Dach­stuhl­brand in Röt­ten­bach – Auf­wen­di­ge Nachlöscharbeiten

Wohnhausbrand in Röttenbach. Foto: KBM Sebastian Weber
Wohnhausbrand in Röttenbach. Foto: KBM Sebastian Weber

Wohn­haus­brand in Röttenbach

Am Sams­tag, den 30. Juli 2021 um 12 Uhr mit­tags kam es im Gewer­be­ge­biet in Röt­ten­bach zum Brand­aus­bruch in einem Wohn­haus. Der gemel­de­te Zim­mer­brand dehn­te sich rasch auf den gesam­ten Dach­stuhl des Ein­fa­mi­li­en­hau­ses aus und zer­stör­te nahe­zu alles.

Die bei­den sich zu die­ser Zeit im Haus befind­li­chen Bewoh­ner unter­nah­men noch eigens Lösch­ver­su­che, muss­ten die Räum­lich­kei­ten jedoch rasch ver­las­sen. Sie alar­mier­ten die Feu­er­wehr über den Not­ruf 112. Als die Kräf­te aus Röt­ten­bach und Hem­ho­fen-Zeckern ein­tra­fen, wur­den auf­grund der aus­ge­dehn­ten Lage sofort wei­te­re Ein­hei­ten der Feu­er­wehr nach­ge­for­dert, unter­and­e­rem eine zwei­te Dreh­lei­ter, die von der Stän­di­gen Wache aus Erlan­gen kam.

Nach und nach tra­fen die nach­alar­mier­ten Stel­len ein. Die Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf brach­te die erste Dreh­lei­ter in Stel­lung, um eine geziel­te Brand­be­kämp­fung am Dach­stuhl ein­zu­lei­ten. Zudem setz­te die Feu­er­wehr die erst­ein­tref­fen­den Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger zur Brand­be­kämp­fung ein. Neben den Lösch­ar­bei­ten wur­den die bei­den Bewoh­ner betreut und zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung dem Ret­tungs­dienst über­ge­ben. Einer der Bei­den kam vor­sorg­lich mit Ver­dacht auf Rauch­gas­ver­gif­tung und zur wei­te­ren Unter­su­chung in ein nahe­lie­gen­des Kran­ken­haus. Zwei Ret­tungs­wa­gen und ein Not­arzt waren an der Ein­satz­stel­le, die durch den Ein­satz­lei­ter des Ret­tungs­dien­stes koor­di­niert und ein­ge­teilt wurden.

Nach­dem das Feu­er unter Kon­trol­le war, sorg­ten Bau­fach­be­ra­ter des Tech­ni­schen Hilfs­werks aus Bai­er­s­dorf für die Unter­su­chung der Sta­tik, um den siche­ren Zugang zum Gebäu­de zu über­prü­fen. Im wei­te­ren Ver­lauf konn­ten die geziel­ten Lösch­ar­bei­ten weit­läu­fi­ger Glut­ne­ster im Ober­ge­schoss durch­ge­führt wer­den. Durch die hohe Brand­last an Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den lag die Prio­ri­tät vor, aus­rei­chen­de Reser­ve an Atem­schutz­ge­rä­te­trä­gern zu bil­den, die mit einer Ein­satz­zeit von 20–30 Minu­ten fort­lau­fend aus­ge­tauscht wer­den muss­ten. Auch das Wech­sel­la­de­fahr­zeug des Land­krei­ses Erlan­gen-Höch­stadt wur­de mit dem Abroll­be­häl­ter Atem­schutz / Strah­len­schutz (AB-AS) hin­zu­ge­zo­gen. Die­ses Fahr­zeug des Kata­stro­phen­schut­zes ist in Her­zo­gen­au­rach sta­tio­niert. Hier sind neben ver­schie­den­ster Mess­tech­nik auch Atem­schutz­ge­rä­te und Mate­ri­al zur Rück­füh­rung kon­ta­mi­nier­ter Aus­rü­stung ver­la­stet. Eini­ge ver­füg­ba­re Ein­satz­kräf­te wur­den dem­entspre­chend mit Press­luft­at­mern und Mas­ken des Land­krei­ses ver­sorgt und konn­ten somit eben­so kurz­fri­stig zum Ein­satz gebracht werden.

