Lösch­fahr­zeug HLF der Burg­kunst­äd­ter Feu­er­wehr wur­de gesegnet

Pfarrer Heinz Geyer und Pater Josef Gibus segnen das neue HLF 20.
Pfarrer Heinz Geyer und Pater Josef Gibus segnen das neue HLF 20.

Im Rah­men eines öku­me­ni­schen Got­tes­dien­stes seg­ne­ten Pfar­rer Heinz Gey­er und Pater Josef Gibus das neue Hil­fe­lei­stungs­lösch­grup­pen­fahr­zeug HLF 20 der FF Burgkunstadt.

Gemeinsam segneten Pfarrer Heinz Geyer und Pater Josef Gibus das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20.

Gemein­sam seg­ne­ten Pfar­rer Heinz Gey­er und Pater Josef Gibus das neue Hil­fe­lei­stungs­lösch­grup­pen-Fahr­zeug HLF 20.

Auf die­sen Fest­zug vom Feu­er­wehr­haus zur Chri­stus­kir­che hat­ten sich alle schon sehr gefreut, sowohl die Musi­ker des Musik­ver­eins Burg­kunst­adt, als auch die Akti­ven der FF Burg­kunst­adt. Der erste Fest­zug mit Marsch­mu­sik seit Beginn der Pan­de­mie, end­lich wie­der ein Stück­chen Nor­ma­li­tät. Lei­der mach­te der kurz vor Beginn des Got­tes­dien­stes ein­set­zen­de Regen alles zunich­te. Kurz ent­schlos­sen hat­te man den Ort des Gesche­hens in die Fahr­zeug­hal­le der Feu­er­wehr in der Lich­ten­fel­ser Stra­ße ver­legt, so dass die Seg­nung plan­ge­mäß statt­fin­den konnte.

Die bibli­sche Erzäh­lung vom barm­her­zi­gen Sama­ri­ter bil­de­te den Pre­digt­rah­men von Pfar­rer Gey­er. Er mach­te deut­lich, dass es drei Par­al­le­len aus der Erzäh­lung im Lukas­evan­ge­li­um zum selbst­lo­sen Dienst der Feu­er­wehr­leu­te gibt. Genau­so wie der Sama­ri­ter die Not des Ver­letz­ten wahr­ge­nom­men hat, han­deln auch die Feu­er­wehr­ka­me­ra­den und hel­fen, wo sie gebraucht wer­den. Der Sama­ri­ter setz­te sein Kön­nen ein und brach­te den Mann in eine Her­ber­ge. Die Feu­er­wehr­leu­te heut­zu­ta­ge sind geschult, damit sie sach­ge­mäß und qua­li­fi­ziert hel­fen kön­nen. Das Trans­port­mit­tel des Sama­ri­ters war ein Esel, was zeit­ge­mäß war. Die moder­nen Feu­er­wehr­fahr­zeu­gen bie­ten für den Lai­en unge­ahn­te Mög­lich­kei­ten, um in Not­si­tua­tio­nen zu hel­fen. Aber, abseits von den tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten ist auch heu­te noch das Herz das Wich­tig­ste, so wie es auch der Sama­ri­ter für sei­nen Näch­sten gezeigt hat. Mit Herz und Ver­stand hel­fen, sein Kön­nen ein­set­zen in täti­ger Näch­sten­lie­be, das zeich­net die­je­ni­gen aus, die ihr Kön­nen und ihre Frei­zeit für das Leben, Hab und Gut der Ande­ren ein­set­zen, beton­te er.

Gemeinsam mit der Vorsitzenden Susanne Bock von Wülfingen (li.) und Kommandant André Grothues freuten sich die Stadträte (von links) Manfred Hofmann, Ingrid Kohles, Thomas Müller, Dieter Schmiedel und Günther Knorr sowie die Geistlichen Heinz Geyer und P. Josef über die gelungene Segnungsfeier.

Gemein­sam mit der Vor­sit­zen­den Susan­ne Bock von Wül­fin­gen (li.) und Kom­man­dant André Grot­hues freu­ten sich die Stadt­rä­te (von links) Man­fred Hof­mann, Ingrid Koh­les, Tho­mas Mül­ler, Die­ter Schmie­del und Gün­ther Knorr sowie die Geist­li­chen Heinz Gey­er und P. Josef über die gelun­ge­ne Segnungsfeier.

