Wai­schen­feld: Der Baye­ri­sche Natur­schutz­fonds för­dert Ankauf eines Gebäu­des für gefähr­de­te Fledermausart

Wich­ti­ges Quar­tier der Klei­nen Huf­ei­sen­na­se in Wai­schen­feld kann nun gesi­chert werden

Ulri­ke Lorenz, Vor­stän­din des Baye­ri­schen Natur­schutz­fonds, hat am 05. August 2021 dem LBV-Vor­sit­zen­den, Dr. Nor­bert Schäf­fer, in Wai­schen­feld einen För­der­scheck für den Ankauf eines Gebäu­des sowie erste Siche­rungs­maß­nah­men für gefähr­de­te Fle­der­maus­ar­ten über­reicht. Eben­falls ver­tre­ten waren die Erben­ge­mein­schaft des soge­nann­ten „Ban­zer­hau­ses“, Bür­ger­mei­ster Tho­mas Thiem und Mit­glie­der des Stadt­ra­tes sowie der 1. Vor­sit­zen­de des Natur­parks Frän­ki­sche Schweiz-Fran­ken­ju­ra, Dr. Her­mann Ulm. „Dank die­ser För­de­rung ist der Start­schuss für Maß­nah­men zur Siche­rung und Opti­mie­rung eines der drei bekann­ten Wochen­stu­ben­quar­tie­re der Klei­nen Huf­ei­sen­na­se in Nord­bay­ern gesetzt“, sagt der LBV-Vorsitzende.

Die Klei­ne Huf­ei­sen­na­se ist in Nord­bay­ern eine vom Aus­ster­ben bedroh­te Fle­der­maus­art, die auf stö­rungs­ar­me Gebäu­de mit frei­en Ein­flug­öff­nun­gen und dunk­le, war­me Dach­bö­den als Som­mer­quar­tier ange­wie­sen ist. Trotz ver­schie­de­ner Schutz­maß­nah­men in Bay­ern hat sich die Situa­ti­on der Art in Nord­bay­ern nicht ver­bes­sert. Durch den Ankauf des Ban­zer­hau­ses in Wai­schen­feld kann eines der drei der­zeit bekann­ten nord­baye­ri­schen Wochen­stu­ben­quar­tie­re der Art für den Natur­schutz gesi­chert wer­den. Dies ist ganz im Sin­ne des frü­he­ren Besit­zers und sei­ner Ange­hö­ri­gen, die sich freu­en, dass das Haus nun auch wei­ter­hin für die Fle­der­mäu­se zur Ver­fü­gung steht. „Als Bür­ger­mei­ster von Wai­schen­feld freut es mich ganz beson­ders, dass hier im Ban­zer­haus ein Schutz­raum, sozu­sa­gen ein Haus für Fle­der­mäu­se, ent­steht und der Art Klei­ne Huf­ei­sen­na­se ein dau­er­haf­tes Zuhau­se gibt“, schließt sich Tho­mas Thiem an.

Ulri­ke Lorenz, Vor­stän­din des Baye­ri­schen Natur­schutz­fonds, wür­digt das Enga­ge­ment des LBV und aller an dem Pro­jekt Betei­lig­ten: „Mit dem Ankauf des Ban­zer­hau­ses wird der Grund­stein für ein Fle­der­maus­haus in Wai­schen­feld für die Klei­ne Huf­ei­sen­na­se gelegt. Der Baye­ri­sche Natur­schutz­fonds för­dert sowohl den Ankauf sowie die Durch­füh­rung von Sofort­maß­nah­men zum Schutz die­ser in Bay­ern stark gefähr­de­ten Art mit 85 Prozent.“

Die Sofort­maß­nah­men sind erfor­der­lich, um die Ansprü­che der Fle­der­mäu­se an ihr Quar­tier bes­ser erfül­len zu kön­nen. Dabei geht es ins­be­son­de­re um Abdich­tun­gen von Löchern im Dach, um Zug­luft zu ver­hin­dern, oder um den Ein­bau einer Fle­der­maus-taug­li­chen und wär­me­däm­men­den Tür im Kel­ler, der bei kal­ter Wit­te­rung auch als Hang­platz genutzt wird.

„Um der Klei­nen Huf­ei­sen­na­se eine siche­re Zukunft bei uns zu geben, erar­bei­tet ein Team des LBV in enger Koope­ra­ti­on mit den Natur­schutz­be­hör­den, Gemein­den, Land­krei­sen, dem Natur­park und zahl­rei­chen Expert*innen aktu­ell einen Pro­jekt­an­trag an die EU, um wei­te­re Maß­nah­men in die­sem und wei­te­ren Quar­tie­ren in Nord­bay­ern umset­zen zu kön­nen“, blickt Dr. Nor­bert Schäf­fer voraus.