Forch­hei­mer Pro­jekt „Lea­sing­hüh­ner“ erhält Baye­ri­schen Demenzpreis

Inno­va­ti­ve Pro­jek­te für Men­schen mit Demenz in Fran­ken, Ober­bay­ern und der Ober­pfalz ausgezeichnet

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ster Klaus Holet­schek hat her­aus­ra­gen­de Pro­jek­te mit dem Baye­ri­schen Demenz­preis aus­ge­zeich­net. Der Mini­ster beton­te am Mitt­woch anläss­lich der Preis­ver­lei­hung in Nürn­berg: „Mein Ziel ist es, die Lebens­si­tua­ti­on von Men­schen mit Demenz sowie ihrer Ange­hö­ri­gen in Bay­ern wei­ter zu ver­bes­sern. Dafür brau­chen wir krea­ti­ve Initia­ti­ven. Wie das gehen kann, zei­gen uns die Preis­trä­ger des Baye­ri­schen Demenz­prei­ses: Sie tra­gen mit ihren inno­va­ti­ven Pro­jek­ten dazu bei, dass Betrof­fe­ne ein Leben in der Mit­te der Gesell­schaft füh­ren kön­nen und sind Vor­bil­der für ganz Bayern.“

Der Mini­ster füg­te hin­zu: „Ich freue mich, dass das Inter­es­se trotz der Pan­de­mie so groß war und 47 inter­es­san­te Pro­jek­te ein­ge­reicht wur­den! Ich konn­te in die­sem Jahr daher neben den drei Preis­trä­gern noch drei wei­te­re Pro­jek­te mit einer Aner­ken­nung auszeichnen.“

Der erste Preis ging an das Pro­jekt „Lea­sing­hüh­ner“ des Senio­ren­zen­trums Johann Hin­rich Wichern aus Forch­heim in Ober­fran­ken. Mit dem zwei­ten Preis wur­de das Pro­jekt „Inter­kul­tu­rel­le Bera­tung und Unter­stüt­zung für Men­schen mit Demenz und ihre pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen“ des Ver­eins Hel­fen­de Hand Inter­na­tio­nal – HeHa­nI e. V. aus Nürn­berg in Mit­tel­fran­ken aus­ge­zeich­net. Der drit­te Preis wür­digt das Pro­jekt „Sta­ti­ons­über­grei­fen­de Demenz­be­treu­ung im Akut­kran­ken­haus“ des St. Anna Kran­ken­hau­ses in Sulz­bach-Rosen­berg in der Oberpfalz.

Der 1. Preis des Baye­ri­schen Demenz­prei­ses ist mit 3.000 Euro dotiert. Der 2. Preis­trä­ger erhält 2.000 Euro. Für den 3. Preis gibt es 1.000 Euro.

Neben den drei Preis­trä­gern, erhiel­ten fol­gen­de Pro­jek­te zur Aner­ken­nung eine Urkun­de: das Pro­jekt „Klet­tern trotz(t) Demenz“ der Dia­ko­nie­sta­ti­on Ober­as­bach der Dia­ko­nie im Land­kreis Fürth gGmbH, die „Pra­xis­stu­die zum her­aus­for­dern­den Ver­hal­ten von Bewoh­nern mit extre­men Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten im Alten­heim“ des Cari­tas Alten­heims St. Fran­zis­kus Kol­ber­moor (Land­kreis Rosen­heim) und das Pro­jekt „Die Fran­ken­gart­ler und ihr grü­nes Quar­tier am Streit­ber­ger Berg“ des Senio­ren­zen­trums Mar­tin Luther in Wie­sent­tal (Land­kreis Forchheim).

Holet­schek ergänz­te: „Die Zahl der Men­schen mit Demenz ist groß. Bereits heu­te leben in Bay­ern mehr als 240.000 Betrof­fe­ne, im Jahr 2030 wer­den es vor­aus­sicht­lich 300.000 Men­schen mit Demenz sein. Unser Ziel muss es daher sein, die Gesell­schaft zu sen­si­bi­li­sie­ren und für mehr Akzep­tanz zu sor­gen. Wir brau­chen eine Gesell­schaft, in der Men­schen mit Demenz mit­ten­drin sind.“

Den 1. Preis erhielt das Pro­jekt “ Lea­sing­hüh­ner“ des Senio­ren­zen­trums Johann Hin­rich Wichern in Ober­fran­ken. Ziel des Pro­jekts ist es, mit der Betreu­ung der Hüh­ner für Men­schen mit Demenz eine sinn­haf­te Auf­ga­be zu schaf­fen und durch das Lea­sing­an­ge­bot Kon­tak­te zu Men­schen, die nicht in der Ein­rich­tung leben, zu ermög­li­chen. Die Ein­rich­tung betei­ligt zum Bei­spiel auch Kindergartenkinder.

Der 2. Preis ging an Hel­fen­de Hand Inter­na­tio­nal – HeHa­nI e. V. in Mit­tel­fran­ken und das Pro­jekt „Inter­kul­tu­rel­le Bera­tung und Unter­stüt­zung für Men­schen mit Demenz und ihre pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen“. Der Ver­ein bie­tet kul­tur­sen­si­ble Beglei­tung sowie Bera­tung und ver­an­stal­tet Gesund­heits­kur­se sowie nie­der­schwel­li­ge kul­tur­sen­si­ble Ange­bo­te. Mit dem 3. Preis wur­de das Pro­jekt „Sta­ti­ons­über­grei­fen­de Demenz­be­treu­ung im Akut­kran­ken­haus“ des Kom­mu­nal­un­ter­neh­mens Kran­ken­häu­ser des Land­krei­ses Amberg-Sulz­bach, St. Anna Kran­ken­haus, gewür­digt. Das St. Anna Kran­ken­haus bie­tet Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Demenz im eigens geschaf­fe­nen demenz­ge­recht gestal­te­ten „Son­nen­st­überl“ Akti­vie­rung und Betreu­ung durch eine Pfle­ge­fach­kraft und geschul­te Ehren­amt­li­che. Dort wird bei­spiels­wei­se auch gemein­sam das Früh­stück zube­rei­tet und geges­sen. Der Kran­ken­haus­auf­ent­halt ist durch die sta­ti­ons­über­grei­fen­de Demenz­be­treu­ung für die Betrof­fe­nen mit einer gerin­ge­ren Bela­stung ver­bun­den und ermög­licht eine schnel­le­re Genesung.

Der Baye­ri­sche Demenz­preis wird seit 2015 ver­lie­hen. Für den Preis kön­nen sich Ver­bän­de, Ver­ei­ne, Kom­mu­nen, Schu­len, Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­rich­tun­gen des Gesund­heits- und Sozi­al­we­sens, Kör­per­schaf­ten des Öffent­li­chen Rechts sowie Unter­neh­men bewerben.

Die Auf­zeich­nung der Ver­lei­hung sowie wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Baye­ri­schen Demenz­preis fin­den Sie unter www​.demenz​preis​.bay​ern​.de.