Bay­reu­ther MdL Tim Par­gent kri­ti­siert Miss­wirt­schaft in der tou­ri­sti­schen Infrastrukturförderung

Tim Pargent. Foto: Hans-Jürgen Herrmann
Tim Pargent. Foto: Hans-Jürgen Herrmann

„Selbst­be­die­nungs­la­den des Wirtschaftsministers“

Der ober­frän­ki­sche Abge­ord­ne­te und finanz­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on, Tim Par­gent, kri­ti­siert den Umgang der Staats­re­gie­rung mit den Gel­dern zur För­de­rung von öffent­li­chen tou­ri­sti­schen Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen (RÖFE) scharf.

„Die Staats­re­gie­rung behan­delt das RÖFE-Pro­gramm wei­ter­hin als Selbst­be­die­nungs­la­den des Wirt­schafts­mi­ni­sters zur Bedie­nung loka­ler Befind­lich­kei­ten.“, so Par­gent. „Die För­de­rung der loka­len Infra­struk­tur ist eine höchst wich­ti­ge Auf­ga­be der öffent­li­chen Hand. Der Umgang der Staats­re­gie­rung mit die­ser Ver­ant­wor­tung spot­tet aber seit Jah­ren jedem Ansatz kor­rek­ter Finanzwirtschaft.“

In sei­nem aktu­el­len Jah­res­be­richt hat­te der Baye­ri­sche Ober­ste Rech­nungs­hof bei der Aus­rei­chung der För­de­run­gen „eine Fül­le an Defi­zi­ten […] von schwe­ren Ver­ga­be­ver­stö­ßen bis hin zur Aus­rei­chung von Maxi­mal­för­der­sät­zen ohne nähe­re Begrün­dung“ fest­ge­stellt. Außer­dem kri­ti­sier­ten die ober­sten Rech­nungs­prü­fer das Feh­len einer nach­träg­li­chen Eva­lu­ie­rung der För­der­pro­jek­te, den Ver­zicht auf die eigent­lich fest vor­ge­schrie­be­nen Vor­ga­ben zur Bar­rie­re­frei­heit und for­der­ten eine Neu­aus­rich­tung des Pro­gramms nach öko­lo­gi­schen Maßstäben.

Par­gent bedau­ert den feh­ler­haf­ten Umgang mit den wich­ti­gen För­der­gel­dern: „Gera­de bei der feh­len­den öko­lo­gi­schen und bar­rie­re­frei­en Aus­rich­tung der geför­der­ten Pro­jek­te haben wir in Ober­fran­ken mit den Höl­len­tal­brücken und dem geplan­ten Moun­tain­bike­park im Land­schafts­schutz­ge­biet Korn­berg zwei nega­ti­ve Para­de­bei­spie­le in Pet­to. Da wer­den Mit­tel für unöko­lo­gi­sche Groß­pro­jek­te ver­schwen­det, die die Regi­on an ande­rer Stel­le drin­gend gebrau­chen könnte.“

Auch mit den Stim­men der Grü­nen Frak­ti­on im Haus­halts­aus­schuss ist die Staats­re­gie­rung nun auf­ge­for­dert, das RÖFE-För­der­pro­gramm noch die­ses Jahr zu eva­lu­ie­ren, sowie im Rah­men ihrer Fach­auf­sicht einen ord­nungs­ge­mä­ßen Umgang mit den För­der­gel­dern sicherzustellen.