Han­no­ver Scor­pi­ons vs. Sel­ber Wöl­fe 5:1 – „Ein Abend zum Vergessen“

Selber Wölfe vs. Hannover Scorpions. Foto: Britta Koglin
Selber Wölfe vs. Hannover Scorpions. Foto: Britta Koglin

Effek­ti­ve Scor­pi­ons machen es deutlich

Ein Abend zum Ver­ges­sen aus Wöl­fe-Sicht. Spiel 3 geht deut­lich an die Han­no­ver Scor­pi­ons, letz­te­re behal­ten mit 5:1 die Ober­hand über unse­re Wöl­fe und gehen in der Serie mit 2:1 in Front. Ein ver­dien­ter Erfolg für den Nord­mei­ster, der offen­siv im Gegen­satz zu unse­ren Wöl­fen, die nie rich­tig ins gewohn­te Offen­siv­spiel fan­den, mehr Durch­schlags­kraft besaß und gna­den­los effek­tiv agier­te. Vier der fünf Tref­fer der Scor­pi­ons fie­len in Spe­cial-Teams – drei Über­zahl – sowie ein Unter­zahl­tref­fer! „Wir haben auch gegen Regens­burg ein schlech­tes Spiel dabei gehabt, wir müs­sen eben am Frei­tag stär­ker zurück­kom­men. Wir wis­sen, wo wir anset­zen müs­sen und wir wären nicht die Wöl­fe, wenn wir nicht wie­der zurück­kom­men wür­den“, so Wöl­fe-CoTrai­ner Marc Thumm unmit­tel­bar nach Spie­len­de bei Radio Euroherz.

Wöl­fe tun sich offen­siv schwer

Die Scor­pi­ons stell­ten im ersten Drit­tel das bes­se­re Team, besa­ßen ein Chan­cen­über­ge­wicht gegen ein noch offen­siv zu zag­haft wir­ken­des Wolfs­ru­del. In einer hit­zi­gen Anfangs­pha­se wur­den zahl­rei­che Gift­pfei­le ver­schos­sen, Han­no­ver ver­such­te mit Nick­lich­kei­ten unse­ren Wöl­fen den Schneid abzu­kau­fen und das unsi­cher agie­ren­de Schieds­rich­ters­ge­pann trug kei­nes­wegs zur Dees­ka­la­ti­on auf dem Eis bei. Unse­re Wöl­fe behiel­ten jedoch küh­len Kopf und konn­ten sich auf den mit stoi­scher Ruhe aus­strah­len­den Wei­de­kamp ver­las­sen, der fort­an immer öfter im Mit­tel­punkt des Gesche­hens stand. Nur ein­mal konn­te Wei­de­kamp über­wun­den wer­den – in Über­zahl fiel die Füh­rung der Ein­hei­mi­schen. Aber es war wei­ter aus­ge­gli­chen, das Spiel­ge­sche­hen mit Drang­pha­sen wech­sel­te hin und her. Gefähr­lich wur­de es für uns, als die Para­de­rei­he um Schmid und Wile­ni­us zu viel Platz bekam. Unse­re Wöl­fe ver­such­ten es mit Fern­schüs­sen durch Miglio und Lin­den, weit­aus gefähr­li­cher Micul­ka nach fei­ner Ein­zel­ak­ti­on, wel­che bei­na­he den Aus­gleich bedeu­tet hät­te. Scor­pi­ons Goa­lie Jae­ger aber auf dem Posten, ähn­lich wie sein Gegen­über Wei­de­kamp, der gegen den frei­ste­hen­den Wile­ni­us mit einem Big Save das 2:0 verhinderte.

