Resü­mee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Die Vor­spei­se:

Am Lau­ban­ger soll wohl ein neu­es Ein­kaufs­zen­trum ent­ste­hen. Behei­ma­ten wird die­ses dann ua einen Supermarkt,ein Tier­nah­rungs­fach­ge­schäft, ein Elek­tro­fach­ge­schäft, usw. … Ein­wand­frei, noch paar Kla­mot­ten­lä­den rein, 1G durch­ge­setzt, mit Secu­ri­tys vor der Tür und das Gan­ze wird dann DIE neue Anlauf­stel­le der Bes­se­ren von der neu­en Zweiklassengesellschaft!

Dann kön­nen dort getrost die Men­schen der Klas­se 1 durch­ge­impft mit ihrem Lasten­rad dem Kon­sum froh­nen. „LEZ“ (Lau­ban­ger Ein­kaufs­zen­trum) soll das gan­ze mal hei­ßen, da 3G (auch wenns hier die Abkür­zung für „Grü­ner Geimpf­ter mit Geld“ wäre) ja schon als Name für Schwach­sinn ver­ge­ben ist.

Also das Kon­zept find ich ja nicht übel! Ein­fach alles in einem Gebäu­de anbie­ten wo der Kun­de sein übri­ges Monats­ge­halt lie­gen las­sen kann, nach­dem er 2/3 sei­nes Loh­nes für Mie­te, Strom, Was­ser, Sprit, Ver­si­che­run­gen, Steu­ern und Grund­nah­rungs­mit­tel abge­drückt hat und durch­aus am Monats­fünf­ten ruhig sei­ne rest­li­chen (wenn er Glück hat) 250 Euro in einem Laden raus­pul­vern kann! – Halt, jetzt bin ich unterm schrei­ben von der 1. Klas­se in die 2. Klas­se gewan­dert fast wie bei der Bahn wenn du „Kei­nen festen Sitz­platz“ buchst um an Fün­fer zu spa­ren. Denn so eine Ein­rich­tung soll ja nicht den all­ge­mei­nen Arbei­ter anspre­chen, der neu­er­dings nur noch fürs Woh­nen und den Sprit, um zu sei­nem Job zu kom­men, arbei­tet und mit dem auf 450€-Basis-Nebenjob eh kei­ne Zeit hät­te, Toast mit Kan­ten­sa­la­mi aus dem Dis­coun­ter für 1,50 Euro, oder Nudeln mit Ketch­up ab dem 15. des Monats Ernäh­rung schimpft … son­dern die High Socie­ty die sich geschützt mit dem Lasten­rad Obst aus Para­gu­ay und Gemü­se vom Acker Nähe der Auto­bahn noch lei­sten kann! Kot­zen könnt ich und bin erneut froh das ich es nicht geschafft habe Kin­der in die Welt zu set­zen, die spä­ter die­se Mise­re aus­ba­den müs­sen! Ganz wie bei Mad Max steu­ern wir auf eine „Waste-World“ zu, in der die Gene­ra­ti­on Coro­na, die gera­de das Licht der Welt erblickt hat, vom Müll der vor­he­ri­gen Gene­ra­tio­nen leben muss! Nicht weil nichts mehr an Res­sour­cen und Co da ist, son­dern weil sie es sich nicht mehr lei­sten kön­nen zu leben!

Ich per­sön­lich bin ja dank Bezie­hun­gen schon auf das Leben mei­ner Groß­el­tern, teil­wei­se zumin­dest, bei der Ernäh­rung umge­stie­gen. Zwar klappts noch nicht ganz mit dem Haus­schwein und ich muss zukau­fen, weiß aber woher es ist, bekom­me mein Fleisch und mei­ne Wurst vom Metz­ger mei­nes Ver­trau­ens was ich ein­frie­re und so unend­li­chen Vor­rat habe auch wenn das Geld mal nicht reicht. Salat gibt’s vom Nach­barn und Was­ser aus der Lei­tung … Läuft bei mir mit Umwelt­schutz und Co2-Redu­zie­rung also wie gewünscht! Bis aufs Lasten­rad, aber ehr­lich … Selbst die 12 Kilo­me­ter um täg­lich mei­ne Steu­ern zu ver­die­nen, fahr ich lie­ber mit mei­nem treu­en fran­zö­si­schem Ver­bren­ner hin und zurück! – Nach acht oder neun Stun­den im Job möch­te ich wenig­stens ein biß­chen Lebens­zeit für mich haben und nicht noch ne Stun­de hin und zurück auf nem Fahr­rad verbringen!

