Coburg erhält Aner­ken­nung beim Bun­des­preis koope­ra­ti­ve Stadt

Stadt und Wohn­bau Coburg erhal­ten Auszeichnung

Vor­bild­li­che Bei­spie­le einer Zusam­men­ar­beit von Poli­tik, Ver­wal­tung und Bür­gern wur­den heu­te von einem Ver­tre­ter des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums des Innern, für Bau und Hei­mat mit dem Bun­des­preis koope­ra­ti­ve Stadt aus­ge­zeich­net. Prä­miert wur­den Kom­mu­nen, die recht­li­che, poli­ti­sche und insti­tu­tio­nel­le Instru­men­te eta­bliert haben, damit Ver­ei­ne, Nach­bar­schafts­grup­pen und sozio­kul­tu­rel­le Akteu­re bes­ser an Stadt­ent­wick­lung mit­wir­ken kön­nen. Der Bun­des­preis rückt dadurch das zivil­ge­sell­schaft­li­che Enga­ge­ment in das Blick­feld der Öffent­lich­keit und unter­streicht die Bedeu­tung krea­ti­ver Stadtmacher.

Die Stadt Coburg freut sich sehr über eine Aner­ken­nung beim Bun­des­preis koope­ra­ti­ve Stadt. Die Stadt hat­te sich gemein­sam mit der Wohn­bau Stadt Coburg mit den Pro­jek­ten „Zwi­schen­zeit Stein­weg“ (krea­ti­ve Zwi­schen­nut­zung von Leer­stän­den im Sanie­rungs­ge­biet rund um den Stein­weg), Umset­zung par­ti­zi­pa­ti­ver Kunst­in­stal­la­tio­nen im öffent­li­chen Raum (Bal­kon­ge­stal­tung „Wie willst du leben?“ in der Hei­lig­kreuz­stra­ße 26 und der Vogel­schwarm im Stein­weg) und dem Leit­bild­pro­zess für kli­ma­re­si­li­en­te Stadt­räu­me (inte­grier­te und modell­haf­te Pla­nung für wider­stands­fä­hi­ge und lebens­wer­te Quar­tie­re) bewor­ben. Gera­de durch die Instru­men­te der krea­ti­ven Leer­stands­be­le­bung und die Schaf­fung direk­ter Wege zwi­schen Poli­tik, Ver­wal­tung und Zivil­ge­sell­schaft konn­te die Stadt Coburg punkten.

„Die­se Aus­zeich­nung zeigt, dass wir in Coburg in Sachen Bür­ger­be­tei­li­gung eine vor­bild­li­che Koope­ra­ti­ons­kul­tur leben und die Zivil­ge­sell­schaft ein­ge­bun­den ist. Zudem ist die Aner­ken­nung eine Bestä­ti­gung dafür, dass die Stadt­ent­wick­lung der Zukunft auf dem besten Weg für die Ver­wirk­li­chung der Zie­le für eine leben­di­ge und kli­ma­ge­rech­te Stadt ist“, kom­men­tier­te Ober­bür­ger­mei­ster Domi­nik Sau­er­teig die Aner­ken­nung. „Ich dan­ke neben der Stadt­ver­wal­tung und der Wohn­bau vor allem auch allen enga­gier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, die die­se Pro­jek­te mit Leben fül­len: den tem­po­rä­ren Nut­ze­rin­nen und Nut­zern von „Zwi­schen­zeit Stein­weg“, den Ver­eins­mit­glie­dern von WIR­GE­STAL­TEN e.V., der Hoch­schu­le Coburg, den am Vogel­schwarm betei­lig­ten Akteu­ren aus dem Stein­weg und dem Cobur­ger Design­fo­rum Ober­fran­ken e.V.“, so Sau­er­teig weiter.

Der Preis wur­de aus­ge­lobt im Rah­men der Natio­na­len Stadt­ent­wick­lungs­po­li­tik, einer Gemein­schafts­in­itia­ti­ve von Bund, Län­dern und Gemein­den. Gesucht waren Kom­mu­nen ab 10.000 Ein­woh­nern, die auf ver­schie­de­nen Ebe­nen und in unter­schied­li­chen Fach­be­rei­chen mit zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteu­ren zusam­men­ar­bei­ten. Bewer­ben konn­ten sich alle Kom­mu­nen mit lau­fen­den sowie bereits umge­setz­ten Koope­ra­ti­ons­pro­jek­ten der Stadt­ent­wick­lung. Bewor­ben haben sich über 80 Städ­te aus ganz Deutschland.

Mit die­sen Pro­jek­ten ist Coburg angetreten:

