AOK Bam­berg: Kli­ma und Gesund­heit – Hit­ze macht beson­ders Älte­ren zu schaffen

logo aok bamberg

Der Kli­ma­wan­del hat auch Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit: Jeder vier­te AOK-Ver­si­cher­te über 65 Jah­re ist über­durch­schnitt­lich gefähr­det, an hei­ßen Tagen gesund­heit­li­che Pro­ble­me zu bekom­men und des­halb ins Kran­ken­haus zu müs­sen. Das zeigt der aktu­el­le Ver­sor­gungs-Report „Kli­ma und Gesund­heit“. „Älte­re Men­schen haben es bei Hit­ze auch des­halb schwe­rer, weil die Regu­lie­rung ihrer Kör­per­tem­pe­ra­tur zuneh­mend lang­sa­mer wird“, sagt Doris Spod­dig, Ernäh­rungs­fach­kraft bei der AOK in Bam­berg. Da die Wär­me über das Blut aus dem Kör­per trans­por­tiert wer­den muss, ist zudem die Wär­me­regu­la­ti­on umso schwie­ri­ger und anstren­gen­der, je höher die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur ist.

Flüs­sig­keits­ver­lust durch Trin­ken ausgleichen

„Durch ver­mehr­tes Schwit­zen und zu wenig Trin­ken besteht die Gefahr, dass der Kör­per regel­recht aus­trock­nen kann“, sagt Doris Spod­dig. Dies betrifft neben älte­ren Men­schen übri­gens auch Säug­lin­ge und Klein­kin­der. Gleich­zei­tig lässt mit zuneh­men­dem Alter das Durst­ge­fühl nach. Beson­ders gefähr­det sind Men­schen mit Demenz und Alz­hei­mer, die das Trin­ken häu­fig schlicht ver­ges­sen. Bei Hit­ze ver­liert der Kör­per mehr Flüs­sig­keit als sonst und schei­det mehr Mine­ral­stof­fe aus. Dage­gen hilft nur aus­rei­chend zu trin­ken: Lei­tungs- oder Mine­ral­was­ser, Früch­te- oder Kräu­ter­tees löschen den Durst am besten. Frucht­saft­schor­len – aus höch­stens einem Drit­tel Saft und min­de­stens zwei Drit­teln Was­ser – lie­fern neben Flüs­sig­keit auch Mine­ral­stof­fe. Wer sehr stark schwitzt, ist mit einem natri­um­rei­chen Mine­ral­was­ser gut bedient. Geträn­ke soll­ten mög­lichst über den gan­zen Tag ver­teilt wer­den. „Falls nötig, soll­te man Erin­ne­rungs­hil­fen nut­zen“, rät Spod­dig. Das kön­nen eine Fla­sche oder Kan­ne mit dem Getränk sein, die ab mor­gens gut sicht­bar bereit steht, oder Erin­ne­rungs­hil­fen: sei­en es die Ange­hö­ri­gen, die regel­mä­ßig zum Trin­ken ani­mie­ren oder auch (Kurzzeit-)Wecker. Übri­gens: Eis­ge­kühl­te Geträn­ke löschen den Durst nicht bes­ser als tem­pe­rier­te – ganz im Gegen­teil: Sie füh­ren zu ver­mehr­tem Schwit­zen und kön­nen sogar Magen­be­schwer­den ver­ur­sa­chen. Doris Spod­dig rät außer­dem drin­gend von alko­ho­li­schen Geträn­ken ab – sie erwei­tern die Gefä­ße und ent­zie­hen dem Kör­per sogar Flüs­sig­keit. Zu den erfor­der­li­chen 1,5 bis zwei Liter Flüs­sig­keits­auf­nah­me tra­gen auch (Zwi­schen-) Mahl­zei­ten mit viel Gemü­se, Salat und Obst bei. Leich­te Gerich­te aus die­sen Zuta­ten sind bei Hit­ze bes­ser ver­träg­lich und bela­sten den Kör­per weni­ger als def­ti­ge Kost.

Hit­ze mei­den und für Abküh­lung sorgen

Bei einer Hit­ze­wel­le gilt es, Anstren­gung zu mei­den bzw. nicht ver­meid­ba­re Tätig­kei­ten auf die küh­le­ren Tages­zei­ten zu legen. Anson­sten soll­ten gera­de Älte­re ihre Woh­nung gegen Hit­ze abschir­men. Lüf­ten ist nur sinn­voll, solan­ge es drau­ßen küh­ler ist als drin­nen, etwa am frü­hen Mor­gen. Direk­te Son­nen­ein­strah­lung gilt es zu ver­mei­den, indem man die Fen­ster tags­über abdun­kelt. Zusätz­lich ist es sehr hilf­reich, für Abküh­lung zu sor­gen. „Las­sen Sie kal­tes Was­ser über die Hand­ge­len­ke lau­fen oder neh­men Sie – wenn mög­lich – ein kal­tes Unter­arm- oder Fuß­bad, am besten im Wech­sel“, rät Doris Spod­dig. Das erfrischt und kur­belt den Kreis­lauf an, eben­so wie hin und wie­der eine Dusche mit nicht ganz kal­tem Was­ser. Nütz­lich sind auch küh­le Kom­pres­sen auf Stirn und Nacken.