ehre für mich. Und eine Ver­pflich­tung.“ Exakt die­se Auf­fas­sung, sich der Wis­sen­schaft ver­pflich­tet zu füh­len, hat die Fakul­tät für den renom­mier­ten Jour­na­li­sten ein­ge­nom­men und zur Ehren­pro­mo­ti­on bewegt: Dirk Stef­fens, vie­len aus der ZDF-Info­se­rie „Ter­ra X“ bekannt, fühlt sich ver­pflich­tet, wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se so zu erklä­ren, dass nicht nur ein klei­ner Zir­kel von Fach­leu­ten infor­miert ist, son­dern die brei­te Bevöl­ke­rung erfährt und ver­steht, was in der Natur vor sich geht und wie der Mensch dar­auf Ein­fluss nimmt. „Vor dem Hin­ter­grund von Arten­ster­ben, Kli­ma­wan­del und Pan­de­mien war es noch nie so wich­tig wie heu­te, natur­wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se schnell und zuver­läs­sig mög­lichst vie­len Men­schen zugäng­lich zu machen“, davon ist Stef­fens überzeugt.

Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le spannt den Bogen wei­ter: „Wis­sen ist Grund­la­ge demo­kra­ti­scher Pro­zes­se; denn wir wol­len auf Basis guter Infor­ma­tio­nen wis­sen­schaft­li­che Ergeb­nis­se kri­tisch reflek­tie­ren, um infor­mier­te per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen tref­fen zu kön­nen. Dafür brau­chen wir eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on, die sich als inte­gra­les Ele­ment des Wis­sen­schafts­sy­stems versteht.“

Dar­an knüpft Prof. Dr. Bene­dikt Wester­mann, Dekan der ver­lei­hen­den Fakul­tät, an, wenn er sagt: „Wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se kön­nen in der Gesell­schaft nur dann etwas bewe­gen, wenn sie der Öffent­lich­keit in einer ver­ständ­li­chen, unter­halt­sa­men und – ganz wich­tig! – kor­rek­ten Art und Wei­se prä­sen­tiert wer­den. Hier hat sich Dirk Stef­fens beson­de­re Ver­dien­ste erwor­ben, und dafür ver­leiht ihm die Fakul­tät die Ehrendoktorwürde.“

In der Lau­da­tio auf den Ehren­dok­tor der Fakul­tät sag­te Prof. Dr. Dr. h. c. Vol­ker Mos­brug­ger, Palä­on­to­lo­ge und bis Ende 2020 Gene­ral­di­rek­tor des For­schungs­in­sti­tuts und des Natur­mu­se­ums Sen­cken­berg in Frank­furt am Main: „Für mich ist Dirk Stef­fens der ‚Al Gore des Arten­ster­bens‘: Er schafft es, sper­ri­ge The­men und Begriff­lich­kei­ten wie ‚Bio­di­ver­si­täts­ver­lust‘ in Wort und Bild seri­ös und fas­zi­nie­rend zugleich zu ver­mit­teln. Dass die selbst­zer­stö­re­ri­sche Über­nut­zung der Natur inzwi­schen als zen­tra­le Her­aus­for­de­rung für die Mensch­heit in Poli­tik und Gesell­schaft wahr­ge­nom­men wird, haben wir wesent­lich auch ihm und sei­nem Enga­ge­ment zu verdanken.“

Der so Gelob­te schloss mit mah­nen­den und mit zuver­sicht­li­chen Wor­ten: „Wir Men­schen kön­nen nur inner­halb der Leit­plan­ken leben und han­deln, die von der Natur gesetzt wor­den sind. Die Bela­stungs­gren­zen der Erd­sy­ste­me zu erken­nen, ist für unse­re Zukunft essen­ti­ell. Das 21. Jahr­hun­dert ist des­halb das Jahr­hun­dert der Geowissenschaften.“

Über die Fakul­tät und den neu­en Ehrendoktor

Die Fakul­tät Bio­lo­gie, Che­mie und Geo­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zeich­net Per­sön­lich­kei­ten, die außer­ge­wöhn­li­che wis­sen­schaft­li­che Lei­stun­gen – hier­zu gehört auch die Ver­mitt­lung wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se – in den Fächern Bio­lo­gie, Che­mie oder Geo­wis­sen­schaf­ten erbrin­gen, mit einer Ehren­pro­mo­ti­on aus. Neben der Wür­di­gung sei­ner Ver­mitt­ler-Tätig­keit zwi­schen brei­ter Bevöl­ke­rung und Wissenschaftler*innen, erkennt die Fakul­tät an, dass Stef­fens eine Stif­tung zum Erhalt der Bio­di­ver­si­tät ins Leben geru­fen hat. Kern der inter­na­tio­na­len Stif­tungs­ar­beit der „Bio­di­ver­si­ty Foun­da­ti­on“ ist es nach eige­nen Aus­sa­gen, wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se ver­ständ­lich dar­zu­stel­len und zu ver­brei­ten. Dirk Stef­fens ist der fünf­te Ehren­dok­tor, den die Fakul­tät Bio­lo­gie, Che­mie und Geo­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth bis­her ver­lie­hen hat. In der Geschich­te der Uni­ver­si­tät wur­de bis­her 27 Mal die Ehren­dok­tor­wür­de verliehen.

Vita Dirk Steffens

Dirk Stef­fens wur­de 1967 in Sta­de gebo­ren. Nach einer Aus­bil­dung zum Fern­mel­de­me­cha­ni­ker mach­te er Abitur und stu­dier­te Geschich­te und Poli­tik. Er sam­mel­te Berufs­er­fah­rung als Radio­mo­de­ra­tor für den Deutsch­land­funk und den Süd­west­funk, durch Natur­re­por­ta­gen für ARD, WDR, VOX, Canal+, Dis­co­very Chan­nel und RAI. Dirk Stef­fens arbei­tet seit 2007 als Mode­ra­tor und Jour­na­list an natur­wis­sen­schaft­li­chen Doku­men­ta­tio­nen und Repor­ta­gen für das ZDF, für ARTE und für 3SAT. Seit Juni 2015 ist Stef­fens Mit­glied des Kura­to­ri­ums der „Sen­cken­berg Gesell­schaft für Natur­for­schung“ und auch dadurch in engem Aus­tausch mit der Sci­en­ti­fic Com­mu­ni­ty der Bio- und Geo­wis­sen­schaf­ten. Stef­fens ist offi­zi­el­ler Bot­schaf­ter der „UN Deka­de für Bio­lo­gi­sche Viel­falt“, des World Wide Fund For Natu­re (WWF) und des „Jane Goo­dall Instituts“.