Bam­ber­ger Joseph-Stif­tung setzt Droh­ne zur Gebäu­de­si­che­rung und Bestands­er­hal­tung ein

Seit Mit­te des Jah­res setzt die Joseph-Stif­tung bei der Gebäu­de­si­che­rung und zur Bestands­er­hal­tung auf eine Droh­ne. Rudolf Klie­ve, bei der Joseph-Stif­tung ver­ant­wort­lich für Ver­kehrs- und Gebäu­de­si­che­rung, hat die dafür not­wen­di­gen Prü­fun­gen abge­legt und ist zum Flie­gen ver­schie­de­ner Droh­nen­klas­sen berech­tigt. Der erste Flug fand Mit­te Juli in einer Wohn­an­la­ge am Zwin­ger in Bam­berg statt.

Bevor die Droh­ne star­ten kann, muss Rudolf Klie­ve noch ein letz­tes Mal die ver­schie­de­nen Doku­men­te auf sei­nem Tablet durch­ge­hen. Sind alle Geneh­mi­gun­gen vor­han­den? Wur­den die Anwoh­ner infor­miert? Ist nie­mand in der Nähe? Wie ist die Wet­ter­la­ge? Die­se und zahl­rei­che wei­te­re Fra­gen gilt es vor dem Start einer Droh­ne zur Begut­ach­tung von Gebäu­den zu beant­wor­ten. Nach­dem in einer Wohn­an­la­ge der Joseph-Stif­tung am Zwin­ger im Bam­ber­ger Hain­ge­biet meh­re­re Anwoh­ner von sich lösen­den und her­ab­fal­len­den Dach­zie­geln berich­te­ten und sich Dach­zie­gel im Innen­hof der Anla­ge fan­den, hat Klie­ve einen Droh­nen­flug vor­be­rei­tet und ist nun vor Ort.

Droh­nen­ein­satz zur Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung und Bestandserhaltung

„Jedes Bau­teil unter­liegt eines natür­li­chen Alte­rungs­pro­zes­ses. Bei­spiels­wei­se kön­nen Beschä­di­gun­gen an Dach­zie­geln dazu füh­ren, dass Regen­was­ser in die Dach­bö­den oder Geschos­se ein­dringt“, erklärt Rudolf Klie­ve wäh­rend er zwei gel­be Warn­schil­der mit dem Auf­druck „Vor­sicht Droh­nen­flug“ auf­stellt. „Haben sich Dach­zie­gel gelockert, besteht die Gefahr des Her­ab­fal­lens. Damit wir als Ver­mie­ter die­se Beschä­di­gun­gen und Gefah­ren für unse­re Mie­te­rin­nen und Mie­ter mini­mie­ren, setzt die Joseph-Stif­tung zusätz­lich zu den regel­mä­ßi­gen Prü­fun­gen eine Droh­ne ein“, fährt Klie­ve fort und macht sein Flug­ge­rät vor der Wohn­an­la­ge startklar.

Schrit­te im Vor­feld des Drohneneinsatzes

Bevor er im Juli sei­nen ersten Flug absol­vie­ren konn­te, hat die Fach­kraft für Ver­kehrs- und Gebäu­de­si­che­rung einen zwei­fach geprüf­ten Droh­nen­füh­rer­schein abge­legt. Erst durch den Füh­rer­schein ist er berech­tigt, die Droh­ne zur Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung an Gebäu­den ein­zu­set­zen. „Vor dem heu­ti­gen Ein­satz der Droh­ne muss­ten alle behörd­li­chen Geneh­mi­gun­gen ein­ge­holt wer­den, die von Kom­mu­ne zu Kom­mu­ne unter­schied­lich sind. Alle Mie­ter und Mie­te­rin­nen der Wohn­an­la­ge und das Stra­ßen­auf­sichts­amt muss­ten im Vor­feld per Aus­hang infor­miert wer­den“, beschreibt Rudolf Klie­ve die Vor­be­rei­tung eines Droh­nen­ein­sat­zes. Zudem sei­en vor­ab daten­schutz­recht­li­che Bestim­mun­gen mit dem Daten­schutz­be­auf­trag­ten der Joseph-Stif­tung abge­klärt wur­den, erläu­tert Klie­ve weiter.

Droh­ne lohnt sich

Trotz die­ser auf­wen­di­gen Vor­be­rei­tung lohnt sich der Droh­nen­ein­satz im Ver­gleich zu kon­ven­tio­nel­len Metho­den der Gebäu­de­be­gut­ach­tung. Mit einer Droh­ne kön­ne schnell ein gan­zes Quar­tier über­flo­gen wer­den oder auch unzu­gäng­li­che Orte begut­ach­tet wer­den. „Die Droh­ne ist eine sinn­vol­le und effek­ti­ve Ergän­zung zu eta­blier­ten Metho­den der Gebäu­de­si­che­rung und bie­tet mehr Fle­xi­bi­li­tät in Sachen Zeit und Ein­satz­mög­lich­keit“, fasst Klie­ve zusammen.

Inzwi­schen ist sei­ne Droh­ne start­be­reit. Er geht die Check­li­ste durch, schaut sich auf sei­nem Tablet die aktu­el­len Wet­ter­da­ten an und tritt eini­ge Schritt von der am Boden lie­gen­den Droh­ne zurück. „Kein Wind oder Regen gemel­det, anson­sten könn­te die Droh­ne abstür­zen“, sagt Klie­ve. Er pro­gram­miert die genaue Flug­zeit, Flug­hö­he und den Flug­ra­di­us auf dem zuge­hö­ri­gen Tablet. Durch eine ein­fa­che Hand­be­we­gung an der Fern­be­die­nung star­tet er die Droh­ne. Mit einem beein­drucken­den Sur­ren steigt sie ker­zen­ge­ra­de nach oben und bleibt etwas 30 Meter über dem Boden bewe­gungs­los in der Luft ste­hen. Danach steu­ert Klie­ve das Flug­ge­rät sicher über das Dach und macht mit der hoch­auf­lö­sen­den Kame­ra Video­auf­nah­men. Nach cir­ca drei Minu­ten Flug­zeit lan­det die Flug­ma­schi­ne mit ihren vier Pro­pel­lern wie­der sicher am Boden. „Zu kei­ner Zeit haben sich Mie­te­rin­nen oder Mie­ter im Innen­hof der Anla­ge oder an ihren Woh­nungs­fen­stern auf­ge­hal­ten“, stellt Rudolf Klie­ve nach einer ersten Sich­tung der Auf­nah­men fest. Ins­ge­samt hat der Ein­satz vor Ort nur rund 15 Minu­ten gedauert.

Zukünf­ti­ge Ein­sät­ze der Drohne

In den kom­men­den Wochen und Mona­ten wird die Droh­ne in ver­schie­de­nen Städ­ten, in denen die Joseph-Stif­tung Woh­nungs­be­stän­de hat, ein­ge­setzt. Dazu zäh­len Bam­berg, Nürn­berg, Erlan­gen oder Ans­bach. „Aber immer mit allen Geneh­mi­gun­gen und mit Vor­ankün­di­gung bei den Bewoh­nern“, ver­si­chert Klie­ve und packt sei­ne Droh­ne wie­der in den Koffer.