Zum 100. Geburts­tag des Trach­ten­ver­eins wur­de ein Acker vol­ler Birn­bäu­me in Effel­trich gepflanzt

Happy Birthday Trachtenverein Effeltrich / Foto: Landratsamt Forchheim
Happy Birthday Trachtenverein Effeltrich / Foto: Landratsamt Forchheim

Der Effel­tri­cher Trach­ten­ver­ein wur­de bereits im Jah­re 1921 gegrün­det. Des­halb wur­de am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im frisch ange­leg­ten Bir­nen­hain zwi­schen Was­ser­turm und der Feld­ka­pel­le gefeiert.

Das Tracht­en­dorf Effel­trich ist weit über die Land­kreis­gren­zen hin­aus bekannt. Die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on und der Geor­gi-Ritt bei­spiels­wei­se zie­hen jähr­lich vie­le Zuschau­er an. Dabei sind Män­ner und Frau­en in far­ben-präch­ti­gen Gewän­dern geklei­det. Sol­che Tra­di­tio­nen wären längst zum Erlie­gen gekom­men, wenn sich die Mit­glie­der des Trach­ten­ver­eins nicht um den Fort­be­stand geküm­mert hät­ten. So wur­de ein Archiv auf­ge­baut, das von Frau Inge Kropf gepflegt wird. Zweck ist dabei die Klei­dungs­stücke von den ver­stor­be­nen Eltern und Groß­el­tern zu bewahren.

Im Jah­re 2007 (lt. Brun­hil­de Mie­he) gab es in Effel­trich noch 12 Frau­en, die der Tracht treu geblie­ben waren, d. h. dass sie ihre Mon­tur noch täg­lich tru­gen. Heu­te wird die Tracht nur noch zum Kirch­gang und zu Festen getra­gen. Sol­che Feste gibt es noch reich­lich, eine Geburts­tags­fei­er, die Kirch­weih, ein Besuch des Anna­fe­stes u.v.m.

Auch die Obst­baum­zucht hat in Effel­trich eine sehr lan­ge Tra­di­ti­on. Sie ermög­lich­te den Bau­ern ein zusätz­li­ches Ein­kom­men und wur­de daher in fast jedem Hof prak­ti­ziert. Es waren ledig­lich ein paar Fel­der mit gutem Boden not­wen­dig. Durch die Ver­ede­lung, pfleg­li­che Auf­zucht und die Belie­fe­rung der Kun­den hat­ten die Effel­tri­cher bald ein gutes wirt­schaft­li­ches Aus­kom­men, das es ihnen ermög­lich­te wert­vol­le Sei­den- und Bro­kat­stof­fe mit­brin­gen zu las­sen. Dar­aus wur­de ihre tra­di­tio­nel­le Klei­dung gefer­tigt. Durch die Hand­sticke­rei­en auf den „Lai­b­la“ und Westen erhiel­ten die Klei­dungs­stücke jeweils einen per­sön­li­chen Akzent. Kei­ne Frau hät­te genau die­sel­be Mon­tur wie ihre Nach­ba­rin getragen.

Was hat die Tracht mit den gepflanz­ten Birn­bäu­men zu tun?

Schmackhafte Birnen / Foto: Landratsamt Forchheim

Schmack­haf­te Bir­nen / Foto: Land­rats­amt Forchheim

In und um Effel­trich ste­hen noch schö­ne alte Birn­bäu­me, die gut 100 Jah­re alt sind, man­che auch älter. Alfred Kotz und Hans Pin­zel vom Trach­ten­ver­ein ken­nen vie­le die­ser alten Birn­bäu­me. Letz­tes Jahr im zei­ti­gen Früh­jahr haben sie Rei­ser für die Ver­ed­lung von Bir­nen­säm­lin­gen geschnit­ten. Das Ziel die­ser Unter­neh­mung ist, dass man die alten Sor­ten und ihre geschmack­li­che Viel­falt erhal­ten will. Der Pomo­lo­ge Wolf­gang Sub­al hat vie­le der Sor­ten bereits bestimmt; hier sind die Namen wie die bun­te Juli­bir­ne, die Blut­bir­ne, die rote Ber­ga­mot­te, die Römi­sche Schmalz­bir­ne und vie­le ande­re zu nen­nen. Die­se Akti­on ermög­licht es den Baum­schu­len die geret­te­ten Sor­ten nach­zu­zie­hen und wie­der zum Ver­kauf anzu­bie­ten; dies ist bei der Fir­ma Schmidt­lein ab Herbst 2022 wie­der der Fall.

Die Pflan­zung der Birn­bäu­me unter­halb der Flur­ka­pel­le in Effel­trich ist ein Vor­gang mit Per­spek­ti­ve. Denn wenn wir uns am Genuss unse­rer Früch­te erfreu­en und die Ver­ar­bei­tung der hei­mi­schen Sor­ten wie­der schät­zen, dann erhält unse­re Hei­mat wie­der ihr typi­sches Pro­fil. Und die Zukunft des tra­di­tio­nel­len exten­si­ven Obst­an­bau­es unse­rer Regi­on hät­te wie­der eine Chance.

Clau­dia Munker

1 Antwort

  1. Erzsébet Molnár sagt:

    Und wenn kei­ne Trach­ten geerbt,oder zu alte Beklei­dung haben,dann kön­nen bei Kun­reu­ther (Ehm.Poxdorfer ) Maßschneiderin,nach histo­ri­sche Unterlagen,nach maß scn­ei­der las​sen​.Am Bild eini­ge von Her­ren wur­de von Schnei­de­rin „Ange­klei­det “