Nord­mei­ster abge­klär­ter und effektiver

Den Schwung aus vor­he­ri­gem Abschnitt konn­ten bei­de Teams nicht mit­neh­men – es ver­lief lan­ge Zeit geord­ne­ter und unauf­ge­reg­ter als in der hit­zi­gen Anfangs­pha­se von Drit­tel 1, aber auch ohne nen­nens­wer­te Tor­chan­cen hüben wie drü­ben. Da das gefürch­te­te Offen­siv­feu­er­werk der Haus­her­ren nicht rich­tig zün­de­te – es fehl­te ver­let­zungs­be­dingt u.a. Tops­corer Kabitz­ky – kam dies dem Wöl­fe-Spiel zugu­te. Wenn auch zag­haft und nicht mit der bekann­ten Durch­schlags­kraft kämpf­ten wir uns immer mehr in das Spiel hin­ein. Was dem Spiel fehl­te, war ein Tref­fer. Und der fiel auch für unse­re Wöl­fe: Ver­elst zog zwei Gegen­spie­ler auf sich, bedien­te Hechtl, der mit einem sat­ten, plat­zier­ten Schuss Jae­ger zum nicht unver­dien­ten Aus­gleich über­wand. Die aus­ge­ge­be­ne Maxi­me „von der Straf­bank weg­blei­ben“ setz­ten unse­re Man­nen lan­ge um, aber die fünf­te „Wöl­fe-Hin­aus­stel­lung“ des Abends bedeu­te­te Alarm­stu­fe Rot vor Wei­de­kamp und lei­der auch den zwei­ten Tref­fer der Haus­her­ren. Wile­ni­us mit einer Direkt­ab­nah­me – Wei­de­kamp ohne Chan­ce. Wür­den unse­re Wöl­fe gleich in Über­zahl ant­wor­ten? Lei­der nein, die Schei­be lief gut, aber mit Glück und Geschick ver­tei­dig­te Jae­ger die knap­pe Füh­rung. Cle­ve­rer und effek­ti­ver die Scor­pi­ons im Abschluss. Kurz vor der Pau­sen­si­re­ne das 3:1 – Jubel bei Han­no­ver, gesenk­te Köp­fe bei den Gästen.

Scor­pi­ons machen früh­zei­tig den Sack zu

Kom­men unse­re Wöl­fe noch­mals zurück und kön­nen die Par­tie dre­hen? Es sah lei­der nicht danach aus, Han­no­ver hat­te das Gesche­hen im Griff, zudem mach­ten wir uns das Leben selbst schwer und zogen unnö­ti­ge Straf­zei­ten, die vor­erst noch ohne Scha­den blie­ben. So sehr unse­re Jungs auch ver­such­ten, noch­mals eine Auf­hol­jagd zu star­ten – es blieb beim Ver­such. Die Gast­ge­ber defen­siv stark und lie­ßen nur wenig Raum zum Ent­fal­ten zu und wenn mal etwas durch­ging, war Jae­ger zur Stel­le – Micul­ka mit einer der weni­gen nen­nens­wer­ten Chan­cen zum Anschluss. Die Zeit lief gegen unse­re Man­nen, die Ner­ven lagen hin und wie­der blank und unnö­ti­ge Stra­fen waren die Fol­ge. Han­no­ver bestraf­te dies gna­den­los mit dem 4:1. Die Par­tie war ent­schie­den, der 3‑To­re-Rück­stand erschien nicht auf­hol­bar und die Scor­pi­ons mach­ten mit dem 5:1 end­gül­tig den Deckel drauf – noch dazu per Short­hand­er. Das Spiel war ent­schie­den, die letz­ten Minu­ten sehr zer­fah­ren, die Ner­ven lagen blank und die Straf­bän­ke füll­ten sich, am ver­dien­ten Heim­erfolg der Scor­pi­ons änder­te dies nichts mehr.

Mann­schafts­auf­stel­lun­gen und Statistik

  • Han­no­ver Scor­pi­ons: Jae­ger (Preuß) – Pietsch, Hein­rich, Pelei­kis, Reiß, Thom­son, Strak­hov – Schmid, Wile­ni­us, Pfen­nings, Airich, Valery-Trabuc­co, Kolu­paylo, Knaub, Kozi­ol, Glem­ser, Gro­sse, Marek, Arnold
  • Sel­ber Wöl­fe: Wei­de­kamp (König-Küm­pel) – Lin­den, Slavetin­sky, Ondrusch­ka, Sil­ber­mann, Gim­mel, Otte, Wenisch, Klug­hardt – Zim­mer­mann, Micul­ka, Snet­sin­ger, Miglio, Gare, Deeg, Schie­ner, Ham­mer­bau­er, Boi­ar­chi­nov, Ver­elst, Gel­ke, Hechtl
  • Tore: 4.Min. 1:0 Reiß (Kolu­paylo, Airich; 5/4), 27. Min 1:1 Hechtl (Ondrusch­ka, Ver­elst); 32. Min. 2:1 Wile­ni­us (Hein­rich, Kozi­ol; 5/4); 38. Min. 3:1 Valery Trabuc­co (Airich, Kolu­paylo); 48. Min. 4:1 Airich (Knaub, Valery Trabuc­co; 5:4); 57. Min. 5:1 Valery Trabuc­co (Pelei­kis; 4/5)
  • Straf­zei­ten: Han­no­ver 20; Selb 30
  • Schieds­rich­ter: Neu­t­zer, Todam (Hut­ten­lo­cher, Voß)
  • Zuschau­er: -