Funk­mast­stand­ort in Dietz­hof wird nur um 100 Meter versetzt

Leu­ten­bach. Zu Beginn der jüng­sten Sit­zung des Gemein­de­rats im Pfarr­zen­trum erklär­te Bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Kraft das die Mas­ke am Platz nun abge­nom­men wer­den kann, wer will, kann sie aber auch auf­las­sen. Dies woll­te dann kei­ner der Räte und der zwei Zuhö­rer, die gekom­men waren. Die Zuhö­rer wur­den jedoch auf­ge­for­dert, sich in die aus­lie­gen­de Anwe­sen­heits­li­ste einzutragen.

Rai­mund Dörf­ler bemän­gel­te anschlie­ßend eine For­mu­lie­rung im Pro­to­koll der letz­ten Gemein­de­rats­sit­zung. Dies wird nun im aktu­el­len Pro­to­koll mit auf­ge­nom­men. Anschlie­ßend ging es noch ein­mal um den Tek­tur­an­trag der Deut­schen Funk­turm GmbH zur Errich­tung eines 34 Meter hohen Mobil­funk­ma­sten in schleu­der­be­ton­bau­wei­se im Orts­teil Dietz­hof. Dage­gen hat­te sich die Bür­ger­initia­ti­ve (BI) „Tech­nik und Natur in Ein­klang“ gebil­det die den Mast­stand­ort wei­ter weg von der Wohn­be­bau­ung haben woll­te. Dem ursprüng­lich ange­dach­ten Mast­stand­ort hat­te der Gemein­de­rat am 18. Mai das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men ver­wei­gert. Die Deut­sche Funk­turm GmbH war in der Zwi­schen­zeit bereit, den Mast­stand­ort zir­ka 100 Meter wei­ter von der Ort­schaft weg zu errich­ten. Aller­dings ist auch dies nicht der Wunsch­stand­ort der BI und des Gemein­de­rats. Wie Bür­ger­mei­ster Kraft erklär­te kön­ne der Gemein­de­rat eigent­lich dage­gen nichts mehr machen da es sich um ein pri­vi­le­gier­tes Bau­vor­ha­ben im Außen­be­reich auf einer land­wirt­schaft­lich genutz­ten Flä­che befin­det und mit dem Grund­stücks­ei­gen­tü­mer auch schon ein Pacht­ver­trag abge­schlos­sen wurde.

Wür­de der Rat das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men am nun neu­en Stand­ort erneut ver­wei­gern, wür­de in letz­ter Kon­se­quenz das Land­rats­amt den Rats­be­schluss auf­he­ben. Für den Antrag­stel­ler kommt es schon jetzt teu­rer, da mehr Kabel ver­legt und ein län­ge­rer Zufahrts­weg gebaut wer­den muss, so Kraft. BI-Spre­cher Andre­as Weig, der als Zuhö­rer gekom­men war, bemän­gel­te in einem Schrei­ben an den Bür­ger­mei­ster, dass es vom Antrag­stel­ler kei­ne wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zum jet­zi­gen Mast­stand­ort mehr gab. „Ver­su­che koope­ra­tiv zusam­men­zu­ar­bei­ten sei­en von der Deut­schen Funk­turm GmbH nicht ange­nom­men wor­den“, erklär­te Kraft. Aller­dings müs­se der Antrag­stel­ler der Gemein­de auch kei­ne Aus­kunft ertei­len, so Kraft, der beton­te, dass es Ziel der BI und der Gemein­de war, einen ver­träg­li­che­ren Stand­ort zu errei­chen als den jet­zi­gen. Denn auch der neue Stand­ort, 100 Meter wei­ter weg und neun Meter höher gele­gen, füh­re zu neu­en Betroffenheiten.

Der Wunsch­stand­ort der Gemein­de ober­halb der Gemein­de­ver­bin­dungs­stra­ße war auch wegen Umwelt­schutz­grün­den nicht mög­lich. Eben­so der Stand­ort am Was­ser­haus in Dietz­hof nicht, weil es sich der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer hier inzwi­schen anders über­legt hat. „Unse­re For­de­rung soll­te nun dar­auf hin­wir­ken, die Mast­hö­he zu redu­zie­ren, weil der Stand­ort nun neun Meter höher liegt“, zitier­te Kraft wei­ter aus dem Schrei­ben der BI. „Ich fin­de den Stand­ort all­ge­mein nicht schön und fin­de auch, dass dies kein Kom­pro­miss ist“, war die erste Wort­mel­dung von Drit­tem Bür­ger­mei­ster Bernd Held (WVE) zu der neu­en Aus­gangs­la­ge. „Für die Land­schaft ist es eine deut­li­che Ver­schlech­te­rung und mein Wunsch ist, dass der Mast nicht so hoch wird“, gab ihm Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Roland Schmitt (WVO) recht. Rai­mund Dörf­ler (WVE) sah dies zwar genau­so, beton­te aber: „Wenn die ver­är­gert sind kön­nen sei auf den alten Stand­ort zurück­grei­fen.“ Not­ge­drun­gen müs­se man daher „mit der Faust in der Tasche“ zustim­men, so Dörf­ler. „Denn klar ist auch, dass wir moder­ne Tech­nik im Tal der Ahnungs­lo­sen brau­chen.“ „Fakt ist, dass es eine Ent­schei­dung zwi­schen Pest und Cho­le­ra ist“, sag­te Igor Lam­precht (FWG). Denn wenn man nicht zustim­me, habe die Tele­kom die Kar­ten wie­der in der Hand und könn­te auch wie­der den alten Stand­ort nehmen.

Der Maschi­nen­bau­in­ge­nieur woll­te im Beschluss fest­ge­hal­ten wis­sen das die Kom­mu­ni­ka­ti­on dürf­tig war und es nun nur ein mini­ma­ler Kom­pro­miss sei. Schmitt will außer­dem geprüft wis­sen, ob man die Mast­hö­he um neun Meter redu­zie­ren kann. Schließ­lich stimm­te der Rat schwe­ren Her­zens bei drei Gegen­stim­men dem neu­en Mast­stand­ort zu, mit den Hin­wei­sen das die Kom­mu­ni­ka­ti­on unzu­frie­den­stel­lend war und es sich bei der Zustim­mung um einen Mini­mal­kom­pro­miss han­delt, dem man damit Rech­nung trägt.