Gemein­sam seg­ne­ten Pfar­rer Heinz Gey­er und Pater Josef Gibus das Feu­er­wehr­fahr­zeug und stell­ten das Fahr­zeug und aller Feu­er­wehr­leu­te unter den Schutz Got­tes. Die Akti­ven der Wehr gestal­te­ten den Got­tes­dienst bei der Lesung und den Für­bit­ten mit. Die musi­ka­li­sche Aus­ge­stal­tung der Fei­er hat­te der Musik­ver­ein Burg­kunst­adt über­nom­men. Als Ein­gangs­lied hat­te man das Lied „Die Feu­er­wehr ist unser Bund“ gewählt, das nach der Melo­die „Wohl­auf, die Luft geht frisch und rein“ gesun­gen wird. „Lobe den Her­ren, der gütig erbarmt sich der Schwa­chen. Der uns gehei­ßen, zu tra­gen des ande­ren Lasten ….. Der immer mit uns, wo Feu­er und Unheil auch wütet“. Auch mit die­sem Lied wird der Ansporn der Feu­er­wehr­leu­te für ihre selbst­ge­wähl­te Auf­ga­be gesang­lich verdeutlicht.

Susan­ne Bock von Wül­fin­gen, bei die­sem Anlass in Dop­pel­funk­ti­on als 2. Bür­ger­mei­ste­rin und Vor­sit­zen­de der Feu­er­wehr Burg­kunst­adt, dank­te den bei­den Geist­li­chen für die vor­ge­nom­me­ne Seg­nung. Wegen der Pan­de­mie muss­te die­se Fei­er lan­ge auf­ge­scho­ben wer­den, obwohl das HLF 20 schon seit Juni 2020 im Ein­satz ist.

Kom­man­dant André Grot­hues erzähl­te, dass schon im Jahr 2016 die ersten Pla­nun­gen für eine Neu­an­schaf­fung began­nen und damit eine Wei­chen­stel­lung für die näch­sten 25 Jah­re voll­zo­gen wur­de. Nach der euro­pa­wei­ten Aus­schrei­bung wur­de die Fir­ma Schling­mann mit der Aus­füh­rung beauf­tragt. Nach einer ersten Pro­jekt­be­spre­chung 2019 wur­de das Fahr­zeug inner­halb der Wehr voll­kom­men neu geplant. So ist der Fahr­zeug­auf­bau mit der best­mög­li­chen Aus­stat­tung kom­plett nach den eige­nen Plä­nen und Wün­schen ent­stan­den. Der wesent­li­che Unter­schied eines HLF zu einem Lösch­grup­pen­fahr­zeug ist die umfang­rei­che Aus­rü­stung für die Tech­ni­sche Hil­fe­lei­stung. In die­sem Zusam­men­hang bedank­te sich der Kom­man­dant beim Stadt­rat für die Bereit­stel­lung der Mit­tel und bei der Stadt­ver­wal­tung, hier beson­ders bei der Käm­me­rin Hei­ke Eber für die Unter­stüt­zung und Beschaf­fung des neu­en HLF.

Als schließ­lich am 26.06.2020 die Über­füh­rung des Fahr­zeugs anstand, wur­den diver­se bereits vor­han­de­ne Gerät­schaf­ten im Mehrz­weg­fahr­zeug ins Werk nach Dis­sen mit­ge­nom­men und ins neue HLF 20 gepackt. Da waren dann noch etli­che Umbau­ar­bei­ten nötig, bis schließ­lich alle Pla­nun­gen der Burg­kunst­adter Wehr umge­setzt waren. Das HLF 20 Varus koste­te 380.000 €, dazu kamen noch Gerät­schaf­ten im Wert von 50.000 €. Die Beschaf­fung wur­de mit 125.000 € vom Frei­staat Bay­ern gefördert.

Kreis­brand­mei­ster Micha­el Kan­nen­gie­ßer brach­te es in sei­nem Gruß­wort auf den Punkt. Seit über 150 Jah­ren haben es sich Frau­en und Män­ner in Burg­kunst­adt zur Auf­ga­be gemacht Men­schen­le­ben zu ret­ten. Was damals mit Lösch­ei­mern und Lösch­ket­ten begann hat sich heut­zu­ta­ge fort­ent­wickelt zu modern­sten Feu­er­wehr­fahr­zeu­gen. Das wich­tig­ste hier­bei sind aber immer noch die Men­schen, die Bestand­teil der Hilfs­ket­te sind. Ihre Bereit­schaft sich immer wie­der auch der Her­aus­for­de­rung stel­len, sich für neue Hilfs­tech­ni­ken aus­bil­den zu las­sen ist immens wich­tig und dafür dank­te er namens der Kreis­füh­rung allen Kame­ra­din­nen und Kameraden.

Text: Ingrid Kohles