Kirch­eh­ren­ba­cher Feu­er­wehr hat trotz Ein­schrän­kun­gen 2020 viel geleistet

Symbolbild Polizei

Ein­satz­kräf­te lei­ste­ten 4.210 Stun­den – Bernd Geb­hard wei­ter­hin stell­ver­tre­ten­der Kommandant

Für 25 Jahre Feuerwehrdienst ist Marko Dötzer von Landrat Herrmann Ulm und Kreisbrandrat Oliver Flake das staatliche Ehrenzeichen verliehen worden. / Foto: Foto: Feuerwehr Kirchehrenbach/Rene Grimm)

Für 25 Jah­re Feu­er­wehr­dienst ist Mar­ko Döt­zer von Land­rat Herr­mann Ulm und Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke das staat­li­che Ehren­zei­chen ver­lie­hen wor­den. / Foto: Foto: Feu­er­wehr Kirchehrenbach/​Rene Grimm)

So unge­wöhn­lich das Coro­na-Jahr 2020 war: Die Kirch­eh­ren­ba­cher Brand­be­kämp­fer haben trotz aller Ein­schrän­kun­gen und Zwangs­pau­sen viel gelei­stet für die Sicher­heit in der Gemein­de. Auf­grund der tur­nus­mä­ßig anste­hen­den Wahl des stell­ver­tre­ten­den Kom­man­dan­ten, wur­de jetzt die sonst zu Jah­res­be­ginn statt­fin­den­de Dienst­ver­samm­lung nach­ge­holt. Mit einer Gedenk­mi­nu­te wur­de zu Beginn den ver­stor­be­nen Feu­er­wehr­leu­ten bei der Flut­ka­ta­stro­phe in West­deutsch­land gedacht.

Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt begrüß­te 38 „ihrer“ Feu­er­wehr­leu­te und dank­te für das Jahr­ein jahr­aus zur Ver­fü­gung ste­hen für die Bevöl­ke­rung, auch unter den zusätz­li­chen Bela­stun­gen des letz­ten Jah­res. „Beson­de­rer Dank gilt auch euren Part­ne­rin­nen und Part­nern, die euch in die­sem Ehren­amt unter­stüt­zen und den Rücken frei­hal­ten“, sag­te die Gemein­de­che­fin. Den Kom­man­dan­ten dank­te sie wie­der für den offe­nen und regel­mä­ßi­gen Aus­tausch über alle Gescheh­nis­se in der kom­mu­na­len Ein­rich­tung. Die Zahl der ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräf­te ist etwas gestie­gen. Zum Jah­res­wech­sel lei­ste­ten 51 Frau­en und Män­ner Feuerwehrdienst.

Mit Jugend- und Kin­der­feu­er­wehr beläuft sich die Anzahl auf ins­ge­samt 73 Men­schen zwi­schen 6 und 63 Jah­ren. In sei­nem Rück­blick berich­te­te Kom­man­dant Seba­sti­an Mül­ler aus­führ­lich neben der Per­so­nal­si­tua­ti­on auch über gro­ße und klei­ne Höhe­punk­te. Ein­schnei­dend waren die Beschrän­kun­gen durch die Pan­de­mie, sie stell­ten die Feu­er­wehr vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen – früh­zei­tig fan­den aber vir­tu­el­le Bespre­chun­gen und Fort­bil­dun­gen statt, um in Kon­takt und etwas am Ball zu blei­ben. „Dan­ke euch für die gro­ße Dis­zi­plin seit ein­ein­halb Jah­ren!“, so der Feuerwehrchef.

Trotz aller Wid­rig­kei­ten zähl­te der Feu­er­wehr­chef 48 Trai­nings­ter­mi­ne auf (851 Stun­den), dar­un­ter die ersten fünf online-Übun­gen für die Mann­schaft. Bis zum „geht nicht mehr“ Ende Okto­ber sind ab dem Som­mer offen­siv die Trai­nings­ter­mi­ne durch­ge­zo­gen wor­den, um die Ehren­amt­li­chen fit für den Ernst­fall zu hal­ten. Die Wer­be­ak­ti­on #wir­für­kirch­eh­ren­bach im Okto­ber zog viel posi­ti­ves Echo nach sich und sorg­te für drei Neu­zu­gän­ge unter den Erwach­se­nen. Sie und drei Jugend­li­che durch­lau­fen seit Ende letz­ten Jah­res die Feu­er­wehr-Grund­aus­bil­dung – erst­mals im Land­kreis zum Teil digi­tal – und ste­hen aktu­ell kurz vor der Prüfung.

Zählt man Einsatz‑, War­tungs-/In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten, die Nach­wuchs- und die Öffent­lich­keits­ar­beit, die Ver­wal­tung und Orga­ni­sa­ti­on, wei­te­re 25 Bespre­chun­gen und Ter­mi­ne dazu, haben alle Feu­er­wehr­dienst­lei­sten­den ins­ge­samt 4.210 Stun­den für Kirch­eh­ren­bach gelei­stet. „Wenn man bedenkt, was alles aus­fal­len muss­te, eine trotz allem wie­der fan­ta­sti­sche Lei­stung aller“ sag­te Kom­man­dant Mül­ler stolz. Er bedau­er­te aber aus­drück­lich, dass aus dem Gemein­de­rat kein ein­zi­ger Ver­tre­ter der Ver­an­stal­tung bei­wohn­te. „Immer­hin sit­zen hier die Men­schen, die die gesetz­li­che Pflicht­auf­ga­be der Gemein­de 365 Tage im Jahr erfül­len!“, so der Feuerwehrchef.

