Betrü­ger in Kulm­bach am Tele­fon – Kurier bei Geld­über­ga­be festgenommen

symbolfoto polizei

KULMBACH/GRAFENGEHAIG, LKR. KULM­BACH. Stun­den­lang tele­fo­nier­ten Betrü­ger am Frei­tag mit einer Frau und über­re­de­ten die­se Geld an einen Kurier zu über­ge­ben, weil angeb­lich ihr Enkel in einen Ver­kehrs­un­fall ver­wickelt gewe­sen sei. Poli­zi­sten aus Kulm­bach nah­men den Abho­ler bei der Geld­über­ga­be fest. Ein Ehe­paar aus Gra­fen­ge­haig fiel auf die Masche der Betrü­ger rein und über­reich­te einen hohen Geld­be­trag. Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth hat die Ermitt­lun­gen aufgenommen.

Gegen 11.30 Uhr klin­gel­te das Tele­fon der 60-Jäh­ri­gen in Kulm­bach. Am ande­ren Ende der Lei­tung erklär­ten abwech­selnd ein fal­scher Poli­zist und ein fal­scher Staats­an­walt, dass der Enkel der Frau einen töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe und sie 20.000 Euro an einen Kurier über­ge­ben soll. Gei­stes­ge­gen­wär­tig infor­mier­te die 60-Jäh­ri­ge mit ihrem Bru­der zusam­men die Polizei.

Als gegen 15 Uhr ein 45-jäh­ri­ger Mann an der Haus­tür der 60-Jäh­ri­gen klin­gel­te, nah­men ihn die Beam­ten vor­läu­fig fest.

Die Staats­an­walt­schaft Bay­reuth und die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth haben die Ermitt­lun­gen unter ande­rem zu wei­te­ren Betei­lig­ten aufgenommen.

Jedoch erfolg­reich waren bis­lang Unbe­kann­te bei einem Tele­fon­be­trug am Frei­tag in Gra­fen­ge­haig. Eben­falls unter der Legen­de, dass die Toch­ter des Ehe­paars aus dem Land­kreis Kulm­bach einen töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe, for­der­ten die Täter, die sich als Poli­zei­be­am­te aus Münch­berg aus­ga­ben, einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geldbetrag.

Nach geschick­ter Gesprächs­füh­rung über­gab die Frau gegen 14.30 Uhr an einem Brun­nen am Markt­platz in Graf­ge­haig den gefor­der­ten Betrag an einen Mann. Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth hat auch in die­sem Fall die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men und sucht Zeugen.

  • Der Abho­ler wird wie folgt beschrieben:
  • etwa 40 Jah­re alt
  • 170 Zen­ti­me­ter groß und schlank
  • süd­län­di­sche Erscheinung
  • glat­te, nor­mal lan­ge Haare
  • beklei­det mit einem wei­ßen Hemd, dunk­ler Hose, trug eine Sonnenbrille

Per­so­nen, die am Frei­tag­nach­mit­tag in Graf­ge­haig den beschrie­be­nen Mann und/​oder ver­däch­ti­ge Fahr­zeu­ge beob­ach­ten konn­ten, wer­den gebe­ten, sich bei der Kri­po Bay­reuth unter der Tel.-Nr. 0921/506–0 zu melden.

Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei warnt vor einem wei­te­ren Auf­tre­ten der Betrüger:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch, wenn sich Per­so­nen am Tele­fon als Ver­wand­te oder Bekann­te aus­ge­ben und Geld­for­de­run­gen stellen.
  • Rufen Sie bei Enkel/​Neffe/​Nichte an und ver­ge­wis­sern Sie sich, ob die­se® tat­säch­lich ange­ru­fen hat und Geld benötigt.
  • Geben Sie kei­ne Aus­kunft über Ihre fami­liä­ren oder finan­zi­el­len Verhältnisse.
  • Las­sen Sie sich zeit­lich und emo­tio­nal nicht unter Druck setzen.
  • Stel­len Sie dem Anru­fer gezielt Fra­gen nach sei­nem fami­liä­ren Umfeld, z.B. nach dem Namen der Mut­ter oder dem Wohn­ort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
  • Hal­ten Sie nach einem Anruf mit finan­zi­el­len For­de­run­gen mit ande­ren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Rücksprache.
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder Wert­ge­gen­stän­de an unbe­kann­te Per­so­nen – auch nicht, wenn sie angeb­lich im Auf­trag von Verwandten/​Bekannten handeln.
  • Infor­mie­ren Sie Ver­wand­te, Bekann­te und Kun­den über die Betrugs­form. Hilf­rei­che Hin­wei­se sind im Anhang aufgeführt.
  • Infor­mie­ren Sie sofort die Poli­zei, wenn Ihnen etwas ver­däch­tig vor­kommt – Not­ruf: 110.