Fraun­ho­fer-Sum­mer­camp 2021 in Wai­schen­feld setzt auf Impul­se zwi­schen Disziplinen

Symbolbild Bildung

„Design & For­schung vs. Pandemien“

Unter dem The­ma »Design & For­schung vs. Pan­de­mien« hat vom 5. bis 11. Sep­tem­ber 2021 das dies­jäh­ri­ge Sum­mer­camp von Fraun­ho­fer statt­ge­fun­den. Ort der krea­ti­ven Ver­an­stal­tung mit Wett­be­werbs­cha­rak­ter war der For­schungs­cam­pus in Wai­schen­feld. Er bot zwölf Stu­die­ren­den und sechs For­schen­den neben einer exzel­len­ten For­schungs­in­fra­struk­tur eine inspi­rie­ren­de Atmo­sphä­re in frän­ki­scher Bil­der­buch­land­schaft. Den ersten Platz erreich­te ein Team für die Gestal­tung eines Klei­dungs­stücks mit ein­ge­bau­ter Sensorik.

Seit 2018 setzt sich das Fraun­ho­fer-Netz­werk »Wis­sen­schaft, Kunst und Design« dafür ein, unter­schied­li­che Dis­zi­pli­nen in einen schöp­fe­ri­schen Dia­log zu brin­gen. Fach­spe­zi­fi­sche Denk­wei­sen auf­zu­bre­chen, neue Sicht­wei­sen zu eröff­nen und unter­schied­li­che Kom­pe­ten­zen und Exper­ti­sen zusam­men­zu­füh­ren, ist Ziel des Sum­mer­camps. In die­sem Jahr hat­ten Stu­die­ren­de aus dem Bereich Design, die an Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten in Deutsch­land und Öster­reich stu­die­ren, die Mög­lich­keit, Teil des Sum­mer­camps zu sein. Zusam­men mit For­schen­den aus der ange­wand­ten Wis­sen­schaft arbei­te­ten sie an unter­schied­li­chen The­men­stel­lun­gen und ent­wickel­ten inno­va­ti­ve Ideen bis hin zu Pro­to­ty­pen und Use-Cases.

Mit inter­dis­zi­pli­nä­rer Exper­ti­se gegen Pandemien

Beim Fraunhofer-Summercamp 2021 arbeiteten Studierende und Forschende zusammen an Themen zur Früherkennung und Überwindung von Pandemien.  © Fraunhofer IIS/Christina Müller

Beim Fraun­ho­fer-Sum­mer­camp 2021 arbei­te­ten Stu­die­ren­de und For­schen­de zusam­men an The­men zur Früh­erken­nung und Über­win­dung von Pan­de­mien. © Fraun­ho­fer IIS/​Christina Müller

Im Sum­mer­camp wur­de das The­ma Pan­de­mie in den Fokus gerückt. Aus einer Viel­zahl von gesund­heits­spe­zi­fi­schen For­schungs­pro­jek­ten, zu denen an Fraun­ho­fer-Insti­tu­ten geforscht wird, wur­den drei The­men­schwer­punk­te zur Bear­bei­tung ausgewählt:

Das Team in der Grup­pe »Früh­erken­nung & Test« beschäf­tig­te sich u.a. mit Dia­gno­se- und Früh­warn-Tech­no­lo­gien unter dem Aspekt all­tags­taug­li­cher Pro­dukt­lö­sun­gen. Teil­neh­men­de waren Max Emrich, Hoch­schu­le Mün­chen, Eileen Fuhr­mann, Hoch­schu­le Coburg sowie Lucas Rupp und Fran­zis­ka Hage­nau­er von der Uni­ver­si­tät Linz. Die Stu­die­ren­den der Fach­rich­tun­gen Indu­strie- und Pro­dukt­de­sign bear­bei­te­ten zusam­men mit zwei For­schern des Fraun­ho­fer ITWM die Auf­ga­ben­stel­lung im Span­nungs­feld der kol­lek­ti­ven Sicher­heit und der indi­vi­du­el­len Per­sön­lich­keits­rech­te. Sie ent­wickel­ten den Helm »Brain Care« zur Früh­erken­nung von Krank­hei­ten wie Coro­na und Alzheimer.