Mini­mal mehr Ein­sät­ze als 2019 gab es 2020. Bei einem Ver­kehrs­un­fall wur­de eine Frau befreit, zwei Flä­chen­brän­de samt Bal­len­pres­sen im August waren die größ­ten Ernst­fäl­le. Fünf Mal unter­stütz­ten die Kirch­eh­ren­ba­cher die Kreis­brand­in­spek­ti­on sowie das Land­rats­amt im Rah­men der Pan­de­mie bei der Sor­tie­rung und Ver­tei­lung von Schutz­ma­te­ri­al für alle Landkreiswehren.

Nach­wuchs­grup­pen ausgebremst

Die Feu­er­wehr­Wich­tel, die Grup­pe der Sechs- bis Elf­jäh­ri­gen, ist 2020 ziem­lich aus­ge­bremst wor­den. Trotz allem konn­ten neue Kin­der in der Grup­pe begrüßt wer­den, zum Jah­res­wech­sel gehör­ten der Grup­pe elf Jun­gen und Mäd­chen an. Maria Mül­ler, bis Mai 2021 Lei­te­rin der Jüng­sten in der Feu­er­wehr, berich­te­te von 2020: Gemein­sam mit der Jugend­feu­er­wehr ging es zum Bow­ling spie­len, die Atem­schutz­strecke in Eber­mann­stadt wur­de besucht und eine klei­ne Faschings­par­ty ver­an­stal­tet, bevor erst ein­mal lan­ge Zeit Zwangs­pau­se war. Im Som­mer pack­ten die Betreu­er ein „Beschäf­ti­gungs­pa­ket“ mit Spie­len. Zum Jah­res­en­de besuch­te der „mobi­le Feu­er­wehr-Niko­laus“ neben den Kin­dern der Feu­er­wehr­leu­te auch die Feu­er­wehr­Wich­tel und brach­te ein klei­nes Geschenk.

Ihrer Nach­fol­ge­rin Maria Brüt­ting, seit Juni 2021 im Amt, über­reich­te Maria Mül­ler ein klei­nes Dan­ke­schön und einen „süßen Gedulds­fa­den“ für die anste­hen­de Arbeit.

Ähn­lich fie­len die Wor­te von Jugend­wart Mat­thi­as Weiß aus: Elf Jun­gen und Mäd­chen gehör­ten zum Jah­res­wech­sel zur Jugend­feu­er­wehr. Im Jah­res­pro­gramm gab es immer wie­der Lücken, aber wenn es mög­lich war, tra­fen sich die Nach­wuchs­feu­er­wehr­leu­te. Das Christ­baum sam­meln und die Betei­li­gung am Rosen­mon­tags­ball des Ver­eins fan­den noch statt. Wenn­gleich es auch kei­ne Wett­kämp­fe oder Prü­fun­gen gab, kamen ins­ge­samt knapp 270 Stun­den zusam­men. 20 Übun­gen gab es. Auch online sind ver­schie­de­ne The­men abge­han­delt worden.

Ver­ei­di­gung, Beför­de­run­gen und Ehrungen

Bei der offi­zi­el­len Ver­ei­di­gung in den Feu­er­wehr­dienst durf­te Sven­ja Bächer nach vor­ne tre­ten. Sie wech­sel­te mit der Voll­jäh­rig­keit im letz­ten Jahr aus der Jugend­feu­er­wehr. Zu Ober­feu­er­wehr­män­nern wur­den Mar­cel Kügel, Jonas Bächer und Moritz Kraus beför­dert. Für die Voll­endung von zehn Dienst­jah­ren erhielt Phil­ipp Döt­zer und für 20 Jah­re Enga­ge­ment Kom­man­dant Seba­sti­an Mül­ler das jewei­li­ge Dienst­al­ters­ab­zei­chen und ein klei­nes Geschenk. Da der Neu­jahrs­emp­fang der Gemein­de nicht statt­fin­den konn­te, durf­te Land­rat Herr­mann Ulm die Ver­lei­hung des staat­li­chen Ehren­zei­chens für 25 Dienst­jah­re in der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr an Mar­ko Döt­zer gemein­sam mit der Kreis­brand­in­spek­ti­on nach­ho­len. Der Kreis-Chef zeig­te sich beein­druckt von den vie­len Akti­vi­tä­ten der Kirch­eh­ren­ba­cher, dank­te für die Unter­stüt­zung wäh­rend der Pan­de­mie und wünsch­te für die Zukunft wei­ter­hin viel Erfolg.

Stell­ver­tre­ter bleibt wei­ter im Amt

Bei der anschlie­ßen­den Wahl des stell­ver­tre­ten­den Kom­man­dan­ten wur­de Amts­in­ha­ber Bernd Geb­hard vor­ge­schla­gen und von der Mehr­heit der Ehren­amt­li­chen wie­der­ge­wählt. Er beginnt damit sei­ne fünf­te Amts­zeit. Seit 24 Jah­ren beklei­det er die Funk­ti­on. Bür­ger­mei­ste­rin Geb­hardt freu­te sich über das erneu­te Votum und die wei­te­re Zusammenarbeit.

Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke lob­te das Enga­ge­ment bei den zusätz­li­chen „Coro­na-Ein­sät­zen“ für den Land­kreis und dank­te für die schnel­le Orga­ni­sa­ti­on. Auch die Zusam­men­ar­beit mit der Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung des Land­krei­ses lau­fe nach wie vor her­vor­ra­gend. Für den Kirch­eh­ren­ba­cher Ret­tungs­wa­gen wohn­te wie­der Jür­gen Schütz, Geschäfts­füh­rer des ASB-Ver­bands Frän­ki­sche Schweiz, der Ver­samm­lung bei. Nach der Zwangs­pau­se der gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten hofft auch er auf eine Fort­set­zung im näch­sten Jahr.