Die Haupt­spei­se:

Da echauf­fie­ren sich doch tat­säch­lich gera­de Men­schen, dass ein Super­markt­be­trei­ber in Bam­berg, wohl­ge­merkt SEI­NEN Pri­vat­park­platz über­wa­chen lässt! ‑Zig ande­re machen dies seit Jah­ren und ich ver­ste­he die Auf­re­gung mal wie­der ein­fach nicht! Ist das wirk­lich so schwer wenn man dort ein­kau­fen geht sei­ne Park­schei­be ins Fen­ster zu legen? Wenn man’s mal ver­gisst und bekommt ein Knöll­chen, ein­fach mitm Kas­sen­zet­tel rein und dann wird die „Stra­fe“ auch nicht ein­ge­for­dert! – Also schließ ich draus, daß sich hier die Schwarz­par­ker auf­re­gen und wei­ter nie­mand! – Pres­se voll mit dem The­ma, grund­los! Wür­de man für sei­nen Ein­kauf fürs par­ken ein Ticket zie­hen müs­sen dann wäre die Auf­re­gung ja durch­aus berech­tigt (hof­fent­lich war das jetzt kei­ne Steil­vor­la­ge) aber so? – Wie­der ein Spie­gel der der­zei­ti­gen Gesellschaft!

Bei berech­tig­ten Din­gen auf­re­gen und alles unbe­rech­tig­te ein­fach schul­ter­zuckend hin­neh­men und dem Mob fol­gen, koste es was es wolle!

Der Nach­tisch:

Bei dem ich mal zusammenfasse!

Nicht nur in unse­rer, mal schö­nen, Klein­stadt in der du mit Papa a Leber­käs­bröd­la und a Limo im Schlen­kerla bekom­men hat­test wäh­rend er am hel­lig­sten Vor­mit­tag a Moaß getrun­ken hat. Die Oma mit der legen­dä­ren Schür­ze die Klöß am Sonn­tag für alle gerollt hat. Du am Sams­tag auf der Alten­burg einen in Gefan­gen­schaft gehal­te­nen Braun­bä­ren besucht hast, ohne Auf­schrei der Gesell­schaft. Du dei­ne Kin­der nachm Glocken­leu­ten, als Zeit­li­mit, ohne Auf­sicht zum Spie­len ohne jeg­li­che Sor­gen schicken konn­test, nein auch über­all anders regi­striert irgend­wie nie­mand was sich zur Zeit für eine Ent­wick­lung Rich­tung End­zeit­sze­na­rio abspielt!

Merkt denn wirk­lich nie­mand in sei­nem All­tags­trott das wir uns in der Zeit zurück bewe­gen? Regeln, Ver­bo­te und sinn­freie Dis­kus­sio­nen zb ob eine Stra­ße wegen der Ver­gan­gen­heit des Namens­ge­ber nach 60 Jah­ren umbe­nannt wer­den soll, Zutritts­ver­bot für gesun­de Men­schen zu Kran­ken­häu­sern und noch schlim­mer für wel­che die Behand­lung brau­chen. Zutritt zu gesell­schaft­li­chen Ver­an­stal­tun­gen nur wenn du die Seu­che hat­test oder noch drauf war­test, unge­schützt trotz eines Medi­ka­men­tes das als Laza­rus-Pro­jekt in die Geschich­te ein­ge­hen wird. Weg von den Erfin­dun­gen die das Leben ver­ein­facht haben, wie zb. dem Auto­mo­bil. Aus­gangs­sper­ren, Zwän­ge, Nöti­gung und noch mehr Verbote?

Ein tota­li­tä­rer Staat ent­wickelt sich und nie­mand inter­es­siert es, solan­ge man noch an Zwickel für die Nudeln mit Ketch­up als Wochen­ra­ti­on im Geld­beu­tel hat und man arbei­ten gehen „darf“ weil einem die Arbeit als Pri­vi­leg sug­ge­riert wird!?

Das lie­be Lese­rin­nen und Leser mei­ner pole­mi­schen und sar­ka­stisch ange­hauch­ten Ergüs­se, nimmt ein schlim­mes Ende und dann will ich aber kein Mim­i­mi hören …

Der schlaue Spruch wie gewohnt zum Schluss:

„Viel­leicht ist die­se Welt die Höl­le eines ande­ren Planeten“

Aldous Hux­ley

1 Antwort

  1. Reiner Pracht sagt:

    Respekt! Das erin­nert mich an Georg Orwell, der sag­te „Je wei­ter sich eine Gesell­schaft von der Wahr­heit ent­fernt, desto mehr wird sie jene has­sen, die sie aus­spre­chen“. Glück­li­cher­wei­se gibt es ver­ant­wor­tungs­vol­le Poli­ti­ker, die sol­che Sub­jek­te erken­nen und den Bür­gern raten „Hal­tet Euch fern von denen die anders den­ken … links … rechts … quer“. Ich hof­fe, dass die Men­schen auf­hö­ren in den Fern­se­her zu star­ren, wenn sie mer­ken dass es kein Sen­der­aus­fall ist , son­dern ein Strom­aus­fall und sie dann dar­über nach­den­ken, wie­so so etwas ganz und gar uner­war­tet pas­sie­ren konnte.