In der Grup­pe »Moni­to­ring & The­ra­pie« wur­de auf die Zusam­men­ar­beit der vier Stu­die­ren­den Lin­da Kett­ler, HBK Wei­ßen­see, Chri­sti­na Weber, Hoch­schu­le Stutt­gart, Anselm Wohl­fahrt, Kunst­hoch­schu­le Hal­le Burg Gie­bi­chen­stein und Eva Neu, Hoch­schu­le Coburg sowie zwei Fraun­ho­fer-Mit­ar­bei­ten­den der Insti­tu­te ENAS und IKTS gesetzt. Ihre Fra­ge­stel­lung bezog sich auf die Ver­bes­se­rung der Pati­en­ten­ver­sor­gung mit­tels inno­va­ti­ver Sen­so­rik, die intel­li­gen­tes Design und Tech­nik ver­eint. Hier ent­stand ein Wickel-Shirt, das Vital­funk­tio­nen misst und Men­schen indi­vi­du­ell und nach­hal­tig begleitet.

Im drit­ten Team »The New Nor­mal« inter­agier­ten zwei For­schen­de der Fraun­ho­fer-Insti­tu­te HHI und IESE mit den vier Stu­die­ren­den Lucia-Maria Timis, TH Ingol­stadt, The­re­sa Gün­ther und Mir­jam Schwab, Kunst­hoch­schu­le Kiel bzw. Hal­le Burg Gie­bi­chen­stein sowie Finn Hüb­be, HBK Braun­schweig. Vir­tu­el­le For­ma­te ana­log ange­mes­sen zu reprä­sen­tie­ren, aber auch deren sozia­le Ver­träg­lich­keit zu gewähr­lei­sten, war das her­aus­for­dern­de The­ma die­ser Grup­pe. Team drei ent­wickel­te eine Tage­buch-App, die in schwie­ri­gen Zei­ten hilft, die men­ta­le Gesund­heit zu stärken.

Shirt mit ein­ge­bau­ter Sen­so­rik gewinnt den ersten Preis

Das Team »Monitoring & Therapie« konnte sich mit ihrem »CoMo-Shirt« zum Wickeln den ersten Preis sichern. © Fraunhofer IVI/Elke Sähn

Das Team »Moni­to­ring & The­ra­pie« konn­te sich mit ihrem »CoMo-Shirt« zum Wickeln den ersten Preis sichern. © Fraun­ho­fer IVI/​Elke Sähn

Nach einer Woche inten­si­ver Pla­nung und kon­kre­ter Umset­zung wur­den die Ergeb­nis­se der drei Teams einer Jury aus Exper­tin­nen und Exper­ten prä­sen­tiert. Über­zeugt hat Team zwei mit dem »CoMo-Shirt«. Sie ent­war­fen und schnei­der­ten ein Wickel-Shirt, das Sen­so­ren zur Mes­sung des EKGs, der Lun­gen­funk­ti­on und der Tem­pe­ra­tur ent­hält sowie eine Kame­ra zur Beob­ach­tung der Haut­ober­flä­che. Den Strom für all die­se Funk­tio­nen erzeu­gen u.a. Ener­gy-Har­ve­st­ing-Tech­no­lo­gien. Das ange­nehm zu tra­gen­de und anspre­chend gestal­te­te Shirt soll Vital­da­ten vor allem in der Anfangs­pha­se einer Ansteckung erfas­sen und hel­fen, Krank­hei­ten noch vor ihrem Aus­bruch zu erkennen.

Der mit 5.000 Euro dotier­te 1. Preis sowie zwei wei­te­re Team-Prä­mi­en wur­den von der Jury in einer Abend­ver­an­stal­tung am 10. Sep­tem­ber 2021 zusam­men mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Mit­glieds­in­sti­tu­te des Fraun­ho­fer-Netz­werks »Wis­sen­schaft, Kunst und Design« in Wai­schen­feld verliehen.