Mit der Bil­dung von zwei Ein­satz­ab­schnit­ten der Brand­be­kämp­fung in Abspra­che zwi­schen der Ein­satz­lei­tung und Füh­rungs­kräf­ten der Kreis­brand­in­spek­ti­on – unter ande­rem Kreis­brand­rat Mat­thi­as Roc­ca – wur­den in wie­der­keh­ren­den Lage­be­spre­chun­gen neue Maß­nah­men getrof­fen. Umlie­gen­de Feu­er­weh­ren wur­den fast stünd­lich nach­alar­miert, um aus­rei­chend Ein­satz­kräf­te mit schwe­rem Atem­schutz her­an­zu­schaf­fen. Ein­satz­lei­ter war Kom­man­dant der Feu­er­wehr Röt­ten­bach, Seba­sti­an Beck.

Eine orts­an­säs­si­ge Zim­me­rei lei­ste­te dan­ken­der­wei­se Hil­fe mit einem Kran, an dem eine Schutt­mul­de an das Ober­ge­schoss beför­dert wer­den konn­te. Hier­durch wur­de Brand­schutt ins Freie ver­bracht, um sämt­li­che Glut­ne­ster im Brand­gut gründ­lich ablö­schen zu können.

Nach über sechs Stun­den Ein­satz­dau­er redu­zier­te man die Ein­hei­ten der Feu­er­wehr, samt erschöpf­ter Atem­schutz­trupps, die nach und nach an Ihre Stand­or­te zurück­keh­ren konn­ten. Nach Abspra­che mit allen Füh­rungs­kräf­ten, stellt die ört­li­che Feu­er­wehr aus Röt­ten­bach eine Nacht­wa­che vor Ort, um die wei­ter­hin hohe Brand­last stän­dig zu kon­trol­lie­ren und ein Wie­der­auf­flam­men zu ver­hin­dern. Bis zum Sonn­tag­mor­gen wird die Feu­er­wehr ein­ge­bun­den sein.

Im Ein­satz waren über 120 ehren­amt­li­che Feu­er­wehr­frau­en und ‑män­ner, über 50 Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger wur­den über Stun­den hin­weg ein­ge­setzt. Dazu noch Kräf­te von THW und Ret­tungs­dienst. Die Poli­zei sowie der Kri­mi­nal­dau­er­dienst nah­men die Ermitt­lun­gen der genau­en Brand­ur­sa­che vor Ort auf.

Die Ein­satz­lei­tung wur­de durch die Unter­stüt­zungs­grup­pe Feu­er­wehr-Ein­satz­lei­tung mit einem Mann­schafts­trans­port­wa­gen vor Ort instal­liert. Hier kam ver­schie­de­nes Mate­ri­al zur Lage­dar­stel­lung und Kom­mu­ni­ka­ti­on zum Ein­satz und dien­te als Anlauf­stel­le für Lagebesprechungen.

Ein­ge­setz­te Feuerwehren:
Röt­ten­bach, Hem­ho­fen-Zeckern, Bai­er­s­dorf, Adels­dorf, Höchstadt/​Aisch, Erlan­gen, Dechs­endorf, Unter­mem­bach, Gro­ßen­see­bach, Klein­see­bach, Her­zo­gen­au­rach, sowie Füh­rungs­kräf­te der Kreisbrandinspektion.

Neben Geträn­ken wur­den die Ein­satz­kräf­te von Anwoh­nern, als auch einem nahe­lie­gen­den Super­markt im Nach­gang dan­kend verpflegt.

Bericht: KBM Seba­sti­an Weber