Zwi­schen­zeit Steinweg

"Zwischenzeit Steinweg". Foto: Stadt Coburg

„Zwi­schen­zeit Stein­weg“. Foto: Stadt Coburg

Vor der Sanie­rung kön­nen Geschäf­te im Stein­weg oft nur noch für kur­ze Zeit ver­mie­tet wer­den, das macht die Suche nach einem Mie­ter schwie­rig. Damit die Geschäf­te trotz­dem nicht leer ste­hen, hat die WSCO das Pro­jekt „Zwi­schen­zeit Stein­weg“ ins Leben geru­fen. Leer ste­hen­de Läden wer­den zu sehr gün­sti­gen Mie­ten oder nur gegen Zah­lung der Neben­ko­sten für aus­ge­wähl­te Pro­jek­te ange­bo­ten. Vie­le bis zur Sanie­rung leer­ste­hen­den Laden­flä­chen im Sanie­rungs­ge­biet II/VII konn­ten so belebt und auf­ge­wer­tet wer­den. Der „Umsonst­la­den“ von Tran­si­ti­on e.V. im Stein­weg 21, Aus­stel­lun­gen ver­schie­de­ner Desi­gner in Stein­weg 45 und 57 in Zusam­men­ar­beit mit dem Cobur­ger Design­fo­rum Ober­fran­ken, das Ate­lier des Ver­eins „Bun­te Palet­te e.V.“ und Werk­stät­ten von Stu­die­ren­den der Hoch­schu­le Coburg im Loh­gra­ben 14 und Stein­weg 35 sind nur eini­ge Bei­spie­le für die inter­es­san­ten Zwi­schen­nut­zun­gen. Das Pro­jekt bie­tet Raum für Krea­ti­ves und um sich ein­fach auszuprobieren.

Umset­zung par­ti­zi­pa­ti­ver Kunst­in­stal­la­tio­nen im öffent­li­chen Raum, Kunst­in­stal­la­tio­nen „Vogel­schwarm“

Kunstinstallationen „Vogelschwarm“. Foto: Stadt Coburg

Kunst­in­stal­la­tio­nen „Vogel­schwarm“. Foto: Stadt Coburg

Der bun­te Vogel­schwarm war im Som­mer 2020 der Hin­gucker im Stein­weg und ein Zei­chen des Auf­bruchs und des Auf­schwungs und außer­dem eine Unter­stüt­zung für die ansäs­si­ge Gastro­no­mie, die den Anstoß für die Instal­la­ti­on gab. Mit dem Cobur­ger Design­fo­rum Ober­fran­ken (CDO) war schnell ein Koope­ra­ti­ons­part­ner und ein Motiv für die Design-Instal­la­ti­on gefun­den. Die fast 500 Vögel aus bunt schim­mern­dem Ple­xi­glas ste­hen für die über­ge­ord­ne­te Idee, Coburg als Schwarm­stadt für Jun­ge Men­schen, als Zuzugs­stadt zu ent­wickeln. Seit März ist der Schwarm nach der Weih­nachts­be­leuch­tung in den Stein­weg zurückgekehrt.

Bal­kon­in­stal­la­ti­on „Wie willst Du leben?“

Balkoninstallation „Wie willst Du leben?“. Foto: Stadt Coburg

Bal­kon­in­stal­la­ti­on „Wie willst Du leben?“. Foto: Stadt Coburg

Das ehe­ma­li­ge Geschäfts­haus der WSCO in der Hei­lig­kreuz­stra­ße 26 wur­de par­al­lel zum lau­fen­den Archi­tek­tur­wett­be­werb durch eine krea­ti­ve Fas­sa­den­ge­stal­tung geschmückt. Der stu­den­ti­sche Ver­ein WIR­GE­STAL­TEN e.V. hat der Bal­kon­fas­sa­de unter dem Mot­to „WIE WILLST DU LEBEN?“ ein völ­lig neu­es Gesicht ver­lie­hen und einen Blick für unent­deck­te Per­spek­ti­ven geweckt. Auf den unter­schied­lich gestal­te­ten Bal­ko­nen lässt sich viel ent­decken: Von Urlaub auf Bal­ko­ni­en, über „Jungle“-Leuchtreklame und Dis­ko­fee­ling bis hin zur Cobur­ger Sil­hou­et­te mit­samt Ehren­burg und Veste. Die Koope­ra­ti­on zwi­schen der Wohn­bau Stadt Coburg GmbH und WIR­GE­STAL­TEN e.V. – des­sen Ver­eins­heim sich gleich­zei­tig im Leer­stand Hei­lig­kreuz­stra­ße 26 befin­det – ent­stand aus der Moti­va­ti­on her­aus, die Cobur­ge­rin­nen und Cobur­ger auf den Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb auf­merk­sam zu machen, Vor­freu­de dar­auf zu wecken und Par­ti­zi­pa­ti­on anzu­re­gen. Die Stu­die­ren­den des Ver­eins WIR­GE­STAL­TEN e.V. zei­gen mit ihrer Akti­on, wie jun­ge Men­schen in Coburg ihre Stadt selbst gestal­ten und Dis­kur­se im öffent­li­chen Raum anzu­sto­ßen können.

Leit­bild­pro­zess für kli­ma­re­si­li­en­te Stadträume

Der Leit­bild­pro­zess als stra­te­gi­sches Instru­ment im Rah­men der urba­nen Trans­for­ma­ti­on ermög­licht eine rasche Umlen­kung und Reak­ti­on auf einen sich wan­deln­den Stadt­ent­wick­lungs­pro­zess und reagiert auf die zuneh­men­de Betrof­fen­heit der Städ­te in Hin­blick auf den Kli­ma­wan­del. Der Leit­bild­pro­zess in der Stadt Coburg für kli­ma­re­si­li­en­te Stadt­räu­me erfolgt im Rah­men einer inte­grier­ten Pla­nung als ergän­zen­der Bau­stein zum vor­han­de­nen inte­grier­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept ISEK der Stadt Coburg. Ziel des Pro­jekts ist ein Maß­nah­men­plan für kli­ma­re­si­li­en­te Quar­tie­re und für eine hohe Auf­ent­halts- sowie Lebens­qua­li­tät im Quar­tier. Auf der Grund­la­ge einer Stadt­kli­ma­be­wer­tung wer­den kon­kre­te Maß­nah­men für beson­ders beein­träch­tig­te Quar­tie­re der Stadt ausgearbeitet.