Land­kreis Bam­berg: Lösung für Lärm­schutz Giech – Scheß­litz jetzt möglich

MdL Holger Dremel, Roland Kauper (1. Bürgermeister Stadt Scheßlitz), MdB Emmi Zeulner, Frank Ruppenstein (Stadtrat), Michael Zeck, Johann Kalenyak, Thomas Pfeifer (Dienststellenleiter Autobahndirektion Nordbayern /  Foto: Privat

MdL Hol­ger Dre­mel, Roland Kau­per (1. Bür­ger­mei­ster Stadt Scheß­litz), MdB Emmi Zeul­ner, Frank Rup­pen­stein (Stadt­rat), Micha­el Zeck, Johann Kalen­yak, Tho­mas Pfei­fer (Dienst­stel­len­lei­ter Auto­bahn­di­rek­ti­on Nord­bay­ern / Foto: Privat

Seit über 15 Jah­ren set­zen sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger des Orts­teils Wie­sen­giech der Stadt Scheß­litz im Land­kreis Bam­berg für eine Lärm­schutz­maß­nah­me ent­lang der A70 ein. Zwar sind an der Nord­sei­te die Orts­tei­le Straß- und Wie­sen­giech vor dem Auto­bahn­lärm geschützt. Im Westen hin­ge­gen fehlt die­ser not­wen­di­ge Schutz. Nun scheint es eine Lösung für die Lärm­pro­ble­ma­tik in Giech zu geben. „In einem gemein­sa­men Gespräch mit dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär des Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­ums, Stef­fen Bil­ger, sowie dem Abtei­lungs­lei­ter der zustän­di­gen Auto­bahn­di­rek­ti­on Nord­bay­ern, Tho­mas Pfei­fer, habe ich ein­dring­lich auf die pre­kä­re Lage in Wie­sen­giech auf­merk­sam gemacht und um eine schnel­le Lösung vor Ort gebe­ten“, so die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für den Wahl­kreis Kulm­bach-Lich­ten­fels-Bam­berg Land, Emmi Zeulner.

Tho­mas Pfei­fer schlug als Lärm­schutz­mög­lich­keit eine Sei­ten­de­po­nie in Form eines Erd­walls vor. Die Res­sour­cen für den Bau wären vor­han­den: „Durch umfang­rei­che Erd­be­we­gungs­maß­nah­men an der A70 im Bereich Thur­n­au sucht die Auto­bahn­di­rek­ti­on nach Depo­nie­flä­chen für die dau­er­haf­te Lage­rung des Erd­aus­hubs. Der Sei­ten­be­reich ent­lang des Strecken­ab­schnitts zwi­schen Giech und Dro­sen­dorf wür­de sich mit sei­nen 550 Metern gut eig­nen.“ Um die Erd­mas­sen unter­zu­brin­gen, wür­de die­ses Gelän­de zu einem Wall auf­ge­schüt­tet, so dass dadurch als Neben­ef­fekt für Giech ein Lärm­schutz­wall ent­ste­hen wür­de. Die Kosten für die­se Maß­nah­me wür­den kom­plett von der Auto­bahn­di­rek­ti­on über­nom­men. Die Abge­ord­ne­te begrüßt die­ses Vor­ha­ben: „Die Sei­ten­de­po­nie wäre eine effek­ti­ve und effi­zi­en­te Lärm­schutz­maß­nah­me vor Ort.“ Auch der Bür­ger­mei­ster der Stadt Scheß­litz, Roland Kau­per, wäre mit die­ser Lärm­schutz­va­ri­an­te sehr zufrie­den: „Die Stadt Scheß­litz müss­te sich ledig­lich um den Erwerb eines Gelän­de­strei­fens von den Anrai­nern der betrof­fe­nen Äcker bemü­hen, um die Ver­le­gung des heu­ti­gen Flur­we­ges und somit den Zugang zu den angren­zen­den Fel­dern zu ermög­li­chen.“ Der Stadt­rat hat hier­zu auch bereits einen Beschluss zur Auf­nah­me der Ver­hand­lun­gen mit den Eigen­tü­mern der betrof­fe­nen Flur­stücke gefasst.

Die The­ma­tik „Sei­ten­de­po­nie“ scheint jedoch kurz vor dem Ziel zu schei­tern. Der Grund: Es hakt jetzt an einem ein­zi­gen Grund­stück, das nicht zum Ver­kauf steht. „Wir haben vie­le alter­na­ti­ve Grund­stücke ange­bo­ten, doch der Besit­zer des Grund­stücks lässt sich auf kei­nen Vor­schlag ein“, erklärt Bür­ger­mei­ster Kau­per. Auch die ange­bo­te­nen Gesprä­che unter ande­rem mit den Mit­glie­dern der ört­li­chen Lärm­schutz-Arbeits­ge­mein­schaft (Tho­mas Firn­stein, Hans Kalen­yak, Chri­sti­an Freu­den­sprung, Uli Roth, Micha­el Zeck sowie Frank Rup­pen­stein), der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Emmi Zeul­ner sowie dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Hol­ger Dre­mel brach­ten nicht die ersehn­te Zustim­mung. „Lei­der woll­te der Eigen­tü­mer des not­wen­di­gen Grund­stücks für den Bau einer Sei­ten­de­po­nie nicht mit uns spre­chen. Und das, obwohl das The­ma Lärm­schutz seit über einem Jahr­zehnt im Orts­teil prä­sent ist“, so der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Dre­mel. Man wol­le eine gute Lösung für alle Gie­che­rin­nen und Gie­cher, des­halb hofft man nach wie vor auf die Gesprächs­be­reit­schaft der Anlie­ger. „Alle wol­len eine Gemein­schafts­lö­sung“, ergänzt der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te. Jedoch wer­de laut Aus­sa­ge der Auto­bahn­di­rek­ti­on Nord­bay­ern in jedem Fal­le mit dem Bau des Erd­walls begonnen.

„Die Sei­ten­de­po­nie wäre eine histo­ri­sche Chan­ce zur Lösung der Lärm­schutz­pro­ble­ma­tik vor Ort“, erklärt die Abge­ord­ne­te Zeul­ner. Es wur­den zwar die Aus­lö­se­wer­te für den Bau eines Lärm­schut­zes von Sei­ten des Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­ums auf­grund des hohen Drucks durch das Par­la­ment erneut gesenkt. Trotz­dem müss­te sich das Ver­kehrs­auf­kom­men auf der A70 bei Wie­sen­giech mehr als ver­dop­peln, um einen staat­lich finan­zier­ten Lärm­schutz in die­sem Bereich zu erhal­ten. Ein wei­te­rer Lärm­schutz wäre somit unter die­sen Umstän­den nur durch eine Über­nah­me der Gesamt­ko­sten in Höhe von bis zu einer Mil­li­on Euro durch die Stadt Scheß­litz rea­li­sier­bar, die in die­sem Umfang kaum zu stem­men sind. „Mit einer Sei­ten­de­po­nie wäre allen Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern des Orts­teils Wie­sen­giech gehol­fen und wäre gleich­zei­tig auch eine kosten­gün­sti­ge Lösung für die Kom­mu­ne“, so die Abge­ord­ne­te abschließend.